Читать книгу Höhentauglich - Unstillbare Gier | Erotischer Roman - Maya Moon - Страница 7
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Wir trafen einander am Teichplatz, nachdem Adams Arbeitstag zu Ende war. Er begrüßte mich mit einem innigen Kuss und war so verdammt sexy, am liebsten hätte ich mich sofort auf ihn gestürzt.
Wir tranken gemütlich jeder ein Bier, Adam hatte wohl das Bedürfnis, mit mir zu reden und mehr von mir zu erfahren. Er war süß mit seinem Akzent, ziemlich aufmerksam und sah mich fast verliebt an, was mir allerdings Angst machte. Das konnte er sich gleich abschminken. Ich war nicht auf der Suche nach einem Freund, ich hatte keinesfalls den Plan, nach meinem Abitur hierzubleiben und eine Familie zu gründen, anders als manche Mädchen aus der Schule. Ich würde sofort meine Sachen packen und verschwinden.
Der Gedanke, dass ich hier auf dem Land ein kleinbürgerliches Dasein fristen sollte, ließ Panik in mir hochsteigen. Und sollte ich vielleicht die Frau des Platzwarts werden, der sich eine Einzimmerwohnung mit seinem Arbeitskollegen teilte? Sein Mitbewohner war auch aus Tschechien und hockte jede freie Minute vor dem Fernseher, um Deutsch zu lernen, somit hatte er nie sturmfrei. Adams Großmutter war Deutsche, daher war er mit der Sprache aufgewachsen, was erklärte, warum er kaum Fehler machte. Dass er keine eigene Wohnung für sich nutzen konnte, hatte er mir gestern schon erzählt, daher trafen wir uns hier im Freien. Wie auch immer, ich wollte einen Mann, mit dem ich mich ausleben konnte, und Verlieben stand sicher nicht auf meinem Schirm.
Um sich wieder auf das Körperliche zu konzentrieren, schlug ich vor, schwimmen zu gehen, und zog mich aus, sodass ich in meiner ganzen Nacktheit vor ihm stand. Das brachte mich in eine beängstigende Lage, da er bei Tageslicht alles an mir sehen konnte, und ich hatte mich noch nie so vor einem Mann zur Schau gestellt.
»Du bist wunderschön«, sagte er und betrachtete mich bewundernd von Kopf bis Fuß.
Mir lief ein Schauer über den Rücken, allerdings nicht vor Angst, sondern vor Verlangen. Ich konnte in Adams Augen sehen, wir sehr er mich begehrte, er gab mir das Gefühl, tatsächlich wunderschön zu sein.
Er sprang auf, streifte seine Klamotten ab, schnappte mich und warf mich über seine Schulter. Lachend trug er mich ins Wasser, wo er mich absetzte, aber nicht losließ. Er küsste mich, als gäbe es kein Morgen. Obwohl das Wasser eiskalt war, hatte er eine Erektion, die an meine Venus klopfte.
Ich klammerte die Beine um ihn, doch er küsste mir genüsslich Hals und Schultern und knabberte an meinem Ohrläppchen. Er schien nicht gleich zur Sachen kommen zu wollen und ließ sogar von mir ab, um ein wenig zu schwimmen. Aber er hatte ja recht, wir hatten Zeit, und ein Kondom konnte man im Wasser auch schwer benutzen.
Natürlich war mir klar, dass ich mich etwas entspannen sollte, ich war einfach zu ungeduldig – sicher auch aufgrund meiner Verunsicherung, weil ich keine Erfahrung hatte, wie man mit einem Mann einfach nur Zeit verbrachte. Meinen letzten Freund hatte ich mit 13 gehabt, und diese Beziehung hatte mehr im Kopf als im echten Leben stattgefunden.
Aber mit Adam war es spielend leicht, wir verstanden uns gut, neckten einander und lachten viel. Unser Umgang war sehr körperlich, er zwickte mich, umarmte mich oft, und wir küssten uns ständig. Es war unbeschreiblich schön, mit ihm zusammen zu sein, das musste ich wirklich zugeben.
Schließlich, als wir wieder aus dem Wasser waren, kamen wir uns so nahe, dass es ernsthaft knisterte. Sein Blick konnte in nur einer Sekunde von »heiter« zu »gierig« wechseln, und es törnte mich wahnsinnig an, wenn er mich wie seine Beute ansah, die er jetzt erlegen musste.
Er hielt meine Hände oben neben meinem Kopf fest und küsste mich nahezu am ganzen Oberkörper, ohne dass ich mich rühren konnte, was ich auch nicht wollte. Es gab keinen Ort, an dem ich lieber sein wollte. Als Adam sich meinem Bauchnabel widmete, ließ er meine Handgelenke los, und ich krallte mich in sein Haar. Er glitt weiter abwärts, und ich war voller Spannung, da er mit seinem Mund in Gebiete vordrang, die noch nie geküsst worden waren. Für wenige Sekunden liebkoste er meine Klitoris und leckte meine Spalte. Er löste wundervolle Gefühle in mir aus, und ich wartete auf jede seiner Bewegungen mit großer Neugier.
Mit ihm Sex zu haben, war fantastisch, er war der aufregendste Mann, den ich je gesehen hatte, und er gab alles dafür, dass ich mich wohl- und begehrt fühlte. Wirklich perfekt wäre es, wenn ich einen Orgasmus bekäme – und das wollte ich unbedingt, auch um die Sorge loszuwerden, dass mit mir etwas nicht in Ordnung sein könnte.
Adam war geschickt, und ich überwachte jede seiner Berührungen, doch meine Klitoris schien sehr empfindlich zu sein. Zu den immensen Lustgefühlen mischte sich die Angst vor Schmerz, die ich nicht abschütteln konnte. Sobald der Druck, den er mit den Fingern oder der Zunge ausübte, etwas zu fest oder zu drängend war, verkrampfte ich sofort. Ich wusste eigentlich nicht genau, was das Problem war, aber ich konnte mich nicht fallen lassen und dachte nur immer daran, dass ich jetzt endlich kommen sollte.
Als ich nach ein paar Minuten verzweifelt die Hoffnung aufgab, beschloss ich, nicht weiter seine Zeit zu verschwenden. Es war besser für mein Selbstvertrauen, wenn ich dafür sorgte, dass wenigstens er zu einem guten Ende kam. Ich zog ihn wieder zu mir hoch, bis wir auf Augenhöhe waren, und schlang meine Beine um ihn.
»Aber wir sind hier noch gar nicht fertig«, sagte er ein wenig verwirrt.
»Das ist nicht wichtig. Ich will dich in mir. Sofort«, und das meinte ich auch so.
Er gab auch auf und fügte sich meinem Wunsch, hier und jetzt genommen zu werden. Sein Penis war steinhart, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen, verschaffte er sich Zutritt zu meiner glitschigen Öffnung, spreizte meine Schamlippen und drang langsam in mich ein. Es war ein atemberaubendes Gefühl, seine ganze Männlichkeit in mir zu spüren. Adam war betörend. Ich wollte, dass er mich richtig nahm, er hätte alles mit mir machen dürfen.
Im Gegensatz zu unserem ersten Mal nahm er sich mehr Zeit und schien jeden Stoß auszukosten. Er bumste uns beide in einen Rauschzustand, auf den ich mich komplett einließ, raunte in Ekstase und biss mir mehrmals leicht in die Schulter, als müsste er sich davon abhalten, zu laut zu schreien. Schließlich winkelte er meine Beine stärker an und drang ganz tief in mich ein.
Schließlich stöhnten wir beide laut auf, und ich krallte mich in die Grasbüschel. Wir hielten hypnotisierenden Blickkontakt, als er mehrmals kraftvoll zustieß, seine Lider flatterten, und seine Lippen waren nass vor Lust.
Als sich in ihm ein Höhepunkt aufbaute, ließ er mich teilhaben: »Rita ... das ist so gut, so gut, Rita! Ja, oh Gott, ich komme, ja, ich komme! Ja! Ja! Ja!« Er sah aus, als hätte er Schmerzen, als sein Körper bebte und zitterte, bis er heftig kam. Nur Sekunden später ließ er sich mit seinem ganzen Gewicht und dem friedlichsten Gesichtsausdruck auf mich sinken. »Sorry, ich hab keine Kraft mehr, du machst mich fertig«, ächzte er, als er sich von mir rollte.
Nachdem wir uns im Teich abgekühlt hatten und wieder zu Kräften gekommen waren, saßen wir einander gegenüber, immer noch nackt, die Beine umeinandergeschlungen, und teilten uns ein Bier.
»Es ist der Wahnsinn, mit dir zu schlafen!«, murmelte er. »Aber es wäre perfekt, wenn du auch einen Orgasmus hättest. Soll ich’s nicht noch mal versuchen? Zeig mir, was dir gefällt! Ich bin für alles zu haben und nehme mir so viel Zeit, wie du brauchst.« Er sah mir direkt in die Augen und hatte offenbar keine Scham, darüber zu sprechen.
Mir hingegen war das Thema unangenehm, ich wusste nicht, was mit mir nicht stimmte, doch ich bezweifelte, dass ich einfach kommen konnte, wenn wir es noch einmal probierten. Natürlich wollte ich auch einen Höhepunkt erreichen, sehr sogar, aber es funktionierte eben offenbar nicht. »Beim nächsten Mal. Aber es ist auch so wirklich super für mich«, gab ich zurück und prostete ihm mit einem aufmunternden Zwinkern zu.
***
Unsere nächste Verabredung fand am Sportplatz statt. An einem spielfreien Tag traf ich Adam auf einen Quickie in den Kabinen, er erwartete eine Düngerlieferung und hatte nicht lange Zeit. Wir hatten einander eine Weile nicht gesehen, und ich freute mich auf ihn.
Ohne auch nur ein Wort zu wechseln, rissen wir uns gegenseitig die Kleidung vom Leib, und er trug mich in die Dusche. Dort küsste er mich begierig, wie ausgehungert.
Auch ich musste meine unerträgliche Sehnsucht nach diesem Mann stillen. »Schlaf mit mir, Adam, schlaf mit mir«, flüsterte ich in sein Ohr, und ohne Zögern nahm er mich im Stehen, gegen die kalten Fliesen gestemmt. Adam war so männlich, meine Vagina wurde schon feucht, wenn ich auch nur seinen Atem auf meiner Haut spürte!
Mit einem Schwung rammte er seinen harten Knüppel zwischen meine Beine. Wir passten so perfekt zueinander, unsere Körper verschmolzen mit jedem Stoß mehr. Er konnte mich mit seinen kräftigen Armen ohne Probleme in Position halten, in der er mich immer wieder genussvoll penetrierte. Zwischen uns prickelte pure Leidenschaft, und Adam gab mir das Gefühl, als hätte ich die Auszeichnung »sexiest woman alive« gewonnen. Er verschlang mich sozusagen mit Haut und Haar und bumste mich hemmungslos, sodass ich jegliche Kontrolle über meinen Körper verlor.
Er raste zu einem intensiven Höhepunkt, und mit dem letzten kräftigen Stoß erzitterten seine Beine, und ich befürchtete kurz, er würde zusammensacken. Er vergrub das Gesicht in meinem Haar und drückte mich fest, dass ich überrascht war, wie viel Kraft er noch hatte. »Gott, ich hab dich vermisst«, murmelte er, während er meinen Nacken küsste.
Als er mich losließ und wir uns eilig wieder anzogen, hielt er mich noch kurz am Arm fest, bevor ich mich verabschieden konnte. »Wann und wo können wir uns denn mal in Ruhe sehen? Mein Mitbewohner ist immer zu Hause, aber geht’s nicht bei dir, wenn deine Eltern nicht da sind? Ich will mich so richtig um dich kümmern ... und zwar ohne Zeitdruck. In einem Bett.«
Ich wusste genau, dass er mir einen Orgasmus bescheren wollte, was mich nervös machte. Ich wollte nicht, dass er zu hohe Erwartungen hatte.
Da es durchgehend regnete, konnten wie einander derzeit nicht am Teich zu treffen, und er hatte schon recht, dass wir uns etwas anderes überlegen mussten. Ich rief ihn später an und lud ihn tags darauf zu mir ein, denn meine Eltern waren bei Freunden eingeladen.
Es war das erste Mal, dass ein Mann mein Zimmer sehen würde. Ich war so aufgeregt, ich verbrachte Stunden damit, jeglichen Kinder- oder Mädchenkram verschwinden zu lassen, stellte Kerzen auf, stahl eine Flasche Wein aus dem Keller und machte mich zurecht. Es war unser erstes Treffen abends und eigentlich auch unser erstes richtiges Date, wenn man es so betrachtete.
Kaum waren meine Eltern aus dem Haus, stand Adam schon vor der Tür, als hätte er nur darauf gewartet, dass sie verschwanden. Er sah verdammt gut aus in seinen verwaschenen Jeans, die seine muskulösen Beine zur Geltung brachte. Ich konnte nicht glauben, dass er gerade mich wollte, er konnte sicher jede Frau haben.
Er begrüßte mich wie immer mit einem innigen Kuss, der halb nackt auf der Couch endete. Dann brach er jedoch ab und fluchte: »Du machst mich so verrückt, ich muss mich zusammenreißen. Heute gibt es keinen Quickie, heute geht’s vor allem um dich«, er stand auf und reichte mir die Hand. »Wo ist dein Bett, Baby?«
Wir zogen uns auf mein Zimmer zurück, wo wir uns bald in der gleichen Position wiederfanden, nur dieses Mal ganz nackt und auf dem Bett. Er hatte sich nicht einmal umgesehen, sondern nur Augen für mich.
Es war mir klar, dass er alles für mich machen würde, alles für meinen Orgasmus. Doch ich versuchte, es zu verdrängen. Der Gedanke stresste mich, ich wollte uns beide nicht wieder enttäuschen.
Seine Hände fühlten sich unsagbar gut auf meiner Haut an, er war so zärtlich und liebevoll, ich hätte vor Glück weinen können. Ohne dass er je gesagt hatte, wie er zu mir stand, konnte ich an der Art, wie er mich küsste und anfasste erkennen, wir gern er mich haben musste – und zwar nicht nur meinen Körper, denn dass er auf den stand, war ganz offensichtlich.
Er hatte sich vermutlich Gedanken gemacht, wie er es für mich besser machen konnte, denn er fragte immer wieder, ob ich es auch bequem hätte und alles okay wäre. Adam wollte mich wieder oral befriedigen, doch er war so darauf bedacht, auf jede meiner Reaktionen zu achten, dass ich mich beobachtet fühlte.
Wenn ich nur zuckte, nahm er an, es war der richtige »Knopf«, und machte genau dort weiter, und ich bekam das Gefühl, dass er nun erwartete, dass ich gleich kam. Folglich konnte ich mich nicht entspannen, weil er mich immer so erwartungsvoll ansah und ich ihn viel zu gern für seine Bemühungen belohnen wollte. Vielleicht wünschten wir es uns beide zu sehr. Ich wusste aber einfach nicht, wie ich ihm vermitteln sollte, wie ich es mochte oder was er anders machen könnte. Letztendlich traf ich eine Entscheidung, die ich noch sehr bereuen würde. Ich spielte ihm einen Orgasmus vor.
Ich wusste natürlich, wie sich ein Höhepunkt anfühlte und anhörte, ich hatte schon genug an mir selbst herumgespielt und einige lehrreiche Filmchen gesehen. Es klang ziemlich echt und überzeugend. Toll, wenigstens schauspielern konnte ich.
Im Nachhinein ärgerte ich mich, dass ich so schnell aufgegeben hatte, ich hätte mich selbst nicht so unter Druck setzen und uns einfach mehr Zeit geben sollen. Dann hätte ich Adam in Ruhe zeigen können, wie ich es mir allein machte oder ihm offen zu verstehen geben, was gut war und was nicht, er hatte doch mehrmals gefragt. Vor allem aber hätte ich mich entspannen und seine Berührungen genießen müssen. Ohne mein Gehirn auszuschalten, konnte das ja nichts werden.
Aber all das erforderte Selbstvertrauen, das ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht hatte. Ihm vorzuspielen, dass ich kam, war nicht mehr rückgängig zu machen, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Er schien so erleichtert, als er dachte, dass er mich zum Orgasmus gebracht hatte, ich hätte es nicht über mich gebracht, ihm zu gestehen, dass das Ganze gar nicht echt gewesen war. Wir wären uns wahrscheinlich beide blöd vorgekommen.
***
In den folgenden Monaten sah ich Adam regelmäßig. Er kam zu mir, wenn meine Eltern ausgingen, bei schönem Wetter trafen wir uns am Teich. Es wurde leider zur Gewohnheit, dass ich mein glückliches Ende nur inszenierte, was anfangs natürlich den Vorteil hatte, dass ich wieder ganz ohne Druck den Sex mit ihm genießen konnte. Oft dachte ich, dass ich einem Höhepunkt nahe kam, aber ich wurde immer ungeduldig und spielte ihm wieder etwas vor. Es durfte schließlich nicht viel länger dauern als beim ersten Mal, das wäre doch auffällig gewesen. Leider hatte ich mir bei meinem ersten Schauspiel gar nicht viel Zeit eingeräumt, was selbst mit der besten Technik schwer zu schlagen war, und das machte meine Aussicht auf einen echten Orgasmus mehr als schlecht.
Er bemerkte offenbar nicht, dass ich ihm etwas vormachte, und war so überwältigt und glücklich über unser fantastisches Sexleben, dass er kaum aufhörte, davon zu schwärmen. Es freute mich aufrichtig, dass es für ihn so erfüllend war, für mich war es schließlich auch unglaublich toll. Ich genoss es, mit ihm auf diese Weise zusammen zu sein und ihn zu spüren, nur das Ende war für uns beide nicht das gleiche.
Irgendwann wurde ich zunehmend deprimierter, weil ich mir mit meinem Schauspiel selbst die Möglichkeit nahm, dass mich Adam auf diesem Gebiert richtig kennenlernte und ich mit ihm tatsächlich eines Tages einen echten Höhepunkt erlebte. Das wäre ein Traum gewesen, doch ich war gefangen in dieser Lüge und wusste nicht mehr hinaus.
Abgesehen davon, hatte ich in dieser Zeit auch Stress mit Ursel. Sie war gar nicht begeistert, dass ich jetzt einen »Freund« hatte, und obwohl ich ihr immer wieder bestätigte, dass Adam nur »ein« Freund sei, mit dem ich Spaß hatte, meinte sie, wir wären natürlich zusammen, was denn sonst! Sie war verstimmt, dass ich weniger Zeit für sie erübrigen konnte, und so richtig sauer wurde sie, als sie erfuhr, dass ich Adam zu »unserem« Teichplatz brachte.
Ich war auch genervt, hatte ich doch das Gefühl, dass Ursel an einem und Adam an meinem anderen Arm zerrten. Bald verfestigte sich mein Eindruck, ich müsste es beiden immerzu recht machen. Und wenn ich an Sex dachte – war es nicht auch so, dass ich es immer nur Adam recht machte, auch wenn er zu seiner Verteidigung nichts davon wusste? Da ich nie über unsere Zukunft reden wollte, sprach er mich monatelang nicht darauf an, welche Art von Beziehung wir eigentlich führten. Es war für mich auch nicht notwendig, dem einen Namen zu geben.
Eines Tages hatten wir Streit, es ging um ein Fest am Sportplatz, zu welchem Adam mit mir gemeinsam gehen wollte. Ich meinte nur, dass ich vielleicht nachkommen würde, wir würden uns dann wohl automatisch dort treffen.
»Willst du nicht mit mir gesehen werden, oder was?« fauchte er mich an. »Du weißt aber, dass die Leute schon mitbekommen haben, dass zwischen uns was läuft? Die Einzige, die das noch nicht checkt, bist du! Bin ich so fürchterlich, dass du nicht mit mir zusammen sein willst? Ich bin verdammt verliebt in dich, und du hältst mich auf Abstand! Überleg dir, was du willst!« Er starrte mich einerseits wütend an, aber immer noch mit liebevollen Gesichtszügen.
»Bitte, sei nicht böse«, sagte ich und nahm ihn in den Arm. Ich mochte ihn so sehr, aber was erwartete er von mir? Nach meinem Abitur wollte ich endlich weg, ich konnte unmöglich irgendwelche Pläne mit ihm schmieden. Ich wusste nicht, wo ich in einem Jahr sein würde, aber ganz sicher nicht hier, er hingegen vermutlich schon. Dass er »verdammt verliebt in mich« war, ließ Schmetterlinge in meinem Bauch flattern, und ich konnte nicht glücklicher darüber sein.
Doch gleichzeitig setzte mich sein Geständnis total unter Druck. Was sollte das mit uns werden? Liebe auf immer und ewig, bis wir alt und grau waren, und das ohne Orgasmus? Liebe verkomplizierte einfach alles! Daher wollte ich mich doch auf keinen Fall verlieben. Das war der einzige Plan, den ich hatte!
Ich küsste ihn am Hals und atmete seinen Duft ein. Es war eine unangenehme Unterhaltung, die auf Dauer nicht zu vermeiden gewesen war. Ich wollte ihn nicht verlieren. »Bitte verlang nicht, dass ich mich fix binde«, bat ich. »Du weißt, ich werde nächstes Jahr sicher hier weggehen, studieren oder auf Reisen sein. Glaubst du nicht, dass es besser ist, wenn wir’s bei einer Freundschaft mit Extras belassen, und dann sehen wir weiter? Du weißt, was du mir bedeutest, und du bist der Einzige, den ich will. Warum können wir nicht einfach eine schöne Zeit verbringen?«
Er drückte mich ganz fest an sich, was ich als Zustimmung deutete. »Wie du meinst. Ich nehme einfach, was ich kriegen kann«, sagte er zermürbt und ließ mich stehen.
Seit diesem Tag fragte er mich nicht mehr, ob ich ihn auf ein Fest begleitete.
Natürlich zweifelte ich, ob ich mich in diesem Moment richtig entschieden hatte. Ich wollte meine Freiheit bewahren, doch mein Magen krampfte sich zusammen, weil Adam nun denken musste, dass ich nicht in ihn verliebt war.
Mit ihm fühlte ich mich so sexy und weiblich wie nie zuvor, und ich hatte begonnen, genau das auszustrahlen, und mehr und mehr Selbstvertrauen getankt. Das hatte ich zu einem großen Teil ihm zu verdanken, und ich wusste das auch sehr zu schätzen. Dennoch ließ mich der Gedanke nicht los, dass mit mir etwas nicht stimmte oder mir zumindest etwas fehlte.