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EXKURSION ÜBER FELLZEICHNUNGEN UND VERERBBARKEIT
Da Ragdolls auf das Aussehen gezüchtet werden, möchten wir Sie über Farben und typische Fellzeichnungen informieren.
Weit verbreitet sind die Farben Seal (dunkles rehbraun/ schwarz), Chocolate (schokobraun) und Rot (warmes Orange). Von diesen gibt es außerdem eine sogenannte Verdünnung. Ursache ist, dass die Pigmentkörner in Haar und Haut verklumpen und sich daher ungleichmäßig verteilen. So entsteht aus Seal der Farbton Blue (Blaugrau), aus Chocolate wird Lilac (helles Grau) und Rot verdünnt sich zu Cream (Apricot). Das Fell der Katzen mit verdünnter Farbe ist weicher und zarter.
Die typischen Fellzeichnungen sind Point, Mitted (Point) und Bicolor.
Point Ragdolls haben überwiegend sehr helles Fell. Nur an den Beinen, den Ohren, dem Schwanz sowie um Maul und Nase (die Maske) zeigt sich dunkles Fell. Die Brust ist üblicherweise heller schattiert, als der übrige Körper. Bei der Zeichnung Point darf sich kein helles Fell im dunklen Bereich zeigen.
Abbildung 1: Links Point, Rechts Bicolor
Mitted Point Ragdolls haben einen hellen Körper und ebenfalls eine dunklere Zeichnung (Maske, Beine, Ohren, Schwanz). Bei ihnen muss aber das Kinn einen weißen Fleck aufweisen. An den Vorderpfoten sind gleichmäßige weiße Handschuhe vorgeschrieben. An den Hinterbeinen darf das weiß nicht höher als bis zur Mitte des Oberschenkels vorhanden sein, es muss aber bis zum Sprunggelenk gehen. Ferner sollte ein weißer Bauchstreifen vom Hals zwischen den Vorderbeinen hindurch bis unter den Schwanzansatz gehen.
Bei der Zeichnung Bicolor muss ein keilförmiger symmetrischer weißer Streifen zwischen den Augen bis zur Brust verlaufen. Das Weiß darf beidseitig nicht über die äußeren Augenwinkel reichen, das Näschen muss rosa sein. Brust, Bauch und alle vier Beine sowie Halskrause müssen weiß sein. An den Vorderbeinen sollte es bis knapp unterhalb der Ellenbogen und an den Hinterbeinen bis zum Sprunggelenk reichen.
Die Zeichnung entwickelt sich erst in den ersten Lebenswochen nach und nach. Die Vererbung der Farben und der Zeichnung ist nie völlig sicher. Selbst wenn ein Züchter zwei Ragdolls verpaart, die annähernd eine identische Zeichnung aufweisen, ist das Ergebnis ungewiss. Wer seine Katzen liebt, wird Nachwuchs, der nicht den Erwartungen entspricht und der oft nicht als reinerbig gilt trotzdem aufziehen. Natürlich kann er diese Kätzchen nicht zu einem gleich hohen Preis abgeben, wie Wurfgeschwister, die eine perfekte Zeichnung aufweisen.
KOPF, KÖRPERBAU UND FELL
Der Kopf sollte einem modifizierten Keil, mit leicht gerundeten Konturen und sanft gerundeter Stirn gleichen. Im Profil zeigt der Kopf eine leichte Kurve mit einem geraden Bereich am Ende des Nasenrückens. Der Bereich zwischen den Ohren ist abgeflacht.
Die im Ansatz breiten Ohren sind leicht nach vorne geneigt und haben gerundete Spitzen. Sie führen die Keilförmigkeit des Kopfes fort. Die großen blauen Augen sind oval. Der äußere Augenwinkel verläuft in einer Linie mit dem Ohransatz. Das ausgeprägte Kinn liegt in einer Linie mit der Nase und der Oberlippe. Die runde Schnauze ist mittellang.
Der kurze kräftige Nacken geht in einen kräftigen Körper mit voller Brust über. Der Rumpf ist dabei leicht höher als die Schultern, da die Hinterläufe leicht länger als die Vorderbeine sind. Die Beine haben im Verhältnis zum Körper eine mittlere Länge. An den großen, runden Pfoten ist eine Behaarung zwischen den Ballen und Zehen erwünscht.
Der lange Schwanz mittlerer Stärke zeigt sich kegelförmig zur Spitze zulaufend und wird in einem steilen Winkel über dem Rumpfende getragen.
Das Fell einer Ragdoll ist seidig und füllig, ohne plüschig zu sein. Es fällt locker am Körper herab und schwingt bei Bewegungen der Katze. Da die längsten Partien sich um den Hals und das Gesicht befinden, wirken Ragdolls, als trügen sie einem langen Bart oder ein Lätzchen. Im Gesicht ist es kurz und wird zur Mitte des Kopfes über die Schultern bis zum Rumpfende länger. Die Seiten- und Bauchbehaarung ist halblang bis lang. An den Pfoten ist die Behaarung dicht und kurz bis halblang. Eine opulente Halskrause ist ein Schönheitsmerkmal dieser Rasse.
DER TYPISCHE CHARAKTER
Ragdoll-Katzen sind sehr menschenbezogen und einem Hund recht ähnlich. Sie sind zumindest in jüngeren Jahren für Spiele aufgeschlossen. Wenn ihnen Schmusen oder Spiel zu viel wird, ziehen sie sich ohne Aggressionen zurück. Anders als die meisten Haus- und Rassekatzen lieben Ragdolls, wenn Menschen sie tragen. Sobald die Katze Ihnen vertraut, lässt sie sich auch schlaff hängen. Sie ist also tiefenentspannt.
Die intelligenten Tiere folgen den Menschen gerne aus Schritt und Tritt. Sie halten generell Kontakt zu allen tierischen und menschlichen Mitbewohnern. In der Regel mögen es die tierischen Lumpenpuppen nicht alleine zu sein. Idealerweise gibt es eine weitere Katze im Haushalt.
Ragdolls sind Katzen für Menschen, die es schätzen von ihrer Katze belagert zu werden. Insgesamt ist die Rasse ruhig und wenig temperamentvoll. Wer lieber mit etwas Abstand zu den Tieren lebt oder sich an wilden Spielen erfreuen möchte, sollte sich einer anderen Rasse zuwenden.