Читать книгу Der Astrofriseur - Max Höhn - Страница 16

Den Stieren ist ein gewisser Dogmatismus zu eigen. Sie verstehen das Konzept. Sie verstehen das Modell. Sie verstehen den Schnitt. Und sie wissen, dass dieser oder jener Schnitt entweder alles preisgibt oder eben nichts. Der muss nicht unbedingt sexy sein, sondern einfach nur ihre Persönlichkeit ausdrücken – und dies bitte mit Stil.

Meine Botschaft an den Stier lautet: Schaut euch wirklich im Spiegel an und sucht euch Berater! Guckt euch Frisuren auf der Straße an und überlegt euch, ob das nicht was für euch ist. Natürlich habt ihr Angst. Und ja, Veränderung ist schwierig für den Stier. Er braucht dafür viel länger. Aber Veränderung ist gut. Und dem Haar muss es gut gehen. Einem Haar geht es nicht gut, wenn es dünn und unattraktiv einfach nur über die Schultern hängt. Es gibt wunderbare Frisuren für feines Haar, man muss sich damit nicht verstecken.

Der Stier sollte den Mut aufbringen, den Friseur zu wechseln, wenn er sich in einem Salon nicht wohlfühlt, wenn er die Nähe zu seinem Stylisten nicht aushält oder einfach mit dem Ergebnis unzufrieden ist. Die Stiere brauchen weniger den kreativen Friseur als den bodenständigen. Einen, der sie ernst nimmt und begreift, dass sie nicht die große Veränderung wollen, aber der sie trotzdem ab und zu mal kitzelt und Möglichkeiten anspricht.

Die Stiere streben wie besessen nach Perfektion. Das kommt daher, weil sie niemals anecken möchten. Sie wollen immer das Maximum erreichen, aber nur, damit man sie nicht kritisiert. Was auch immer sie tun, sie handeln aus purer Harmoniesucht heraus. Sie wollen es allen recht machen. Das ist natürlich in Berufen, in denen es um exaktes Arbeiten geht, absolut perfekt.

Ganz typisch für den Stier ist, dass er sich häufig fremdschämt und zwar mehr als alle anderen Sternzeichen. Da geht jemand auf der anderen Straßenseite und fängt plötzlich an, rumzuschreien – und die Stiere schämen sich für ihn. Oder man sitzt mit einer Freundin im Restaurant, deren Frisur nicht gelungen und handwerklich schlecht gemacht ist – und der Stier schämt sich fremd. Natürlich ist er voller Mitgefühl und Wärme, aber in solch einem Moment stört ihn das Kratzen an der Fassade: Die perfekte Vorstellung dessen, wie dieses Treffen zu sein hat, geht plötzlich nicht mehr auf, wenn diese Freundin von Schwarz auf Blond gewechselt hat und das komplett danebengegangen ist. Es ist verrückt, aber da können sie nicht aus ihrer Haut. Als Stier weiß ich, wovon ich spreche.