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Dieses Buch ist weder eine offizielle Geschichte des letzten halben Jahrhunderts im Nahen Osten, noch handelt es sich um Memoiren oder eine Autobiografie. Bilder der Levante zeigt, was der Titel verspricht, Bilder. Eindrücke, die unsere Zeiten beleuchten. Durch Reportagen eröffnete Einblicke. Aufnahmen, anhand deren Markierung mit Ort und Datum sich Augenzeugenberichte weitreichender Ereignisse einordnen lassen.

Das Buch ist weniger eine chronologische Vorstellung von Menschen und Ereignissen als ein impressionistisches Experiment, eine »Geschichte über Geschichten«, weniger regelmäßiges Tagebuch oder systematische Presseberichterstattung als eine Sammlung von Geschichten, die auf Gedankenströmen gleiten, Geschichten von Menschen und Geschehnissen in meiner Region der Welt im Laufe des letzten halben Jahrhunderts.

Fließt ein Gedankenstrom erst einmal, bahnt er sich zwischen Eindrücken und Erinnerungen einen eigenen Weg; er mäandert, läuft zurück und wieder nach vorne, auf und ab und gewinnt an Kraft, bis vor unserem inneren Auge schließlich Vorstellungen von Menschen entstehen, von Ereignissen und Geschehnissen, seien sie von Bedeutung oder ganz nebensächlich. Bricht sich der Strom dann an den Felsen der Realität, zerplatzen vorgefasste Ansichten, Donner übertönt altbekannte Geräusche, vertraute Gerüche verwirbeln. Mit diesem Buch möchte ich einen frischen Blick auf die Ereignisse der vergangenen fünfzig Jahre öffnen.

Was ich gesehen und gehört habe, wie ich es bewerte und welche Schlüsse ich daraus ziehe, ist selbstverständlich auch durch meine Herkunft und Geschichte beeinflusst. Dementsprechend habe ich einige prägende Momente der eigenen Geschichte mit meinen Reportagen verflochten. Kein Journalist ist unbeteiligt oder neutral. Wir alle sind auf unsere ganz eigene Art subjektiv. Und so muss man, bevor man mit einer Geschichte über Geschichten beginnt, natürlich die eigene Intention darlegen.

Im englischen Original heißt das Buch »Windows on Interesting Times«, Fenster auf interessante Zeiten. Gerahmt wurden meine Ausblicke und Vorstellungen, meine Bilder, tatsächlich durch manch echtes Fenster, auch durch manches Computerfenster während der Recherche. Inspiriert wurde ich letztlich von einer Wendung, von der man sagt, sie sei ein alter chinesischer Fluch: »Mögest du in interessanten Zeiten leben!«

Bilder der Levante

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