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Die Entwicklungsstufen des Kindes und mögliche Glaubensschritte

Es gibt viele unterschiedliche Theorien über menschliche Entwicklungsstufen. Mal wird stärker der kognitive Aspekt betrachtet (Jean Piaget), mal die psycho-soziale Komponente (Erik H. Erikson), mal geht es um die Entwicklung der Moral (Lawrence Kohlberg) oder um klassisch-psychologische Betrachtungen (Sigmund Freud). Alle diese Theorien lassen den Glaubensaspekt außer Acht.

Erst seit den Siebzigerjahren haben sich vermehrt auch Theologen der Entwicklungspsychologie genähert und die Glaubensentwicklung betrachtet (z. B. James W. Fowler1, Michael Job, James Loder2, John Westerhoff3). Im deutschsprachigen Raum haben u. a. Hans-Jürgen Fraas4 und Karl Ernst Nipkow5 über Religionspädagogik und entwicklungspsychologische Themen gearbeitet. Autoren wie Frank und Catherine Fabiano6 oder Francis Bridger7 haben auf Grundlage dieser Theorien ihre seelsorgerlichen oder theologischen Akzente gesetzt.

Der Ansatz in diesem Buch ist in erster Linie pädagogischer Natur. Wir wollen die verschiedenen Entwicklungsstufen des Kindes betrachten, um Rückschlüsse für den Umgang in der Familie und für die Arbeit in unseren Gemeinden zu ziehen. Dabei wollen wir uns in jeder Phase fragen, wie uns dieses Wissen helfen kann, das Kind und den Jugendlichen in seiner Glaubensentwicklung zu begleiten. Meine Erkenntnisse stützen sich im Wesentlichen auf meine Beobachtungen und Schlüsse, die ich in der Kinder- und Jugendarbeit gezogen habe, und auf die Ausführungen von Fabiano und Bridger (s. o.) zu diesem Thema.

Eines ist dabei wichtig: Immer wenn es um Entwicklungen bei Menschen geht, kann man lediglich Tendenzen aufzeigen. Denn schließlich lebt der Mensch nicht nach theoretischen Entwicklungsstufen. Diese sind ja zuvor aufgrund von Beobachtungen festgelegt worden. Dazu wird eine möglichst große Gruppe von Gleichaltrigen betrachtet und die Entwicklungen, die bei der Mehrzahl ähnlich verlaufen, werden wissenschaftlich erfasst und systematisch geordnet. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass es immer auch Ausnahmen, Verschiebungen und Entwicklungsverzögerungen geben kann. Die Altersangaben dienen lediglich zur Orientierung.

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Kinder im Glauben begleiten

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