Читать книгу Allgemeine Paläontologie - Michael Amler - Страница 7
Vorwort
ОглавлениеDie Paläontologie hat und hatte im Gegensatz zu den schulisch etablierten Naturwissenschaften Chemie, Physik und Biologie immer einen vergleichsweise schweren Stand. Entweder wurde sie als Hilfsdisziplin der Geologie – ihrer zeitlichen Komponente – angesehen, als Dinosaurierkunde für Kinder, Amateure und Sammler missverstanden oder als Fossilsammlung mit unverständlichen lateinischen Namen in Verbindung gebracht. Im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Diskussionen über Veränderungen von Biodiversität und Ökosystemen muss jedoch der Entwicklungsgeschichte der Biosphäre in Forschung und Lehre ein viel größerer Stellenwert eingeräumt werden, um anthropogene und natürliche Veränderungen besser verstehen und bewerten zu können. Die geowissenschaftlich-paläontologisch ausgerichtete Erforschung der Biosphäre mit den Schwerpunkten Paläobiologie und Geobiologie bildet einen integralen Bestandteil der Umweltforschung. Letztere ist ganzheitlich nur durch ein Verständnis der Entwicklung von Organismen und Biodiversität sowie der Wirkungen biologischer Prozesse innerhalb des Systems Erde zu erfassen. Neue Methoden, Verfahren und Konzepte sowie ein holistischer Ansatz haben die Paläontologie in den letzten 30 Jahren „revolutioniert“ und von einem Nebenfach der Geologie zu einer unverzichtbaren Wissenschaft gemacht.
Geowissen Kompakt Allgemeine Paläontologie ist aus 25-jähriger Lehrpraxis an den Universitäten Marburg, Hannover, Erlangen, München und Heidelberg entstanden. Die Paläobiologie, insbesondere die Morphologie, die Baupläne und die Lebensweise der einzelnen Bakterien-, Pflanzen- und Tiergruppen, ihre Evolution und Stammesgeschichte sowie die zugehörige Systematik und Klassifikation, sind Gegenstand der Speziellen Paläontologie, die in einem eigenen Band behandelt wird. Dieses Buch vermittelt Grundlagen, wo die Grenze zwischen naturwissenschaftlichem Allgemeinwissen und Zitierzwang fließend sind. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird im Text auf das Einfügen von Literaturzitaten verzichtet; sämtliche in den jeweiligen Kapiteln verwendete Literatur einschließlich elektronischer Quellen wie auch ergänzende bzw. vertiefende Werke werden im Literaturverzeichnis vollständig aufgeführt.
Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen haben durch ihre Erfahrungen und thematischen Anforderungen zu Umfang und Inhalt beigetragen. Ohne Missachtung der nicht genannten möchte ich an dieser Stelle G. Hahn (Rauschenberg), K.-W. Tietze (Marburg), R. Fischer (Hannover), C. Brauckmann und E. Gröning (beide Clausthal-Zellerfeld), M. Bertling (Münster), B. Reichenbacher, M. Krings, A. Nützel, H. Scholz, O. Voigt und G. Wörheide (alle München), S. Schneider (Wien), H.-G. Herbig (Köln), M. Gudo (Frankfurt/M.) sowie S. Götz und W. Stinnesbeck (beide Heidelberg) besonderen Dank aussprechen.
Dieses Buch ist meiner Frau Doris gewidmet, die auf viele gemeinsame Abende und Wochenenden verzichten musste – ich danke Dir für Dein Verständnis, deine Geduld und Unterstützung.
Langenhagen, im August 2011