Читать книгу Hausarrest die ersten 30 Tage - Melanie Gerhardt - Страница 7
ОглавлениеMontag 16.03.2020 Tag 2
Ich lag die ganze Nacht wach und bin immer nur für ein paar Minuten eingeschlafen. Mein Kopf war mit so viele Gedanken beschäftigt…… mein Sohn sollte eigentlich seit gestern hier bei mir sein, doch wegen der ganzen Situation hat er den Flug mit seiner lieben Freundin und seinem besten Freund abgesagt. Klar war das die richtige Entscheidung , doch er hat heute Geburtstag und wir haben uns schon sehr darauf gefreut diesen zusammen zu feiern, da wir uns nun ja auch nicht so oft sehen….meine Mama wird dieses Sommer 89 Jahre und wie wird Sie diese Krise überstehen….werde ich Sie noch mal wieder in die Arme nehmen können….viele persönliche Fragen hatte ich im Kopf aber genauso viele Fragen wie soll es hier mit der Finca weiter gehen, wie sollen meine Mitarbeiter durch dies Kriese kommen….. Fragen über Fragen.
Ab 9 Uhr saß ich im Büro und versuchte aus dem Internet weitere Informationen zu bekommen. Später telefonierte ich mit meinem Steuerberater. Dieser konnte mir aber auch leider nicht viel sagen, außer dass wir zwei Mitarbeiter schon kündigen können, da Sie noch nicht so lange bei uns sind. Schweren Herzen stimmte ich diesem zu, so haben Sie wenigstens die Möglichkeit vom Amt Geld zu bekommen. Ob wir Hilfen bekommen war zu diesem Zeitpunkt völlig unklar. Mein Anwalt sowie die Bank meinten nur, wir müssen alle unsere Verpflichtungen weiter nachkommen, es wäre egal ob wir jetzt noch ein Einkommen haben oder nicht. Diese Aussagen verstärkten die Angst in mir sehr und ich hatte Schwierigkeiten die Tränen und meine Gefühle vor Jochen, Paula und Paul zu verbergen.
Auch sprach ich mit meinem Sohn und mit meiner Mutter. Mein Sohn versprach mir und das hat er auch vorher immer getan, gut auf meine Mama, seine Oma, aufzupassen und Sie mit allem zu versorgen. Auch meine Mutter verstand den Ernst der Lage und versprach mir sich von anderen Menschen fern zu halten und nicht mehr zum Einkaufen zu gehen. Das waren eigentlich die einzigen Telefongespräche die an diesem Tag mir etwas Hoffnung und Zuversicht gaben.
Paula und Paul versuchten auch so viele Informationen wie möglich sich zu besorgen und wir informierten uns gegenseitig. So war, wenn man das überhaupt so sagen kann, für Sie noch einiges im grünen Bereich. Ihr Flug war immer noch Planmäßig…der Versuch früher zu fliegen, war leider gescheitert…… und mit einem Lächeln meinten Sie „wir können uns hier ja noch auf 10.000.00 Quadratmetern bewegen“. Damit Sie nicht wegen ein paar Kleinigkeiten das Gelände verlassen müssen, versorgten wir Sie mit Fleisch, Bratwurst, Ketchup und noch so einigen Dingen. Normalerweise wären Sie ja den ganzen Tag unterwegs und hätten da irgendwo was gegessen und etwas eingekauft. Mit einer Flasche Wein und ein paar Dosen Bier, die Sie sowieso noch im Kühlschrank hatten, machten die Beiden das Beste draus…einen gemütlichen Abend.
Schon jetzt war ich froh, so liebe und pflegeleichte Gäste zu haben. In so einer Situation noch anstrengende Gäste, die über alles meckern, ich weiß nicht wie ich damit zurechtgekommen wäre. Die Beiden hatten sich auf einen schönen Urlaub gefreut und dafür ja auch hart gearbeitet und gespart um diesen machen zu können. Dieses war mir zu jedem Zeitpunkt sehr bewusst und umso dankbarer war und bin ich, dass Sie mit so viel Verständnis der Situation entgegengetreten sind.
Auch schaute ich, was sonst gar nicht so meine Art ist, regelmäßig bei Facebook u.s.w. rein. Hier bekam ich auch so manche wichtige Information.
Jochen und ich versuchten uns auch mit notwendigen Dingen etwas abzulenken. Wir räumten die Kühlschränke auf und versuchten alles soweit es ging zusammen zu stellen um einige aus zu schalten und damit Strom zu sparen.
Trotz, dass wir die Nacht davor wenig bis gar nicht geschlafen haben und schon müde waren, saßen wir auch diesen Abend wieder bis in die Nacht zusammen.