Читать книгу Höhentauglich - Unstillbare Gier | Erotischer Roman - Maya Moon - Страница 10
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Am Ende der Woche reisten meine Tante und Peter wieder ab. Ich sah ihn bis dahin nicht mehr allein, und daher konnten wir auch nicht in Versuchung geraten, uns wieder zu einer kleinen Sünde zu verabreden.
Ich meldete mich erst wieder bei Adam, nachdem Peter verschwunden war. Mein schlechtes Gewissen nagte unentwegt an mir, aber ich wollte Adam nicht verlieren und würde lernen müssen, ihn wieder in die Augen zu sehen. Gefühle hatte ich nur für ihn, die Sache mit Peter war eine technische Angelegenheit gewesen, aus der ich nur Lehren ziehen wollte. Vielleicht wusste ich nun mehr über meine Körperfunktionen, und das würde auch meiner Beziehung mit Adam zugutekommen.
Er hatte sich nicht bei mir gemeldet, aber er dachte schließlich, ich würde an einer Infektion leiden und dass wir deshalb nicht miteinander schlafen konnten. Aber auf meine SMS, ich hatte geschrieben: Bin wieder fit, wann und wo? meldete er sich nicht. Am nächsten Tag schrieb ich ihm noch eine Nachricht: Hallo!? Ich vermisse dich! Wann hast du Zeit?
Als auch da keine Nachricht zurückkam, suchte ich ihn am Sportplatz auf und fragte, warum er nicht antwortete. Er war so kühl, ich ahnte sogleich, dass etwas im Busch war.
»Rita, du wolltest nicht mit mir zusammen sein, dann lassen wir’s eben. Ich wollte nie halbe Sachen, und ich will dich auch nicht mehr ganz.« Er schaute mir nicht einmal in die Augen, als er mich abservierte.
Ich wusste natürlich, dass es ihn wurmte, dass ich letztens zu ihm gesagt hatte, wir sollten es bei Freundschaft mit Extras belassen. Nun musste er eine andere gefunden haben, die ihm mehr bot. Es war klar gewesen, dass das irgendwann passieren würde. Ich dachte nur, ich hätte dann wenigstens Zeit, meine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Wir hatten einander nur eine Woche nicht gesehen –nur ein einziges Mal konnte oder wollte ich keinen Sex mit ihm haben, und schon ersetzte er mich?!
Ich hatte noch nie körperliche Schmerzen gehabt, die nur von Worten verursacht worden waren, und wusste bis zu diesem Zeitpunkt auch nicht, dass das möglich war. Aber als ich hörte, was Adam zu mir sagte, war das, als boxte er mir in meine Eingeweide. Ich hatte das Bedürfnis, mich zu krümmen, doch ich blieb stehen und versuchte, ruhig und tief ein- und auszuatmen.
Als mir dann aber doch Tränen in die Augen schossen, drehte ich mich ohne Worte um und lief nach Hause. Sollte Adam daran gezweifelt haben, dass ich Gefühle für ihn hatte, sollte er spätestens nach diesem Auftritt wissen, dass das nicht das Problem gewesen war. Wenn es ihm nur darum ging und es keine andere gab, würden wir womöglich wieder zusammenfinden, wenn er noch einmal mit mir sprechen wollte, hoffte ich.
Aber es kam nichts mehr.
***
In den nächsten Wochen und Monaten verbrachte ich wieder viel Zeit mit Ursel, aber beichtete ihr nie ein Wort über meine Erlebnisse mit Peter. Vielleicht hätte ich es ihr sagen sollen, doch ich litt wegen Adam und wollte nicht, dass meine beste Freundin dachte, ich hätte all das verdient.
Ursel träumte von der großen Liebe, und sie war immer neidisch gewesen, dass ich Adam hatte. Und obwohl sie oft eifersüchtig gewesen war, mochte sie ihn und verstand nicht, warum ich es nie ernster werden ließ. Sie wollte nun vermitteln und verlangte, dass ich noch mal mit ihm sprach, als auch nach einer Weile keine neue Frau auf der Bildfläche erschien.
Doch ich konnte nicht. Vielleicht war ich es auch, die dachte, ich hätte ihn nicht mehr verdient.
Aber ich war nicht nur traurig, sondern auch wütend auf ihn. Seit dem Tag des Picknicks hatte er sich zurückgezogen und sich einfach nicht mehr gemeldet. Ich nahm es ihm übel, wie prompt er sein Interesse verloren hatte, weil ich ausnahmsweise an einem Tag nicht gut drauf gewesen war und wir keinen Sex hatten. Nicht einmal zu meinem Geburtstag hatte er angerufen oder nachgefragt, wie es mir mit der Infektion ergangen sei. Das war doch auch nicht in Ordnung gewesen!
Also sprach ich nicht mit ihm. Irgendwann traf ich ihn bei einer Veranstaltung am Sportplatz, und er sah mich kaum an, aber ich musste wohl lernen, damit zu leben. In unserer Gegend konnte man sich auf Dauer nicht aus dem Weg gehen, aber ich versuchte es, soweit es möglich war. Der Sommer neigte sich ohnehin dem Ende zu, daher war nicht mehr viel los. Die Kantine mied ich für einige Zeit, doch am Wochenende trafen sich oft Freunde dort, und irgendwann ging ich auch wieder mit. Es war somit unvermeidlich, dass er und ich uns manchmal über den Weg liefen, aber wir grüßten einander nicht einmal.
Da Adam eine Leere hinterließ und ich ihn endlich vergessen wollte, wurde mir nach einer Weile klar, dass ich dringend für etwas Ablenkung sorgen musste, sonst würde ich noch durchdrehen. Aber mit Ursel war es dieser Tage schwierig, Jungs auf lockere Art kennenzulernen, und die Auswahl an potenziellen Sexpartnern hielt sich ohnehin in Grenzen. Es war, als hätte Ursel auf der Stirn geschrieben gehabt: Suche die wahre Liebe, meinen zukünftigen Ehemann und Vater meiner Kinder – sie wirkte in ihrer Suche wohl eher abschreckend, und die meisten Jungs machten einen großen Bogen um uns. Es nervte mich zusehends, aber wo und mit wem außer ihr hätte ich sonst meine Wochenenden verbringen sollen?
Eines Abends, es war bei einem Geburtstagsfest, sah ich Adam zum ersten Mal beim Flirten mit einem Mädchen aus meiner Schule. Am liebsten wäre ich dazwischengegangen und hätte beiden eine geknallt. Er lehnte cool an einem Stehtisch, und sie sah ihn verliebt an. Er schenkte ihr all seine Aufmerksamkeit, plauderte und lachte mit ihr. Als er noch ihren Arm berührte und sie sich sichtlich immer näher kamen, konnte ich es nicht mehr ertragen und ging wütend nach Hause. Es musste sich etwas ändern, ich musste auch endlich etwas erleben, und zwar so bald wie möglich.
Dann bekam ich Inspiration durch eine Fernsehwerbung, wo ein Portal für anonyme Sexdates beworben wurde. Ich war gerade dabei, meinen Führerschein zu machen, und in einigen Tagen stand die Prüfung an. Das würde mir die Freiheit bescheren, auf leichte Weise weiter entfernte Orte zu erreichen, wann auch immer ich mir das Auto meiner Eltern ausleihen durfte. Ich konnte endlich hinaus aus diesem Kaff, hinaus in die Anonymität.
Ich war neugierig und sah mich online auf der Seite um. Es machte mich schon an, nur darüber zu lesen, welche Fantasien man ausleben konnte, und es war einfach, zu verstehen, wie das Portal funktionierte. Man musste sich bloß anmelden und dann konnte man sehen, wer wo welche Vorlieben hatte. Aber eines wollten alle: unkomplizierten Sex. Man brauchte keine langen Kennenlern-E-Mails zu verfassen, sondern beide wussten, worum es ging.
Ich meldete mich ohne zu zögern an und spürte schon währenddessen ein immenses Kribbeln zwischen meinen Beinen. Die Vorlieben, die ich in meinem Profil angab, waren nichts Spezielles, doch gab ich an, dass ich besonders auf Oralsex stand und es gern an öffentlichen Orten treiben wollte.
Schon nach ein paar Stunden hatte ich massenhaft Kontaktanfragen. Es war toll, ein Gefühl wie beim Ausverkauf, wenn man sich alles leisten konnte! Bis in die Nacht hinein las ich die Nachrichten, studierte die Profile, aber antwortete nur sehr wenigen. Ich war an Männern um die 30 interessiert, die wenn möglich in einer festen Beziehung waren. Das bedeutete für mich, dass er etwas draufhatte und wahrscheinlich nicht so schlecht aussah, sonst könnte er keine Frau halten. Und dass unser Treffen noch verbotener wäre. Vor allem, wenn ich den Mann an einem Ort treffen würde, wo man uns erwischen könnte, wäre es noch spannender, wenn tatsächlich einer von uns etwas zu verlieren hätte. Keine Frage, so zu denken, war egoistisch und moralisch fragwürdig, doch es ging um Fantasien, die man ausleben wollte, und es blieb ja erst mal nur reine Theorie. Doch nicht für lange.
Ich habe gesehen, du bist jung und aufgeschlossen, dann wirst du sicher was Geiles erleben wollen. Wenn du auf Lecken stehst, werde ich’s dir besorgen, bis du vor Lust zitterst, und dann ficke ich dich, bis du schreist – und zwar an einem Ort, an dem wir heimliche Zuschauer haben werden. Ich kann es kaum erwarten!, schrieb wopper123.
Auf diese Nachricht antwortete ich: Klingt gut, könnte mir gefallen. Wo ist der Ort? Keine Minute später hatte ich einen Terminvorschlag und die Adresse zu einem Parkplatz an der Autobahn. Keine Frage, es würde mehr als riskant sein, sich mit einem völlig Fremden auf einem abgelegenen Parkplatz zu verabreden, aber das Portal versicherte, dass die Identitäten der Benutzer bekannt seien und es somit noch nie zu Verbrechen gekommen sei. Auch ich hatte für die Anmeldung eine Kopie meines Ausweises und meine Kontodaten hinterlegen müssen, also sollte das auch stimmen.