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Der kategorische Imperativ
ОглавлениеWenn Sie sich schon ein wenig mit Immanuel Kant beschäftigt haben, dann kennen Sie das Stichwort vom kategorischen Imperativ. Immanuel Kant unterscheidet den kategorischen vom hypothetischen Imperativ. Der hypothetische Imperativ sagt uns zwar auch, was wir tun sollen, aber nur unter der Voraussetzung, dass ein bestimmtes Ziel, ein Zweck gegeben ist. Ein Beispiel: der hypothetische Imperativ sagt uns, dass wir täglich eine Stunde lang Spazieren gehen sollen, wenn wir gesund leben wollen. Der hypothetische Imperativ hat also die Struktur: Du sollst das und das tun, wenn du das und das erreichen willst. Mit dem hypothetischen Imperativ sind wir Kant zu Folge noch nicht im Bereich der Moral und des Sittlichen. Alle utilitaristischen Erwägungen aber gehören für Kant in diesen Bereich des hypothetischen Imperativs: Wenn du glücklich werden möchtest, solltest du das und das tun.
Der kategorische Imperativ sagt uns dagegen kategorisch,
d. h. unabhängig von irgendwelchen Zielen, Wünschen oder sonstigen Vorstellungen, die wir als Menschen haben mögen, was zu tun ist. Die Tatsache nun, dass wir uns in dem, was wir tun, ausschließlich vom kategorischen Imperativ leiten lassen können, dass wir dazu in der Lage sind, ausschließlich dem zu folgen, was uns die Vernunft vorschreibt, unterscheidet uns als Menschen von den anderen, unvernünftigen Lebewesen und insofern wir das tun, sind wir frei, weil wir uns nur an der Vernunft orientieren und nicht an unseren privaten Wünschen, Zwängen, Emotionen und unserem Streben nach Glück.
Kant macht hier eine wichtige Unterscheidung: Zwar sei es durchaus so, dass die Menschen von Natur aus nach Glück strebten. Aber Handlungen auszuführen, die das Glück unseres eigenen Lebens zur Folge haben, sind nicht moralisch und sind nicht sittlich. Wir müssen uns vielmehr an dem kategorischen Imperativ orientieren und das tun, was uns die Vernunft gebietet, dann sind wir überhaupt erst glückswürdig in unserem Leben und frei, weil wir uns nicht mehr von dem bestimmen lassen, was uns als Menschen in unserer Subjektivität ausmacht.