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Prolog


Kelly

11 Jahre zuvor

Mein Herz klopfte so wild in meiner Brust, dass es sich anfühlte als wenn meine Rippen von dem Druck jeden Moment brechen würden. Ich hatte Mühe, auf meinen zittrigen Beinen zu stehen. Angst und Scham ließen mich beben, als ich zu den drei Jungen aufsah, die mich im Umkleideraum in die Enge getrieben hatten. Das Handtuch, welches ich um meinen Körper geschlungen hatte, war ein unzureichender Schutz vor den spöttischen Blicken der drei fiesen Mistkerle.

„Komm schon, Jefferson, zeig uns, was du unter dem Handtuch versteckst“, sagte Brian Goodwill, der Anführer der drei.

Seine beiden Kumpel, Nicolas Brawn und Jake Sully, kicherten.

„Ich glaube, das ist das Problem, Goodwill“, sagte Sully. „Sie HAT nichts unter dem Handtuch.“

Alle drei lachten, und Scham trieb mir noch mehr Röte ins Gesicht. Meine Wangen glühten von der Hitze meiner Erniedrigung. Tränen brannten in meinen Augen. Es war nicht so, dass Sully unrecht hatte. Ich hatte wirklich nichts unter dem Handtuch. Das war der Grund dafür, dass die drei mich ständig hänselten und erniedrigten. Nicht nur die drei. Alle in der Schule. Ich war mit fünfzehn Jahren noch immer flach wie ein Brett. Ich war klein und zierlich. Nein, mehr als zierlich. Ich war dünn. Dünn, flachbrüstig, blass und mein Gesicht übersät mit hässlichen Sommersprossen. In jeder Schule gibt es die, welche angesagt sind, und die all die Macht haben. Dann gibt es die Mittelschicht. Die breite Masse. – Und dann gibt es Kids wie mich. Die Ausgestoßenen. Die Opfer von Mobbing und grausamem Spott. Die drei Arschlöcher vor mir gehörten, wie du dir sicher denken kannst, zur Elite. Und ich war ihr liebstes Opfer.

„Lasst mich gehen“, brachte ich krächzend hervor.

Goodwill zog eine dunkle Augenbraue in die Höhe. Seine Lippen waren zu einem zynischen Grinsen verzogen. Er streckte eine Hand nach mir aus und ich wimmerte, drückte mich noch tiefer in die Ecke, in der Hoffnung, ich könnte irgendwie in der Betonwand verschwinden.

Natürlich tat die Wand mir nicht den Gefallen. Heiße Tränen flossen über meine erhitzten Wangen, als Goodwills Hand sich um meine Kehle legte. Er beugte sich zu mir vor und ich spürte seinen Atem an meiner Wange. Ich zitterte noch mehr.

„Mir ist es egal, ob du Titten hast oder nicht, Jefferson. Solange wie du ein Loch hast, in das ich meinen Schwanz stecken kann.“

„Lass mich in Ruhe!“

„Awww, Baby, aber du willst doch gar nicht, dass wir dich in Ruhe lassen. Ein Mädchen wie du – das niemand haben will – kann sich glücklich schätzen, wenn sie überhaupt gefickt wird. Und du willst mich doch, huh? Du willst, dass ich deine jungfräuliche Fotze ficke. Wenn du gut bist, dann sorge ich danach dafür, dass dich alle in Ruhe lassen. Wie wär’s, hmmm?“

„Ich... ich sagte... lass... mich in ... in Ruhe!“

„Du kannst deine Beine willig spreizen und ich sorg dafür, dass es gut wird. Und ich lass die anderen beiden nicht an dich dran. Oder du kannst du spröde Miss-rühr-mich-nicht-an spielen und wir ficken dich alle drei. In alle Löcher. Bis du blutest.“ Seine Hand schloss sich fester um meine Kehle und schwarze Flecken tanzten vor meinen Augen. „Vielleicht gefällt es mir sogar besser, wenn du unwillig bist“, sagte Goodwill mit dunkler Stimme. „Ich mag es, wenn sie schreien.“

Die Aussicht auf Vergewaltigung weckte meinen Kampfgeist. Ich hob die Hände und zerkratzte Goodwill das Gesicht. Er fluchte und seine Hand grub sich schmerzhaft in meine Haare. Ich wurde herum geschleudert und ging zu Boden. Dann brach die Hölle über mich herein. Schläge und Tritte gingen auf mich nieder. Ich versuchte, mich zu wehren, doch ich hatte keine Chance. So plötzlich wie die Gewalt angefangen hatte, stoppte sie. Etwas Nasses traf mich und ich registrierte, dass Sully auf mich hinab pinkelte. Die drei Jungs lachten, als ich versuchte, aus Sullys Schusslinie zu robben. Alles tat mir weh. Goodwill beugte sich zu mir hinab und ein Messer drückte sich plötzlich an meinen Hals.

„Ein Wort!“, zischte er drohend. „Du sagst ein Wort darüber, wer dir das angetan hat, und ich sorge dafür, dass du und deine Familie einen langsamen Tod sterben. Du weißt, wer ich bin. Wer meine Familie ist. Du weißt, dass ich keine leeren Drohungen ausstoße.“

Ich schluchzte. Ja, ich wusste genau, mit wem ich es zu tun hatte. Goodwills Familie war Mafia. Irische Mafia. Ich wusste, was mich erwartete, wenn ich meinen Mund aufmachte. Blutend und mit Schmerzen überall wusste ich, dass ich mich glücklich schätzen konnte, dass die drei mit nicht angetan hatten, was Goodwill ursprünglich angedroht hatte. Dass sie mich nicht vergewaltigt hatten. Ich würde lieber zehn Mal von ihnen verprügelt werden als das.

Mit einem letzten Tritt in meine Seite wandte Goodwill sich ab. Seine beiden Kumpels folgten ihm. Ich hörte die Tür der Umkleide. Dann war ich allein. Grün und blau geschlagen, mit Pisse übersät, aber mit meiner Jungfräulichkeit intakt.

Truth & Dare

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