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Vorwort

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Was ist Physik? Wie entwickelt sie sich? Was sind ihre Methoden? Was bedeutet sie der Gesellschaft? Das sind Fragen, auf die dieses Buch mit dem Stilmittel des Bildes hinführen will. Natürlich können Bilder komplexe Zusammenhänge nicht grundsätzlich oder umfassend beschreiben und erklären. Sie ermöglichen allerdings einen anschaulichen ersten Zugang. Wir leben heute in einer immer stärker visualisierten Welt. Andererseits haben Bilder schon immer eine große Rolle bei jedem Verständnis, nicht nur der natürlichen Welt, gespielt. Das gilt von einfachen bis zu komplexen Problemen, gerade auch der Physik.

Unter Physik verstehen wir heute das in Naturgesetzen formulierte Wissen über die unbelebte Natur und ihre Veränderungen, insbesondere den Zusammenhang von Materie und Energie in Raum und Zeit. Die Begriffe und Untersuchungen dazu haben sich jedoch im Laufe der Geschichte stark verändert.

Erste systematische Überlegungen zu einem nichtmythischen Ursprung und Aufbau der Welt finden wir in der griechischen Antike bei den Naturphilosophen. Von Anfang an spielt auch Technik eine Rolle, das heißt die Beherrschung von Natur. Original gezeichnete Bilder zur Physik sind aus der frühen Zeit kaum überliefert (abgesehen von einfachen geometrischen Darstellungen), auch wenn es sie möglicherweise gegeben hat. Doch existieren vereinzelt Instrumente, wie der Antikythera-Mechanismus, oder technisch-wissenschaftliche Objekte, wie der Tunnel des Eupalinos. Das islamische Mittelalter überliefert uns mehr Bilder. Die christliche Renaissance schließlich verbildlicht in systematischer werdendem Umfang die physikalischen Ideen der Antike und erweitert sie nicht unerheblich. Wissenschaft und ihre Darstellung erhalten einen langsam bedeutender werdenden Platz in der Gesellschaft. Jetzt werden auch Instrumente, Geräte, Maschinen bei wissenschaftlichen Untersuchungen immer wesentlicher – und bleiben erhalten. In der Kunst, insbesondere in der Malerei, tauchen ab und zu wissenschaftliche Themen auf. Die Barockzeit fängt bald an, auch die Wissenschaft mit Bildern zu überfluten. Das 18. und 19. Jahrhundert schließlich bieten von original erhaltenen Instrumenten, und von Bildern ihres Einsatzes in Experimenten und an technischen Geräten, über theoretische Modelle bis zu allegorischen Darstellungen eine breite visuelle Welt, die sowohl Wissenschaftler als auch Laien informieren, unterrichten und auch schon unterhalten soll. Ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts kommt die Fotografie hinzu. Zusammen mit neuen Drucktechniken können Ergebnisse, Ideen, Experimente, Apparate, Modellvorstellungen immer eindrucksvoller dargestellt werden. Die Physik kommt im Bild jedem Interessierten näher, obwohl sie auf ihrem Weg in das 21. Jahrhundert immer komplexer wird.

Mit der Bildauswahl wollen wir nicht nur die Physik selbst beleuchten. Auch gesellschaftliche und kulturelle Eigenheiten der verschiedenen Epochen sollen eingefangen werden. Sich mit solchen Bildern auf eine Zeitreise durch die Physikgeschichte zu begeben, ist wie der Besuch in einem Museum. Hier wie dort ist es der visuelle Sinn, von dem sich der Betrachter zu den Ausstellungsstücken und Bildern leiten lässt. Und wie in einem Museum ist es auch in diesem Buch nicht zwingend, sich an die vorgegebene Reihenfolge zu halten. Jedes der hundert Kapitel Physikgeschichte lässt sich weitgehend unabhängig von den anderen lesen. Es ist mit dem jeweiligen Autorenkürzel (ME bzw. JT) gekennzeichnet. Über die Auswahl lässt sich natürlich durchaus diskutieren. Sie wird immer bis zu einem gewissen Grad subjektiv bleiben. Übergeordnete Zusammenhänge werden in den Einleitungskapiteln zu den sieben Epochen erläutert, in die wir die physikalischen Entwicklungen seit der Antike gliedern. Wir hoffen, dass unsere Bilder-Zeitreise durch die Geschichte der Physik auf diese Weise zu einem lehrreichen und im tieferen Sinn des Wortes anschaulichen Erlebnis wird.

ME und JT


Physik

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