Читать книгу Der Fluch der Atombombe: Endzeit-Roman (Apokalypse, Dystopie, Spannung) - Max Newman - Страница 5
2. Kapitel
ОглавлениеDie Flucht aus New York City, hatten ich und Ralph den Umständen entsprechend gut überstanden, aber mir standen noch immer die Haare zu Berge, wenn ich daran dachte. Erst vor Kurzem waren Bilder aus dem Netz aufgetaucht, die New York City als Geisterstadt zeigten. Ein paar wagemutige Reporter, hatten sich in die verlassene Stadt gewagt, deren Strahlenbelastung schon auf dem Wert, von dem von Tschernobyl lag. Die ganze Welt war geschockt und bedauerte das so schnelle Ende dieser schönen Stadt. Die Regierung hatte sich schon zu dieser Katastrophe geäußert und einen Unfall im unterirdischen Atomlager, weit unter New York City, als Ursache angegeben.
New York City war überall Thema Nummer Eins und das spürten wir auch im Hotel, das Ralph und ich uns als erste Unterkunft aussuchten. Als ich sagte, dass ich aus New York City kam, wurden mir sofort unzählige Fragen gestellt und ich bekam vollste Aufmerksamkeit. Das Mitleid und Verständnis, konnte aber keinesfalls meine Sehnsucht nach New York City lindern, denn diese Stadt war mein Leben.
Der einzige Trost in dieser schlimmen Zeit war, dass Mr. Collins viele Utensilien aus meinem alten Büro retten konnte, und nun versuchte ich so gut es ging, mich daran zu erfreuen. Klappen wollte es nicht, denn der Schmerz war einfach zu groß. Ich war dennoch heilfroh, dass meine Eltern, zu denen ich einen guten Kontakt hatte, schon vor drei Jahren aus New York City weggezogen waren und die Evakuierung gestern nicht mitmachen mussten. Ansonsten, bis auf meine Arbeitsstelle, hatte ich niemanden in New York City. Ich war Single und das mit Überzeugung. Der stressige Beruf als Reporter beim Globe, bot nicht viel Zeit für eine Beziehung oder Gefühle. Vielmehr lebte ich für meinen Beruf und verdiente gut. Immerhin konnte ich mir eine teure Wohnung in der Stadt leisten, ohne dass ich finanziell kürzer treten musste. Eine Familie gründen und mich binden, das wollte ich frühstens mit Vierzig. Das Leben als Reporter bot mir zu jener Zeit mehr Befriedigung und Abwechslung. Wenn ich einmal Ruhe brauchte, dann fuhr ich mein Ferienhaus, in die Wälder von Maine. Dort konnte ich wandern und das liebte ich. Ich wusste gar nicht, wie viele Kilometer ich schon zurückgelegt hatte. Am Wochenende nahm ich mir vor, dorthin zu fahren, um den Schock mit der Flucht ein wenig zu vergessen. Das Haus hatte früher meinen Eltern gehört, bevor sie mir es überlassen hatten. Es war ein Holzhaus, erbaut mit dem Holz der Wälder von Maine. Immer wenn ich dort war, spürte ich eine tiefe Geborgenheit in mir und ohne zu lügen, dachte ich nie an meinen Alltag, wenn ich dort war. Ein Bild davon, hatte ich immer auf meinem Schreibtisch und jedes Mal aufs Neue, brachte es mich zur Ruhe, wenn es stressig war und munterte mich auf, wenn ich mal traurig war. Vielleicht würde es ja irgendwann mein neues Zuhause werden.
Während ich weiter nachdachte und meine Artikel für die morgige Tageszeitung schrieb, klingelte mein Smartphone. Es war eine unbekannte Nummer und ich war stutzig.
››Howard hier‹‹, sagte ich.
››Hallo Mr. Howard, hier ist Phillip Green, der Mann vom Empire State Building‹‹, sagte Mr. Green und ich atmete auf.
››Schön, dass sie sich melden, geht es ihnen besser?‹‹
››Den Umständen entsprechend, aber sie müssen unbedingt herausfinden, was hier vor sich geht.‹‹
››Sie klingen ja gar nicht gut.‹‹
››Nein, sie sind auch meine einzige Hoffnung, da sie ja von der Zeitung sind. Hier ist irgendwas faul. Wenn sie mich suchen, ich bin in Washington DC, in einer Klinik.‹‹
››Warum in Washington DC, wie sind sie da hingekommen?‹‹
››Das FBI hat mich dahin verfrachtet, aber das hier ist keine normale Klinik‹‹, sagte Mr. Green. ››Ich darf hier eigentlich nicht telefonieren, aber hier stimmt irgendetwas nicht. Kommen sie bitte, Mr. Howard.‹‹
››Wo ist es denn, ich mache mich auf den Weg‹‹, sagte ich.
››Irgendwo am nördlichen Stadtrand‹‹, erwiderte Mr. Green. ››Es ist ein modernes Gebäude, kaum zu übersehen. Unten am Parkplatz stehen viele schwarze Autos, wahrscheinlich vom FBI. Und es ist kein normales Krankenhaus. Ich weiß gar nicht, ob sie da reinkommen?‹‹
››Ich habe einen Presseausweis, das geht schon, jedenfalls versuche ich es‹‹, sagte ich und packte nebenbei schon meine Sachen ein.
››Danke, Mr. Howard.‹‹
››Kein Problem, ich bin etwa einer Stunde da, bis gleich.‹‹
››Danke‹‹, sagte Mr. Green und legte auf.
Ich sagte Mr. Collins noch Bescheid und machte mich sofort auf den Weg.