Читать книгу Truth & Dare - Melody Adams - Страница 6

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Kapitel 1


Kelly

Gegenwart

Das neu geborene Kalb versuchte, auf seine langen Beine zu kommen. Ich fasste es vorsichtig unter und half ihm, das Gleichgewicht zu halten. Das Fell war von der Geburt noch immer feucht, obwohl ich es sorgfältig mit Stroh abgerieben hatte.

„So ist es gut“, sagte ich leise. „So ein strammer Junge.“

Ich ließ das Kalb los, und es schwankte ein wenig, schaffte es jedoch, aufrecht zu bleiben. Die Mutterkuh wandte den Kopf und leckte ihr Junges. Mein Herz erwärmte sich. Momente wie dieser waren das Beste an meinem Job als Tierärztin. Wenn ich helfen konnte, ein neues Leben auf die Welt zu bringen. Hier in dem leicht dämmrigen, warmen Stall, mit dem Duft von Heu und Tieren in der Luft, fühlte ich mich am wohlsten. Es dauerte nicht lange, bis das Kalb auf wackeligen Beinen zum Euter der Mutterkuh torkelte und nach einem sanften Stoß von Mama, begann es zu trinken. Meine Arbeit hier war getan. Die Geburt war problemlos gewesen und Mama hätte es auch ohne meine Hilfe geschafft, doch man musste immer mit Komplikationen rechnen. Es war besser, ein wachsames Auge auf die Dinge zu halten, damit man im Notfall eingreifen konnte. Da ich im Moment keine weiteren Patienten hatte, stand ich noch eine Weile da und beobachtete Mama und Baby. Aus Gründen, die ich nicht verstand, weckte der Anblick von Tiermamas mit ihren Babys immer ein melancholisches Gefühl in mir. Manchmal stellte ich mir vor, wie es wäre, ein Baby zu haben. Doch ein Kind zu bekommen bedeutete, dass man zuerst Kontakt/Sex mit einem Mann haben musste und das – stand außer Frage. Zum einen würde ich niemals einen Mann an mich heranlassen und zum anderen war ich nicht unbedingt ein Männermagnet. Ich hatte seit meiner Jugend zwar ein wenig an Gewicht zugelegt, doch ich war noch immer klein und zierlich und meine Brüste waren so klein, dass es sich nicht lohnte, einen BH zu tragen. Auch meine blasse Haut und die Sommersprossen hatten mich nicht verlassen. Meine blonden Haare waren zu fein, als das ich irgendetwas damit anfangen könnte. Das Einzige, was ich an mir mochte, waren meine Augen. Sie waren von einem leuchtenden Grün. Abgesehen von meinen Augen war ich so unscheinbar wie eh und je. Doch das war auch gut so. Ich fühlte mich besser, wenn ich keine Aufmerksamkeit auf mich zog. Und hier auf Eden ließ man mich in Ruhe. Jeder hier war freundlich zu mir, doch sie versuchten nicht, mich in irgendeiner Weise zu bedrängen. Das hatte ich wohl Easy zu verdanken. Ich hatte ihm erklärt, dass ich ein Einzelgänger war und dass ich für mich sein wollte. Er musste es wohl den anderen hier gesagt haben, denn niemand hatte jemals versucht, mich dazu zu überreden, an irgendwelchen sozialen Treffen teilzunehmen. Ich hatte nie einen Fuß in die Bar hier gesetzt und auch zu Geburtstagsfeiern und Ähnlichem war ich nie eingeladen worden. Ich aß nicht mit den anderen in der Kantine und ich musste nicht einmal in dem großen Gemeinschaftsgebäude leben. Ich hatte ein kleines Zimmer mit Bad in meiner Praxis. Die kleine Küchenzeile war mehr als ausreichend für mich und ich brauchte nichts weiter. Ich war glücklich. Glücklicher als je zuvor. Und das Beste war, dass ich sogar neue Tierarten kennenlernen durfte. Tiere, die es auf der Erde nicht gab. Neulich hatte ich ein verwundetes Tier gefunden, das ein wenig an einen Otter erinnerte, doch es hatte leuchtend orange Augen und es lebte in den Bäumen und nicht im Wasser. Die Jinggs nannten es Garruka, was so etwas wie ‚lustiger Geselle’ hieß. Die Garrukas gaben Geräusche von sich, die wie Lachen klangen und sie waren frech und liebten es, Streiche zu spielen. Der Garruka, den ich gefunden hatte, war noch jung gewesen. Diarra hatte mir versichert, dass es alt genug war, um ohne die Mutter auszukommen, doch dass er ausgewachsen, drei Mal so groß werden würde. Also in etwa so groß wie ein Gorilla. Elvis, wie ich den Garruka genannt hatte, würde bald wieder in die Wildnis entlassen werden können. Seine Verletzung an der Hüfte heilte gut und er konnte schon wieder ganz vernünftig laufen und klettern. Er würde keine Probleme haben, Futter zu suchen. Die Garrukas ernährten sich hauptsächlich pflanzlich, jagten jedoch hin und wieder auch kleinere Nager oder Vögel.

Ein Geräusch ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken. Ich wandte mich um. Zwei Alien Breeds mit dunkler Hautfarbe kamen auf mich zu. Ich hatte sie nie zuvor gesehen. Sie mussten Zwillinge sein, denn sie sahen identisch aus. Mein Herz begann unruhig zu klopfen. Ich war allein im Stall mit zwei Männern, die ich nicht kannte. Was für Absichten hatten sie? Man hatte mir zwar versichert, dass kein Breed jemals einer Frau Gewalt antun würde, doch meine Angst vor Männern saß zu tief.

„Hi. Du musst Kelly sein“, sagte einer der Männer. „Easy sagte, dass wir dich hier finden würden.“

„Ea... Easy?“

Wenn Easy wusste, dass die beiden hier waren, dann war ich vielleicht sicher. Ich vertraute dem Leiter der Siedlung mehr als irgendeinem anderen Mann.

„W... was wollt ihr von mir?“

Dare

Wir gingen auf den Stall zu, als ein Geruch mich plötzlich anhalten ließ. Ein Knurren stieg in meiner Kehle auf. Ein Weibchen. Truth und ich hatten eine Menge Erfahrungen mit Frauen gesammelt seit unserer Befreiung. Wir beide mochten Sex, doch ich hatte niemals einen solch verführerischen Duft gerochen. Nicht einmal, wenn ein Weibchen erregt gewesen war. Dieses Weibchen roch...

„Riechst du das?“, unterbrach mein Bruder meine Gedanken.

„Ja. Ein Weibchen.“

Truth knurrte.

„Hmmm. Ich hab niemals etwas so... Köstliches gerochen“, sagte er.

„Ja, sie ist un...“

„Unsere Gefährtin“, vervollständigte Truth meinen Satz.

„Ja. Sie gehört uns, Bruder.“

Die Erkenntnis stellte seltsame Dinge mit mir an. Mein inneres Biest hatte nur einen Gedanken: Besitzen. Wir wollten sie besitzen, sie zu unserem Spielzeug machen, sie mit unserem Samen füllen. Das Blut rauschte in meinen Ohren und ich war so hart wie nie zuvor. Das Verlangen, die Besitzerin des verführerischen Duftes auf dem Boden des Stalles zu nehmen – hart und animalisch – war so stark, dass es schmerzte. Ich schaute meinen Bruder an. Auch er schien mit seinem Verlangen zu kämpfen. Er schüttelte den Kopf und sah mich an.

„Fuck, Bruder, ich hab niemals zuvor ein solches Verlangen verspürt, eine Frau zu besitzen.“

„Ich auch nicht“, erwiderte ich.

„Wir müssen dies langsam angehen“, sagte Truth, sich nachdenklich am Kinn kratzend. „Sie ist keine Breed. Sicher ist sie viel zerbrechlicher und sie wird mehr Zeit brauchen, uns zu akzeptieren. Die Instinkte der Menschen sind so kümmerlich ausgeprägt.“

„Du hast recht“, stimmte ich zu. „Aber es wird verdammt schwer werden, dieses Verlangen zu kontrollieren. Alles an was ich denken kann, ist, meinen Schwanz tief in ihrer feuchten Hitze zu vergraben und...“

„Stopp!“, knurrte Truth, erneut den Kopf schüttelnd. „Es ist so schon schwer genug, die Kontrolle zu behalten, doch wenn du von ihrer... Fuck, wenn du von ihrer Pussy sprichst, dann...“

„Okay. Kein Wort mehr über ihre Pussy. Oder ihren Arsch. Oder...“

Truth’ Knurren stoppte mich.

„Sorry“, murmelte ich. „Ich hör schon auf“, sagte ich, abwehrend meine Hände hebend.

„Danke.“

„Okay, was tun wir?“

„Nun, wir haben einen Grund, warum wir hier sind“, erklärte Truth. „Wir tun, wofür wir gekommen sind und dabei haben wir die Gelegenheit, unsere Gefährtin ein wenig kennenzulernen. Vorsichtig auf Tuchfühlung zu gehen. Bei ihrer Reaktion werden wir sehen, wie wir vorzugehen haben, um sie zu erobern.“

„Guter Plan, Truth“, stimmte ich zu. „Dann lass uns.“

Truth

Mein Herz klopfte hart, als wir den Stall betraten. Je dichter wir kamen, umso intensiver wurde der verlockende Duft unserer Gefährtin. Fuck! Ich war so hart, dass ich ein Loch in die Wand ficken könnte. Und dabei hatten wir unsere Gefährtin nicht einmal gesehen. Alles, was wir von ihr wussten, war, wie köstlich sie duftete. Wie verlockend würde ihr Geruch erst sein, wenn sie erregt war? Mein Schwanz zuckte in meinen plötzlich viel zu engen Jeans. Fuck. Ich sollte nicht daran denken, wie sie riecht oder schmeckt. Nicht, wenn wir ihr jeden Moment zum ersten Mal gegenüberstehen würden.

Es war dämmrig im Stall. Das Gebäude war wie ein T gebaut. Wir kamen an die T-Kreuzung der Stallgasse und sowohl Dare als auch ich schauten sofort nach rechts, wo eine zierliche Blondine mit dem Rücken zu uns vor einer Box stand.

„Fuck, sie ist winzig“, flüsterte Dare. „Denkst du, dass sie uns beide überhaupt...?“

„Sie wäre nicht unsere Gefährtin, wenn sie zu zerbrechlich für uns wäre, Dare.“

„Ich hoffe, du hast recht. Ich will unserer Gefährtin nicht wehtun. – Nun zumindest nicht – so.“

„Wir müssen die Sache halt langsam und vorsichtig angehen. Wie ich gesagt habe.“

Dare nickte.

„Fuck“, sagte ich leise lachend. „Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so aufgeregt.“

Dare grinste.

„Yeah.“

„Also, was tun wir jetzt?“

„Jetzt machen wir uns mit unserer Gefährtin bekannt“, sagte Dare grinsend und bog um die Ecke. Ich folgte ihm und holte rasch auf.

Unsere Gefährtin musste uns herannahen gehört haben. Sie versteifte sich plötzlich, ehe sie sich zu uns um wandte. Angst blitzte in ihren grünen Augen auf und es traf mich wie ein Faustschlag in den Magen. Verdammt. Das Letzte was wir wollten, war, dass unser Weibchen Angst vor uns hatte. Sie würde lernen, dass wir eher sterben würden, als ihr ein Haar zu krümmen. Dare und ich würden uns mit ihr zurückhalten müssen. Sie war wirklich klein und zierlich. Sie wirkte wie eine kleine Elfe. Ihre feinen, blonden Haare umrahmten ein herzförmiges Gesicht. Ihre Haut war so weiß wie Sahne. Sommersprossen waren über ihr ganzes Gesicht gesprenkelt. Sie hatte helle Augenbrauen und blonde, lange Wimpern. Sie trug keinerlei Make-up. Alles an ihr war natürlich, und ich liebte es. Sie hatte eine Stupsnase und einen vollen, rosigen Mund. Mein Blick blieb an ihrem anmutig geschwungenen Hals hängen, wo ihr Puls viel zu schnell klopfte. Ich wollte meine Lippen auf ihren Puls pressen und...

„Hi. Du musst Kelly sein“, sagte Dare, meine Gedanken unterbrechend. „Easy sagte, dass wir dich hier finden würden.“

„Ea... Easy?“

Bei der Erwähnung von Easys Namen schien sie sich etwas zu beruhigen, doch sie blieb angespannt und vorsichtig. Ich fragte mich, was dazu geführt hatte, dass unsere Gefährtin so schreckhaft war.

„W... was wollt ihr von mir?“, fragte sie, den Blick nicht von uns lassend, jedoch ohne einem von uns direkt in die Augen zu sehen.

„Wir sollen das Dach neu decken, ehe die Regenzeit kommt“, erklärte ich.

„Oh. Okay“, sagte Kelly. „Davon wusste ich nichts.“

„Wir werden versuchen, dich und deine Tiere so wenig wie möglich zu stören“, versicherte ich. „Oh! Wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Truth. Und dies ist mein Bruder Dare.“

„Ähm. Kelly.“

„Deinen Namen kennen wir ja schon“, erwiderte Dare grinsend. „Nett, dich kennenzulernen.“

„Uhhh, ebenfalls. W... was braucht ihr von mir? Ich weiß nicht, was... was ich mit der Reparatur zu tun hätte.“

Dare knurrte leise und Kelly zuckte mit einem leisen Keuchen zusammen. Ihre Augen waren furchtvoll geweitet, doch ein Hauch von Erregung parfümierte die Luft. Dare und ich konnten nicht anders. Wir knurrten beide. Wenn Kellys Duft zuvor uns schon hart gemacht hatte, so war das nichts im Vergleich dazu, ihre süße Pussy zu riechen.

Kelly

Der Zwilling, den Truth als Dare vorgestellt hatte, knurrte, und ich keuchte erschrocken auf. Mein Herz hämmerte wild und ein seltsames Gefühl zog durch meinen Unterleib und machte meine Knie schwach. Zu meinem Entsetzen spürte ich, wie sich Feuchtigkeit zwischen meinen Schenkeln bildete. Erneut drang ein Knurren durch die Stille. Diesmal von beiden Brüdern.

„Hab keine Angst vor uns, Kelly“, sagte Truth. „Wir würden dir niemals wehtun, doch wir können nicht verhindern, dass wir in einer bestimmten Weise auf deinen Duft reagieren.“

„Mei... meinen Duft?“, wimmerte ich entsetzt.

„Ja, Babygirl“, knurrte Dare, einen Schritt auf mich zu machend. „Den Duft deiner süßen Pussy. Du bist nass für uns.“

Hitze schoss in meine Wangen. Oh mein Gott! Sie konnten riechen, dass ich nass war? Entsetzt kniff ich die Schenkel zusammen und wandte den Blick zu Boden. Wo war das verdammte Loch im Erdboden, wenn man es brauchte? Die Spitzen von ein paar Sportschuhen kamen in mein Blickfeld. Dare musste jetzt genau vor mir stehen. Ich konnte seine Nähe spüren. Seine Hitze und diese verstörende, männliche Aura von Dominanz und sexueller Lust. Ich zitterte.

„Shhh, Babygirl. Atme“, raunte Dare leise. Eine warme, große Hand legte sich unter mein Kinn. „Sieh mich an!“

Ich war vor Angst wie erstarrt, doch ich konnte mich seinem dominanten Befehl nicht widersetzen. Langsam hob ich den Blick. Seine dunklen Augen schauten mich eindringlich an. Ich schluckte schwer. Mein Magen verknotete sich vor Aufregung, doch gleichzeitig breitete sich eine ungewohnte Hitze in meinem Unterleib aus. Meine innere Stimme schrie mir zu, zu fliehen, doch ich konnte mich nicht rühren.

„Du wirst lernen, dass du uns nicht zu fürchten hast, Babygirl“, sagte Dare leise. „Okay?“

Ich blinzelte. Was sollte ich darauf antworten?

„Antworte ihm, Babygirl“, sagte Truth, der neben seinen Bruder getreten war. „Dare hat recht. Du brauchst vor uns keine Angst zu haben. Wir würden dir niemals wehtun. Und nun antworte, dass du das verstanden hast.“

„Ja“, krächzte ich.

„Gutes Mädchen“, raunte Dare, seinen Daumen über meinen Mundwinkel reiben lassend. Dann trat er zu meiner Erleichterung zurück.

„Wir müssen das alte Dach entfernen“, sagte Dare in geschäftsmäßigen Ton, und ich war froh, dass die seltsame, sexuelle Spannung sich aufgelöst hatte. „Wir fangen beim Eingang an und arbeiten uns bis zur Kreuzung vor. Denkst du, dass du einige der Tiere umstellen musst, ehe wir anfangen?“

„Uhh, ja. Ich... ich brauche etwa eine halbe Stunde, um die Tiere umzusiedeln. Da... danach könnt ihr anfangen.“

„Gut, wir bereiten derweil alles vor. Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst“, sagte Truth und schenkte mir ein breites Lächeln, das seine ebenmäßigen weißen Zähne entblößte. Die Zähne und – die Fänge. Oh mein Gott. Ich wusste natürlich, dass die Breeds Fänge hatten, doch ich hatte sie nie so deutlich zu sehen bekommen. Mein Magen machte einen Salto. Wie es aussah, würde ich die nächsten Tage den Stall so weit es ging meiden müssen. Auf keinen Fall wollte ich noch einmal allein mit den beiden sein müssen. Sie hatten eine viel zu verwirrende Wirkung auf mich.

Truth & Dare

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