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11 Der Höchste und Spektakulärste Seebach: Hornisgrinde

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Es ist ein faszinierender und geschundener Berg, die Hornisgrinde, mit 1.164 Meter höchste Erhebung des Nordschwarzwalds. Fast das ganze 20. Jahrhundert herrschte hier das Militär, der Gipfel war bis 1997 Sperrgebiet. Unter den hochsensiblen Hochmoor- und Grindenflächen sind noch zahlreiche militärische Hinterlassenschaften verborgen, die zerfallenden Bunkeranlagen sind einmal im Jahr zugänglich. Ein gewaltiges Windrad und ein 206 Meter hoher Sendemast verunstalten den langen Bergrücken. Faszinierend jedoch ist der Blick von ganz oben hinab in die Tiefe, die Rheinebene liegt rund 1.000 Meter unter dem Betrachter. Wenn dort im Herbst und Winter dicker, kalter Nebel liegt, ist es auf der Hornisgrinde mild, sonnig und klar. Die Sicht reicht nach Norden bis zum Hochtaunus und nach Süden bis zu den Berner Alpen – eine Strecke von über 400 Kilometern.

Das Klima auf dem Gipfel ist extrem. Im Winter kann es so stürmisch und kalt werden, dass Eisfahnen an den beiden Aussichtstürmen waagrecht in den Wind ragen. Windschutz bieten eine neue Hütte und der Aussichtsturm des Schwarzwaldvereins am südlichen Ende des Plateaus. Er ist verglast und beheizt, sodass man die Fernsicht zu den Alpen ohne eisige Finger genießen kann. Besonders eindrücklich sind gelegentliche Fata Morganen, bei denen die Alpengipfel in der Ferne binnen weniger Minuten immer wieder andere, teils skurrile Formen annehmen.

Im Sommer und an schönen Wochenenden ist die Hornisgrinde dank des nahen Mummelsees überlaufen. Wer die ausgetretenen Wege verlässt, wird diesen exponierten Berg schnell lieben lernen und seine Geschichten erkunden. Während etwa der Gipfel badisch ist, findet sich einige Höhenmeter tiefer im Wald versteckt der historische Dreifürstenstein, der höchste Punkt des württembergischen Landesteils – früher mussten sich drei Fürstentümer die Hornisgrinde »teilen«.

Wer den Sonnenaufgang erleben möchte, übernachtet im Ski- und Wanderheim »Ochsenstall«, auf 1.036 Metern zwischen der Hornisgrinde und Unterstmatt gelegen. Die Hütte ist vom Gipfel in 30 Minuten erreichbar.


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Hornisgrinde

Startpunkt für Wanderung: Parkplätze am Mummelsee

B500 (Schwarzwald­hochstraße)

77889 Seebach

Ski- und Wanderheim »Ochsenstall«

Hundsrücken 1

77815 Bühl-Unterstmatt

07226 920911

www.wanderheim-ochsenstall.de

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