Читать книгу Hausarrest die ersten 30 Tage - Melanie Gerhardt - Страница 10

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Donnerstag 19.03.2020 Tag 5

Diesmal schlief ich sehr schnell ein, war ja ein langer Tag und sehr spät bis ich im Bett lag.

Doch auch nach wenigen Stunden, war ich wieder wach und ging an meinen Rechner um zu sehen ob es was Neues gibt.

Leider nichts, außer die traurige Nachricht, dass immer mehr Menschen auf der Welt krank werden. Irgendwie war ich froh, dass wir hier auf den Kanaren, wie in ganz Spanien, schon unter Hausarrest stehen. Leider sehen in Deutschland immer noch viele Menschen so etwas für nicht notwendig. Ganz im Gegenteil, da wird sich noch drüber lustig gemacht und Corona-Partys gefeiert. Wenn man dann noch so dumme Kommentare liest „die wollen mir nur die Demonstrationsfreiheit klauen oder das ist alles nur erfunden um eine Diktatur wieder zu erlangen “ kommt bei mir nur Wut auf. Was diese Menschen wohl schreien, wenn Sie am Corona Virus schwer erkranken und die Kapazitäten in den Krankenhäusern total überlastet sind und so Sie nicht gleich ein Bett bekommen, auf dem Boden im Flur liegen müssen und kurz vor dem Tot sind. Aber ich glaube, dann würde denen auch nur Sche….. aus dem Mund kommen. Da die Hoffnung zuletzt stirbt, hoffe ich, dass auch Deutschland bald zum Hausarrest kommt und nicht in so eine schwere Notlage wie Italien kommt.

Aber es ärgert mich auch, dass noch einige Menschen, die sich zu mindestens keine finanziellen Sorgen machen müssen, noch darüber aufregen, dass Sie sich zurzeit hier nicht so bewegen können wie sonst.

Ich habe viele liebe Anrufe die letzten Tage von Gästen bekommen, die einem sehr guttaten, aber auch solche, die nur am jammern waren, weil Sie nicht mehr so einkaufen können wie gewohnt und nicht in Ihrer Lieblings- Bar/ Cafeteria dürfen. Ich habe mich da schon gefragt, warum Sie gerade mich anrufen? Sorry aber ich habe zurzeit wirklich schwerwiegende Probleme, wo es nicht nur um mich, sondern auch um meine Mitarbeiter geht, denen ich eine Verantwortung gegenüber habe, die ich sehr ernst nehme.

Um mich nicht weiter zu ärgern, ist auch nicht so gut für die Selle, habe ich mich Dingen wie Wäsche waschen, aufräumen und putzen gewidmet.

Dazu kam dann auch noch etwas Regen, den wir die letzten Tage schon sehr oft hatten. Ja ich hatte das Gefühl, als würde die Natur aufatmen. Seit Woche / Monaten hatten wir auf Regen gehofft, doch stattdessen hatten wir ein Kalima (Sandstürme mit sehr warmen Temperaturen) nach dem anderen. Nun wo fast alle zu Hause sind und so viel weniger Autos unterwegs, ist der Regen da. Wir können nun zu sehen, wie die Natur sich erholt, unsere Palmen tragen Ihre Krone wieder stolz in den Himmel, Blumen, Hecken und Sträucher bekommen neues Grün und Blüten. Es ist ein Bild, was in mir die Hoffnung wieder wachsen lässt, dass es wieder bessere Zeiten geben wird. Doch leider auch die Angst, dass kaum ein Mensch aus dieser Krise etwas gelernt hat. Es wird bestimmt bald wieder nur ICH ICH und noch mal ICH heißen, so wie einige heute immer noch. Dann ist der Satz „wir zusammen“ schnell wieder Vergangenheit.

Mit diesen Gedanken ging Tag 5 für uns zu ende.

Hausarrest die ersten 30 Tage

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