Читать книгу Das Buch der Farben - Max J. Kobbert - Страница 18

Der Ärger mit der Unbeständigkeit

Оглавление

Die Maler haben früher viel Sorgfalt auf das Reiben der Pigmente verwandt. Denn oft verändert sich mit der Korngröße auch der Farbton, zum Beispiel geht roter Ocker von orange bis rotviolett. Pigmente haben ihre stärkste Deckkraft bei Korngrößen zwischen 1/10.000 und 1/1000 mm. Bei Farbstoffen, wie sie zum Färben von Textilien verwendet werden, ist die Teilchengröße geringer.


14 : Aus Blau wird Weiß, aus Rot wird Gelb – auch auf die Farbbeständigkeit von Verkehrsschildern ist nicht Verlass.

Farbmittel verändern sich oft durch Oxidation oder Lichteinwirkung. Wiederholt ist es Malern passiert, dass grüne Landschaften schwarz wurden. Der Himmel in Gemälden aus Mittelalter und Renaissance ist heute nicht selten grünbraun, wenn als Blaupigment Azurit verwendet wurde. Gemälde sind verdorben, weil Künstler Pigmente bevorzugten, die ausblichen. Zum Beispiel sind Kasslerbraun und Vandyckbraun nicht lichtbeständig. Grün, aus Gelb und Blau zusammengemischt, konnte Blau werden, wenn die Gelbkomponente nicht lichtecht war. Manches Karminrot bei William Turner ist bald einem Grau gewichen. Das Sonnengelb von Vincent van Gogh hat einen Grünstich erhalten.


15 : Unterteilung der Farbmittel


16 : Jan van Eyck war Wegbereiter der Ölmalerei. In der „Arnolfini-Hochzeit“ von 1434 (London, National Gallery) hat er das Kleid der Braut mit Grünspan gemalt, der sich nicht mit Bleiweiß und Schwefelwasserstoff verträgt. Doch es gelang ihm, die Farbkraft durch einen Schutzlack zu erhalten.

Besonders Ultraviolett hat auf viele Farbmittel zersetzende Wirkung. Um Ausbleichen zu verzögern, empfehlen sich UV-Schutzgläser und Beschichtungen. Zur Beleuchtung von Aquarellen sollte man kurzwelliges Licht vermeiden, auch wenn dann die Blauanteile weniger zur Wirkung kommen.

Das Buch der Farben

Подняться наверх