Читать книгу Passion - Gib mir ein Gefühl - Melanie Jezyschek - Страница 8

Kapitel 5

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Erschöpft betrat Robin seine Wohnung, warf seine Aktentasche in eine Ecke und ließ sich dann im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Obwohl er heute genug zu tun gehabt und schon den gesamten gestrigen Sonntag damit verbracht hatte, hatte er doch nicht verhindern können, an Melina zu denken – und darüber nachzugrübeln, wie er es schaffen konnte, dass sie sich ihm endlich öffnete.

Leider war er weder gestern noch heute zu einer vernünftigen Idee gekommen, da ihm immer noch nicht klar war, warum sie sich so verhielt. Es war nicht zu leugnen, dass etwas in ihrem Leben sie zu diesen Schutzmechanismen hatte greifen lassen. Nur was, war nach wie vor die große Preisfrage. Er würde jetzt gerne Gedanken lesen können, aber er war kein Protagonist in einem Fantasy-Roman mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Im Gegenteil: Er war ein ganz normaler Mann. Ein Mann, der eine Frau einfach nicht vergessen konnte.

Scheiße. Er hatte es niemals für möglich gehalten, dass Liebe ihn so runterziehen könnte. Aber da saß er nun wie ein Häufchen Elend auf seinem Sofa und ihm ging nichts anderes durch den Kopf als Melina. Nicht seine Arbeit, nicht seine Familie, nein, einfach nur Melina und was sie sich selbst antat. Würde er an Gott glauben, hätte er spätestens jetzt angefangen für sie zu beten. Doch er war weder Christ noch gehörte er irgendeiner anderen religiösen Gruppe an. Aber musste man überhaupt an etwas Übersinnliches glauben, um das Leben auf die Reihe zu kriegen? Sicher nicht. Bisher war er auch gut klargekommen, jetzt würde er nicht damit anfangen, frühzeitig aufzugeben.

Neuer Ehrgeiz erfasste ihn und ließ sein Herz schneller schlagen. Melina musste sich darauf gefasst machen, dass er sie nicht so schnell in Ruhe lassen würde. Sie hatte genug Zeit ihres Lebens vergeudet.

Gerade wollte er seine Wohnung wieder verlassen, um das Passion aufzusuchen, doch kurz bevor er zur Tür raus war, fing sein Handy an zu klingeln. Hektisch kramte er es aus seiner Hosentasche und blickte auf das Display. Nicht das noch. Seine Mutter hatte wirklich ein Gespür für den falschen Moment. Doch er konnte sie auch nicht einfach ignorieren. Das würde sie ihm übel nehmen. Er meldete sich sowieso schon viel zu selten bei ihr.

Seufzend ging er zurück ins Wohnzimmer und ließ sich auf der Couch nieder.

»Hallo, Mama«, begrüßte er sie.

»Hallo, mein Junge. Wie geht es dir?« Ihre Stimme zu hören, hatte etwas Beruhigendes und obwohl er den Anruf nur widerwillig entgegengenommen hatte, war er jetzt doch froh darüber. Sie war immerhin die Frau in seinem Leben, die immer zu ihm stehen und ihm helfen würde, egal was er auch anstellte. Das war ihm in letzter Zeit viel zu selten bewusst gewesen.

»Geht so«, antwortete er deshalb wahrheitsgemäß. »Ich habe Melina wiedergetroffen, du kannst dich doch sicher noch an sie erinnern.«

»Aber natürlich. Mit der Kleinen von den Strauss’ hast du doch immer gespielt, ihr wart unzertrennlich. Du hörst dich aber nicht gerade glücklich über die Begegnung an, ist denn etwas passiert?« Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. Auch er konnte sich noch an die gute alte Zeit erinnern. Damals waren sie noch Kinder gewesen, unschuldig und doch bereit, alles für den jeweils anderen zu tun. Sie war seine beste Freundin gewesen und er ihr bester Freund. Bis sie hatte wegziehen müssen und er sie nie wiedergesehen hatte.

»Sie hat sich verändert. Sehr sogar. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Sie steht sich selbst im Weg und nimmt ein Leben hin, dass ihr nicht gerecht ist. Was soll ich tun?« Er hörte seine Mutter tief einatmen, während sie sich Zeit ließ für ihre Antwort. Sie würde ihm helfen, da war er sich sicher. Sie wusste immer einen Rat.

»Ach, Robin«, begann sie. »Ihr habt euch viele Jahre nicht gesehen, natürlich hat sie sich verändert. Ihr wart Kinder.«

Als ob er das nicht wüsste.

»Aber ich kann doch nicht einfach zusehen, wie sie unglücklich durch ihr Leben geht«, erwiderte er aufgebracht.

»Dann erzähl mir doch etwas genauer, was du meinst. Ich kann noch immer nicht in deinen Kopf sehen, mein Junge. Was hat Melina getan?« Er spürte, wie sich sein Mundwinkel leicht hob. Auch wenn er nicht vor ihr stand, konnte seine Mutter immer noch gut in ihm lesen.

Doch er konnte ihr schlecht sagen, dass Melina ihn ohne ein Wort im Bett zurückgelassen hatte. Oder dass er sich mehr erhoffte als nur Sex.

»Sie … verleugnet ihre Gefühle und Träume. Lässt niemanden an sich heran«, versuchte er es.

»Mein Lieber, willst du mir damit sagen, dass sie dich nicht will? Sich nicht zu dir hingezogen fühlt, wie du dich zu ihr?« Das leise Lachen seiner Mutter hörte er nur am Rande, während sein Mund erstaunt aufklappte.

»Woher …?«

»Robin. Ich bin deine Mutter. Und auch wenn du noch ein kleiner Junge warst, schon damals habe ich gewusst, dass du sie als Mann lieben würdest.«

Die Überraschung musste ihm ins Gesicht geschrieben stehen, was sie allerdings nicht sehen konnte. War das typisch für Mütter? Es war unglaublich. Hätte er das geahnt, hätte er sie gleich angerufen, um sich bei ihr einen Rat zu holen, statt sich ewig den Kopf zu zerbrechen.

»Sie fühlt sich zu mir hingezogen. Sie will mich, aber sie lässt es nicht zu. Irgendetwas hält sie zurück. Ich weiß nur nicht, was«, erklärte er ihr, ohne ihren Worten zu widersprechen, dass er sie lieben würde. Sie hatte recht und vielleicht fiel ihr etwas ein, das ihm helfen konnte. Sie wusste eher, was im Kopf einer Frau vor sich ging. Er hatte doch keine Ahnung davon.

»Dann musst du ihr die Angst, dich zu lieben, nehmen.«

»Und wie? Ich muss doch erst wissen, warum sie sich so verhält, bevor ich ihr helfen kann«, behauptete er. Wenn es so einfach wäre, würde er ganz sicher nicht hier sitzen.

»Du sagst, sie will ihre Gefühle nicht zulassen? Vielleicht wurde sie enttäuscht und sie will sich auf keinen Mann einlassen, um ihr Herz zu beschützen.«

Daran hatte er auch schon gedacht. Er musste zu ihr und ihr zeigen, dass sie ihm vertrauen konnte. Niemals würde er sie verletzen.

»Danke. Ich werde mit ihr reden. Ich ruf dich wieder an.«

»Warte kurz«, hielt ihn seine Mutter auf, bevor Robin auflegen konnte.

Verwundert zog er die Brauen zusammen. Was denn nun noch?

»Mir ist gerade etwas eingefallen.«

»Was?«, fragte er sofort. Bezog sie sich auf Melina?

»Kurz nachdem Melina weggezogen ist, habe ich gehört, dass sich ihre Eltern getrennt haben. Es soll ziemlich unschön abgelaufen sein. Ein wahrer Rosenkrieg. Vielleicht will sie deshalb niemanden an sich heranlassen.«

Wie bitte?

Er glaubte, sich verhört zu haben. Melinas Eltern hatten sich scheiden lassen? Warum hatte er das nicht gewusst? Sie hatte ihre Eltern abgöttisch geliebt, hatte immer ihre Liebe bewundert und gesagt, sie wolle auch einmal einen Mann wie ihren Vater heiraten. Natürlich musste es an der Trennung ihrer Eltern liegen.

»Davon habe ich gar nichts gewusst.«

»Es tut mir leid. Ich wollte dich damals nicht damit belasten und es war auch nur ein Gerücht. Ich war mir nicht sicher, ob es stimmte.«

Er schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht fassen. Aber nun war er endlich schlauer. Jetzt konnte er Melina helfen.

»Ist okay. Danke, dass du es mir gesagt hast. Ich muss zu ihr. Wir sprechen uns, okay?« Robin konnte nicht länger warten. Sein Herz raste. Er wollte zu ihr.

»Okay. Du schaffst das. Ihr gehört zusammen.«

Das hoffte er.

Sie verabschiedeten sich voneinander, dann stürmte er aus seiner Wohnung. Zwar hatte er keine Ahnung, ob der Club jetzt schon geöffnet hatte, aber er musste es versuchen. Wenn nicht, würde er so lange dort ausharren, bis ihm jemand sagte, wo er Melina finden konnte. Er würde sich nicht mehr so leicht abspeisen lassen.

***

Sie war gerade im Bad, als es an der Tür klingelte. Fluchend legte Melina den Rasierer weg und schlüpfte in ihren Bademantel, bevor sie zur Tür ging. Wer wollte denn jetzt etwas von ihr? Es war zu spät für die Post und zu früh für Dana, die sie manchmal abholte, um zusammen zum Passion zu fahren. Wer konnte es dann sein? Gleich würde sie es erfahren.

Sie öffnete die Tür und hatte sofort das Bedürfnis, sie wieder zu schließen.

»Warte.« Ein Fuß stellte sich in den Rahmen und hinderte sie daran.

»Nein«, erwiderte sie und drückte weiter. Robin würde schon irgendwann aufgeben. »Ich habe nichts mit dir zu bereden.« Sie wollte ihn nicht sehen. Er erinnerte sie nur wieder daran, was er zu ihr gesagt hatte. Dass er sie als Schlampe bezeichnet hatte und was er für bescheuerte Gefühle in ihr weckte. Sie wollte sich das nicht geben, einen Rest von Stolz besaß sie nämlich noch. Er würde ihn ihr nicht nehmen können, nur weil er nicht akzeptieren konnte, dass sie nicht noch einmal mit ihm ins Bett steigen würde.

»Mel, bitte. Ich weiß, was los ist.«

Wie bitte? Wovon redete er eigentlich?

Nein. Sie würde darauf nicht reinfallen. Er wollte sie doch nur dazu bringen, dass sie ihn reinließ. Das würde niemals geschehen.

»Bitte. Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich war wütend und verletzt«, versuchte er es weiter.

Doch sie wollte das alles gar nicht hören.

»Ach ja? Dabei hast du doch recht. Ich bin eine Schlampe, sogar noch billiger als eine Nutte. Mich kriegt man immerhin umsonst ins Bett.« Sie hatte ihm nicht antworten wollen, aber es war ihr einfach rausgerutscht. Er hatte keine Ahnung, wie sehr er sie verletzt hatte. So etwas gerade von ihm zu hören, hatte ihr unendlich wehgetan und tat es noch immer. Er sollte sie einfach in Ruhe lassen, dann konnte sie ihr Leben weiterleben, egal, wie scheiße es auch war. Es war ihr Leben und es ging ihn nichts an, was sie damit anstellte.

»Nein! So war das nie gemeint. Du bist keine Schlampe. Bitte, Mel, lass uns reden.«

»Verschwinde! Ich will nicht mit dir sprechen!«, erwiderte sie und stemmte sich noch einmal zusätzlich gegen die Tür. Wenn er seinen Fuß unbedingt verlieren wollte, bitte, das war nicht ihr Problem.

»Aber ich mit dir. Verdammt! So kannst du doch nicht einfach weitermachen! Es ist okay, wenn du verletzt bist, ich hatte das jedoch nie gewollt. Ich will dir helfen, wirklich.«

Sie blinzelte die Tränen weg, die sich an die Oberfläche kämpften.

Warum tat er ihr das an? So gern wollte sie sich in seine Arme schmiegen, aber sie konnte nicht. Sie wollte nicht noch mehr verletzt werden. Sie hatte in Bezug auf ihn schon viel zu viel zugelassen.

»Wenn du mir helfen willst, dann nimm deinen Fuß weg.« Er zögerte, das spürte sie. Und sie hoffte, dass er ihren Wunsch respektieren würde. Noch länger hielt sie es nicht aus. Sicher hatte er ihr sowieso schon angehört, dass ihr Tränen in den Augen standen. Sie hatte schon viele Jahre nicht mehr geweint, vor allem nicht wegen eines Mannes. Robin hatte sie am Samstag dazu gebracht und nun tat er es schon wieder. Dabei wollte sie gar nicht heulen, es war dumm.

»Bitte, Melina. Lass mich rein, rede mit mir. Ich mache mir Sorgen.«

Verdammt. Dieser Hauch von Schmerz in seiner Stimme riss ihr Herz entzwei und brachte sie fast dazu, die Tür für ihn zu öffnen. Er musste es gemerkt zu haben, denn plötzlich lehnte er sich dagegen und trat in ihre Wohnung, bevor sie etwas dagegen tun konnte.

»Robin!«, rief sie aufgebracht. Scheiße. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie würde ihn nie rausbekommen.

»Verzeih mir, was ich gesagt habe. Bitte, ich kann es nicht ertragen, wenn du leidest.«

Sie litt? Ja, das tat sie wahrscheinlich und daran war allein er Schuld. Bevor er aufgetaucht war, war alles super gelaufen und jetzt hatte sie keine Lust mehr auf Männer und der Spaß beim Tanzen verging ihr auch zusehends.

»Dann geh. Geh und lass mich in Ruhe, dann geht es mir wieder besser«, erwiderte sie. Es kam ihr vor, als würde sie ihm das schon zum hundertsten Mal sagen und er kapierte es einfach nicht.

»Nein«, sagte er und trat auf sie zu. Melina wich einen Schritt zurück, doch sie kam nicht weit und stieß gegen ihren Schuhschrank. Robin kam ihr viel zu nah. Sie konnte die Wärme seines Körpers spüren, seinen Atem in ihrem Gesicht fühlen. Und ihre Knie wurden immer weicher, je näher er kam, je kräftiger sein männlicher Duft wurde, der ihr in die Nase drang.

Sie wollte ihn von sich stoßen, doch sie konnte nicht. Ihr Körper verweigerte ihr die Kontrolle. Sie stand einfach nur da und starrte ihn an. Sein Gesicht zeigte deutlich seine Sorge und die dunklen Ringe unter seinen Augen ließen sie annehmen, dass er sich einige Nächte den Kopf über etwas zerbrochen hatte. Ob über sie, konnte sie nur vermuten. Allein die Vorstellung ließ ihr Herz jedoch noch schneller schlagen.

»Mel, bitte. Ich will bei dir sein und dir helfen. Wenn ich gehe, wird sich nichts daran ändern, dass du in Wahrheit unglücklich bist.« Er hob seine Hand und strich zärtlich über ihre Wange.

In diesem Moment wollte sie weder reden, noch sich anhören, was an ihrem Leben falsch war. Sie wollte ihn küssen, spüren, schmecken. Seine Nähe verinnerlichen und sich in der Lust, die er mit nur einer Berührung in ihr weckte, verlieren. Sie wollte vergessen, dass er auch ihr Herz berührte. Mit seinen Worten und seinem Drängen, ihr helfen zu wollen. Sie wollte einfach nur Leidenschaft und verdrängen, was sie beschäftigte.

»Du willst bei mir sein? Dann nimm mich. Schlaf mit mir, Robin.« Melina löste den Knoten ihres Bademantels und ließ ihn dann zu Boden gleiten. »Ich will dich in mir.« Sein überraschter Blick heftete sich auf ihre nackten Brüste. Lächelnd überwand sie den letzten Rest, der sie noch voneinander trennte, um eine Hand in seinen Nacken zu legen und ihn zu sich zu ziehen. Seit sie mit ihm geschlafen hatte, hatte sie sich nach mehr von ihm verzehrt. Sie hatte sogar davon geträumt, erneut über seine Haut zu streicheln.

Ihr Körper traf auf seinen, als sie sich an ihn drängte und sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihn zu küssen. Zuerst war er stocksteif, doch sobald sie ihre Zunge über seine Lippen fahren ließ, schien er aus seiner Starre zu erwachen. Er schlang seine Arme um ihre Taille und presste sie fest an sich, als er ihren Kuss mit wilder Leidenschaft erwiderte. Sie ließ zu, dass er seine Zunge in ihren Mund stieß und sie gegen den Schuhschrank drängte. Das Gefühl festzusitzen und nicht an ihm vorbeizukommen, erregte sie und verstärkte das Pochen zwischen ihren Schenkel nur.

Er war ein wirklich begnadeter Küsser. Sie war Wachs in seinen Händen. Kein Wunder, dass sie ihm so schnell erlegen war. Er war unglaublich.

Seine Hände fuhren über ihren Körper, umfassten ihren Po und drückten ihren Unterleib noch fester an ihn. Mit langsamen Bewegungen rieb sie ihr Becken an seinem Schritt und spürte immer deutlicher seine wachsende Erektion. Sie ließ eine Hand zu seiner Hose wandern und öffnete sie. Es kribbelte in ihren Fingern, ihn zu umfassen. Seine zarte Härte zu fühlen, sie zu kosten.

Bevor Robin etwas unternehmen konnte, trennte sie sich von seinen herrlichen Lippen und ging in die Hocke. Mit geübten Griffen schob sie seine Hose und die Boxershorts nach unten. Sofort sprang ihr sein Glied entgegen, das sie mit einer Hand umfasste, während sie nach oben sah. Sein Gesicht zeigte Verblüffung, doch in seinen Augen konnte sie deutlich lesen, wie sehr er von ihrem Vorhaben angetan war.

»Mel«, keuchte er, als sie seine Spitze in den Mund nahm und sie mit ihrer Zunge liebkoste. Seine Hände umfassten ihren Kopf und krallten sich in ihren Haaren fest, während sie ihn immer tiefer in den Mund nahm, bis sie leicht würgte. »Himmel!«

Lächelnd ließ sie von ihm ab, nur um eine Hand um sein Glied zu legen und sie vor und zurückzubewegen. Dabei fuhr sie mit der Zunge über den kleinen Schlitz, aus dem Lusttropfen kamen. Er schmeckte gut. Herb, männlich. Robin stöhnte und stieß immer wieder in ihre Hand. Er hatte seinen Blick auf ihr Gesicht geheftet, während sie es ihm mit dem Mund besorgte.

Sein dunkler Blick ließ sie vor Lust erzittern und sandte heiße Schauer über ihre Haut. Sie war bereit für ihn. Sie spürte, wie feucht sie bereits war. Noch länger hielt sie es nicht aus. Sie wollte von ihm ausgefüllt werden, ihn tief in sich spüren.

»Nimm mich«, hauchte sie an seiner Spitze und umrundete sie erneut mit ihrer Zunge. Robin vergeudete keine Sekunde. Er griff ihr unter die Arme und zog sie nach oben. Dann lagen seine Lippen wieder auf ihrem Mund, während seine Hand eine von ihren Brüsten umfasste und ihren Nippel umkreiste. Sie stöhnte auf, als die Berührung ein Feuer entfachte, das direkt zwischen ihren Schenkeln ihr Zentrum fand. Er schien das zu erahnen, denn plötzlich drang seine andere Hand zwischen ihre Schamlippen. Keuchend hielt sie sich an seinen Schultern fest, als ihre Beine drohten, sie im Stich zu lassen. Sanft liebkoste er ihre Klit, zwirbelte ihre harte Brustwarze und küsste sie, als würde es um sein Leben gehen. Sie wusste gar nicht, auf welche Empfindung sie sich konzentrieren sollte. Es war zu viel und doch unglaublich schön. Er wusste genau, was er tun musste, um sie gefügig zu machen. Er war ein gefährlicher Liebhaber, dass hätte ihr schon beim ersten Mal auffallen sollen – bevor sie in seinen Armen erwacht war und ihr Herz angefangen hatte, sich nach ihm zu sehnen.

Robin riss sie aus ihren Gedanken, als er plötzlich von ihr abließ und ihren Po umfasste, um sie hochzuheben. Ihren Lippen entwich ein überraschter Laut, während sie ihre Arme und Beine schnell um ihn schlang. Jetzt konnte sie seine Erektion deutlich an ihrer Scham spüren. Vorsichtig rieb sie sich an ihm, was sie beide aufstöhnen ließ.

»Kondome?«

Verwundert sah Melina in seine Augen, bis sie begriff, was er gesagt hatte.

»Schlafzimmer«, erwiderte sie und deutete ihm den Weg. Er lächelte und trug sie den ganzen Weg bis dorthin, nachdem er sich aus seiner Hose und den Boxershorts befreit hatte. Währenddessen presste er seinen Mund wieder auf ihren und ließ sie mit seinem Können vergessen, dass sie bei seinem Lächeln kurz überlegt hatte aufzuhören und ihn von sich zu stoßen. Doch sie hatte gar keine Möglichkeit, lange darüber nachzudenken, dass ihr Herz bei dem Anblick Luftsprünge gemacht hatte. Denn nun schoss eine heiße Woge der Lust durch ihren Körper und ließ sie nur noch daran denken, wie schnell er endlich in sie eindringen konnte.

Sie bemerkte weder, wie er das Schlafzimmer betrat, noch, wie er sie aufs Bett legte. Plötzlich befand sie sich mit dem Rücken auf der Matratze und Robin war über ihr. Sie schmolz dahin, als sie das rohe Verlangen in seinen Augen glühen sah.

»Wo sind sie?«

»Was?«

Er lachte und küsste die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr.

»Die Kondome, Mel.«

»Nachttischschublade.« Sie hörte nur am Rande, wie er die Schublade öffnete, während seine Zähne an ihrem Ohrläppchen knabberten. Dann spürte sie auf einmal, wie er ihre Beine spreizte und sich dazwischen legte. Sie sah zu ihm auf und beobachtete, wie er sich das Shirt auszog. Im Licht der Dämmerung betrachtete sie ihn. Die leicht definierten Muskeln, sein kantiges Gesicht und dieser Blick, der sie zum Erzittern brachte. Anders als bei anderen Männern würde sie sich nie an ihm sattsehen können. Oder genug davon bekommen, was für eine Lust er ihr schenkte. Daran, was das bedeutete, wollte sie nicht denken. Darum ging es jetzt nicht.

»Los«, sagte sie und ergriff seine Hand. Wie von selbst verschränkten sich ihre Finger ineinander. Robin beugte sich über sie und sah ihr tief in die Augen, bevor er sie küsste. Dann spürte sie, wie er in sie eindrang. Sanft, zärtlich, ganz anders als sie es erwartet hatte. Doch es war wunderschön und trieb ihr Tränen in die Augen. Er zeigte ihr, was sie die ganze Zeit nicht gehabt hatte, was ihr nicht geschenkt worden war. Er liebte sie und fickte sie nicht einfach nur. Nicht so wie die anderen Männern, mit denen sie ins Bett gestiegen war.

Wieso tat er das? Wieso brachte er sie dazu, sich nach mehr zu sehnen?

»Lass dich fallen. Es kann so einfach sein, wenn du es zulässt.«

Konnte er Gedanken lesen? Wusste er, dass sie noch nie in der Weise geliebt worden war, wie er es gerade tat? Dass sie das nie zugelassen hatte?

»Bitte, Mel.« Er stieß wieder in sie und sie konnte sich nicht länger dagegen wehren. Stöhnend krallte sie sich an ihm fest und kam dann seinen Bewegungen entgegen. Langsam steigerten sie ihr Tempo und küssten sich voller Zärtlichkeit. Melina ließ sich treiben, genoss das sanft ansteigende Gefühl ihres Höhepunktes.

Es dauerte viel länger als sonst, bis sie kurz davor stand zu kommen. Auch ihr Körper fühlte sich ganz anders an. Leichter, besser.

»Sieh mich an.« Robin hatte sich von ihren Lippen gelöst und sah ihr ins Gesicht.

Sie erwiderte seinen Blick und schrie auf, als er in sie stieß. Sie glaubte, in tausend Teile zu zerspringen.

Ihr Orgasmus schien unendlich lang zu dauern und sie wie auf Wellen zu tragen, bis diese sanft ans Ufer rollten. Keuchend wurde ihr Blick wieder klar, genau in dem Moment, in dem Robin kam. Er hielt ihren Blick fest und stöhnte laut auf, bevor er sich neben ihr auf die Matratze fallen ließ und sie gleich an seine Brust zog. Sie konnte ihn noch immer in sich spüren, was sie lächelnd die Augen schließen ließ. So konnte es von ihr aus immer sein. Einfach nur in seinen Armen liegen und mit ihm verbunden sein. Es war ein unglaubliches Gefühl.

Nach einer Weile drehte Robin sie zu sich. Sie öffnete ihre Augen und sah ihn an. Diesen wunderschönen Mann.

Lächelnd streichelte er ihre Wange.

»Ich liebe dich, Mel«, sagte er dann und riss sie aus der Seifenblase der Unbeschwertheit, in die er sie gebracht hatte.

»Nein!«

Passion - Gib mir ein Gefühl

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