Читать книгу Der perfekte Mann für mich - Michael M. Zagorowski - Страница 5

III.

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Den gesamten Nachmittag eines Sommerferientages saß ich am Fenster der Diele und wartete gespannt darauf, dass Opa Lucian endlich aus dem Büro heimkehren würde. In der Regel nahm er sich dann Zeit für mich und wir gingen an die frische Luft, entweder in den Garten oder in den angrenzenden Wald. Hin und wieder gruben wir dort die abenteuerlichsten Tiere aus dem Erdreich und begutachteten ihre Fortbewegungsfähigkeiten. Wenn Opa besonders viel Zeit für unseren Vorabend einplante, fuhr er seinen Fiat 126p aus der Garage und stellte ihn vor die Einfahrt. Dann rief er seine Gattin und seinen Enkel zu sich und erzählte beiden feierlich von der einmaligen Gelegenheit, mit ihm an den unweit gelegenen See fahren zu dürfen.

Einmal an einem Spätnachmittag regnete es gnadenlos und ich spielte nicht einmal mit dem Gedanken, in Opas Wagen steigen und an den See fahren zu können. Den ganzen Tag über nieselte es, aber als Opa auf sein Fahrrad stieg und den Weg nach Hause in Angriff nahm, beschenkte ihn der Himmel mit den riesigsten und fettesten Tropfen des Sommers. An diesem Tag kam es in der Nachbarstadt zu Überschwemmungen, so stark regnete es. Ich wartete weiter am Fenster und beobachtete, wie der Sommerregen die Pfützen größer werden ließ und die Kröten aus ihren Verstecken ans Tageslicht krochen.

Um meine Anatomiekenntnisse um das Gebiet der Kröten zu erweitern, flehte ich Oma Marie an, mir zu erlauben, mich anziehen und in den Garten gehen zu dürfen. Sie war mit der Idee nicht einverstanden und gegen die von mir vorgebrachten Vorteile schien sie diesmal immun zu sein. Mir blieb nichts anderes übrig, als in der warmen Wohnung Opas Anwesenheit sehnsüchtig herbeizusehnen.

Dabei zusehend, wie die Rinnsale im sandigen Boden Muster entstehen ließen, richtete ich meinen Blick auf die Straße. An deren Ende erkannte ich eine männliche Gestalt, die sich auf einem Fahrrad unserem Haus näherte. Um diese späte Uhrzeit konnte das nur Opa sein, seine Verspätung von über 25 Minuten rechtfertigte ich mit dem peitschenden Regen. Ich rannte zur Tür, riss diese auf und hörte Opa nur vor sich hin murmeln: »Bei diesem Wetter muss ich mich zuerst umziehen.« Seine schlechte Laune war einleuchtend, denn er hatte morgens vergessen, einen Regenschirm mitzunehmen. Er stellte das Fahrrad an der Hausfassade ab und ging hinein.

Ich roch den frischen Sommerregenduft, den er hinter sich herzog. Der Versuch, sich darauf zu konzentrieren und einen Atemzug davon zu genießen, wurde von einer lauten, an meine Oma gerichteten Anweisung unterbrochen: »Marushka, ich brauche einen frischen Pulli und eine trockene Hose gleich dazu!« Dann zog er seinen völlig durchnässten Mantel und das Sakko seines Maßanzugs aus. Beides hängte er auf Plastikkleiderbügel im Flur zum Trocknen auf.

Wenn man eine bestimmte Zeit verheiratet ist, lernt man, die Verhaltensweisen seines Partners zu verinnerlichen. Man betrachtet sie dann so, als ob sie die eigenen wären. Bei meinen Großeltern dauerte diese bestimmte Zeit über dreißig Jahre und bevor Opa seine Anweisung beendet hatte, stand Oma bereits mit frischen Sachen im Flur. Zusammen mit einem Kuss überreichte sie ihm die trockenen Klamotten und meinte nur: »Brauchst du noch ein frisches Hemd?«

Opa schüttelte den Kopf.

»Komm in die Küche, wenn du dich umgezogen hast. In der Zwischenzeit wärme ich dir das Essen auf.« Dann küsste sie Opa abermals und gab mir zu verstehen, ich solle ihr in die Küche folgen.

Am Küchentisch sitzend, nahm Großvater die Mahlzeit zu sich. Oma Marie und ich saßen zu seiner linken beziehungsweise rechten Seite und schauten ihm beim Essen zu. Hemd und Krawatte behielt Opa zum Essen an, das machte er immer so. Sonst trug er zum Essen auch noch das Sakko seines Maßanzugs. Erst nach der Mahlzeit lockerte er seine Krawatte gewöhnlich mit dem Zeigefinger, zog sie während des Aufstehens aus und steckte sie anschließend in seine Hosentasche, um sie bei Gelegenheit zu den anderen auf den Bügel im Schrank zu klemmen.

Die auf dem Teller liegende Frikadelle drückte er vorsichtig mit der Gabel entzwei und spießte ein mundgerechtes Stück auf. Zufrieden, wieder im Warmen zu sein, kaute er das Stück Fleisch. Stille herrschte am Küchentisch. Um diese zu durchbrechen, fand Oma sogleich ein passendes Gesprächsthema. Sie erwähnte unsere Mittagskonversation und meinen Berufswunsch, zusammen mit meiner dazu abgegebenen Begründung. Sie sprach die Sätze langsam aus, damit kein Detail verloren ging.

Ich betrachtete Opas Handflächen und bemerkte an seinen Ärmeln Manschettenknöpfe, die mit einem grünen Stein besetzt waren. Die Farbe des Steins konnte ich nicht exakt einordnen, da er abwechselnd in Grün und Blau schimmerte. Was mich sehr viel mehr durcheinanderbrachte, war der eingetrocknete rote Fleck an seinem Ärmel. Oma war an der Mitteilung des Ergebnisses unseres Gesprächs interessiert und forderte mich auf, an der Unterhaltung teilzunehmen. Doch ich unterbrach sie panisch mit den Worten: »Opa, du blutest ja! Hier, am Knöchel!«

Verwundert blickte mich Opa an und schaute auf den dunkelroten Fleck unter seinem Manschettenknopf. Etwas verblüfft antwortete er: »Nein, Junge, ich blute sicherlich nicht. Es wird wohl die Tomatensauce aus der Kantine sein. Aber herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit.« Dann zog er den Manschettenknopf heraus, krempelte seine Ärmel hoch, wusch den roten Fleck im Waschbecken vom Stoff seines Hemdes und meinte: »Siehst du, alles rechtens. Nur Tomatenmark!« Von seinem Teller spießte er ein Stück Karotte auf seine Gabel und führte sie zum Mund.

Nachdem er den letzten Bissen seiner Mahlzeit hinuntergeschluckt hatte, führte er seinen rechten Zeigefinger zum Hals und lockerte den doppelten Windsorknoten seiner Krawatte. Oma stand währenddessen vom Tisch auf und räumte Opas leeren Teller in die Spüle. Mit einem leichten Kopfnicken erteilte sie mir die Erlaubnis, mich vom Tisch entfernen zu dürfen. Ich rannte aus der Küche in das Arbeitszimmer, setzte mich auf die Couch und wartete, bis Opa ins Zimmer nachkam.

Im Arbeitszimmer war es sehr dunkel, da der Himmel nach wie vor von Regenwolken bedeckt war und kaum Licht ins Haus hineinließ. Mit der in der Zwischenzeit abgenommenen Krawatte in seiner rechten Hand betrat Großvater das Zimmer. Leisen Schrittes ging er auf den Schreibtisch zu, zog aus seiner Hosentasche die zuvor abgenommenen Manschettenknöpfe, legte sie in seine Schmuckschatulle und blickte dabei in meine Richtung. Ich wunderte mich, dass er tatsächlich die Schatulle öffnen konnte, während er mich anblickte, und beobachtete seine Hände. Der Wasserfleck auf seinem rechten Ärmel, der noch ansatzweise zu sehen war, und die darunter sichtbare feine Haarstruktur irritierten mich.

Von der Couch aus beobachtete ich seine weiteren Bewegungen. Er setzte sich an den Schreibtisch und knipste die goldene Schreibtischleuchte an. Ihr Licht wurde durch den grünen Glasschirm auf die Schreibfläche des Pultes gelenkt, ein kleiner Strahl blendete mich dennoch. Ich sah nur die hellen Umrisse meines Großvaters auf dem dunklen Zimmerhintergrund. Er wandte seinen Kopf in meine Richtung und meinte: »Willst du mich erschrecken?«

In Gedanken suchte ich nach einer Begründung für seine Frage und ein verstehendes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als er flüsterte: »Warum sonst zeigst du mir deine Zähne und kneifst deine Augen zu wie ein böser Tiger?«

Manchmal liegt des Pudels Kern doch bei einem selbst und man merkt es nicht, wenn man nicht von einer objektiv urteilenden Person darauf aufmerksam gemacht wird.

»Erzähle mir etwas«, bat ich meinen Großvater.

»Erzähle du lieber, welchen Beruf du später ausüben möchtest«, konterte er. »Was möchtest du erreichen? Wer willst du mal sein?«

Ich grübelte und durchforstete meine Gedankenwelt nach einer passenden Antwort. Trotzdem fiel mir kaum etwas Erwähnenswertes ein und nochmals vom Müllmannberuf zu erzählen traute ich mich nicht. Schließlich kam ein vorschneller Gedankenblitz und mit einem fragenden »Jemand Wichtiges?« offenbarte ich meine kindliche Unwissenheit.

»Weshalb fragst du mich?«, erwiderte Opa. »Wenn du wirklich wichtig sein willst, dann musst du es dir verdienen. Überlege dir zuerst, was du an anderen gut findest, und versuche dir dann deren Verhalten anzueignen. Im Gegensatz dazu solltest du die Eigenschaften an dir, die dir auch an anderen nicht gefallen, ablegen. Und vergesse bitte niemals, dass du zuerst etwas von dir selbst erwarten musst, bevor du es von anderen einforderst. Wenn du dich an diese Vorgaben hältst, kommst du deinem Ziel, wichtig zu sein, einen erheblichen Schritt näher.«

Damals wurde mir nicht nachhaltig bewusst, was er mit seinen Worten meinte. Zwar verstand ich die von ihm benutzten Begriffe und konnte mir unter jedem seiner Worte etwas vorstellen, ja selbst der Satzbau hat mich nicht überfordert. Als ich gleichwohl den Ratschlag in meinem Langzeitgedächtnis abzuspeichern versuchte, stieß ich schnell an meine geistigen Grenzen. Zudem lenkte mich Opa abermals ab und störte meine Konzentration mit den Worten: »Denk mal scharf nach, welche Eigenschaften muss ein Mann haben, damit er ritterlich und ehrenvoll ist?«

Auf diese Frage war ich gut vorbereitet, denn erst vor Kurzem hatte es eine ähnliche Frage in einem tschechoslowakischen Film gegeben, den ich gesehen hatte. Da es in den frühen Achtzigern in der Volksrepublik Polen nur zwei Fernsehsender gab und einer davon abends ausschließlich Reportagen ausstrahlte, kannten alle Polen das Programm und damit zwangsläufig den Inhalt der Sendungen auswendig. Dadurch stellte sich niemand die Frage, was er im Staatsfernsehen schauen wollte, sondern nur, ob er etwas sehen wolle oder eben nicht. Tschechoslowakische oder sowjetische Kriminalfilme waren daher im Gegensatz zu polnischen Agrarsendungen und Wünsch-dir-was-Musiksendungen recht beliebt. Jeden Dienstagabend war die Aufmerksamkeit der polnischen Gesellschaft zum Beispiel Kommissar Smetana sicher, sobald er anfing, die Morde in der Moldaumetropole aufzuklären.

Mich an einen solchen Mordaufklärungsfall erinnernd, schrie meine innere Stimme geradezu aus mir heraus: »Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss!«

Opa runzelte die Stirn, sein Gesichtsausdruck deutete auf eine gewisse Unzufriedenheit mit meiner Antwort hin. Er bemerkte sofort, dass es sich bei der Antwort nicht um meine eigenen Worte handelte, sondern um die des Kommissars Smetana, der wenige Tage zuvor einem Bösewicht aus Bratislava das Handwerk gelegt hatte. Schließlich blickte ich in seine Augen, die kein Ausweichen erlaubten, und meinte: »Ich weiß es nicht! Was muss ich denn können? Warum, Opa, machst du denn ausgerechnet die Arbeit, die du machst?«

In diesem Augenblick betrat Oma das Zimmer. Den letzten Satz unserer Konversation hatte sie beim Hineinkommen aufgeschnappt und klinkte sich gleich ein: »Ja, genau. Erzähl unserem Enkel doch mal, warum du ausgerechnet Projekte für den Staat leitest?«

Großvater Lucian war es nicht gewohnt, herausgefordert zu werden. Im Büro hatte er sich über Jahre den Respekt seiner Mitarbeiter erarbeitet, die weder seinen Führungsstil noch seine Aufträge in Frage stellten. Denn in der sozialistisch geführten Planwirtschaft war es notabene seit den sechziger Jahren nicht erlaubt gewesen – oder wenigstens nicht gern gesehen –, von der Obrigkeit getroffene Entscheidungen zu hinterfragen. Nicht die eines Vorgesetzten und ebenso wenig die eines Verantwortlichen einer staatlichen Institution. Für den Vorschlag einer gewöhnlichen Prozessverbesserung in einem Unternehmen wollte man schließlich nicht der Sabotage bezichtigt werden. Deshalb gab es im Büro keine Widerrede.

Umso erstaunter war Großvater jetzt, als er von seiner Gattin dazu aufgefordert wurde, seine Karrierelaufbahn vor seinem Enkel zu begründen.

Stattdessen faltete er die zuvor auf dem Schreibtisch abgelegte Krawatte mit ihrem kreischend grünen Muster vorsichtig zusammen. Mit der Absicht, sie im Kleiderschrank zu verstauen, stand er von seinem Schreibtisch auf und sprach in Omas Richtung: »Meine werteste Marushka, erzähle doch du bitte, weshalb dein Gatte Projekte leitet.« Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, presste er seine Lippen zusammen, sodass sie eine schelmische Grimasse ergaben. Übertrieben vorsichtig schlich er auf Oma zu, legte seine Hand auf ihre Wange und küsste sie auf die Stirn. Mit einem charmanten Lächeln ergänzte er: »Und wenn du schon dabei bist, dann erzähle unserem Enkel gleich, wie wir uns kennen gelernt haben.« Mit demselben Lächeln wandte er sich zur Türe und warf der Oma aus dem Zimmer rennend ein flüchtiges »Ich liebe dich« zu. Seine Schritte hörten wir beide in der Küche verstummen.

Oma strahlte über das ganze Gesicht, von einem Ohr bis zum anderen, wie ein Honigkuchenpferd. Stehend schloss sie ihre Augen und sie schien von ihrer Erinnerung überwältigt zu werden. Mit auf der Stuhllehne abgestützten Händen ließ sie sich schließlich in den Schreibtischsessel fallen, auf dem Opa kurz zuvor gesessen hatte. Ihre Körpersprache verriet mir, dass sie ungeheuerlich aufgeregt war und gerne aus ihren Jugendtagen berichten würde. Sie lehnte sich zurück und fing mit leiser Stimme zu erzählen an.

»Es war in den späten vierziger Jahren. Opa und ich bestanden auf der gleichen Schule unsere Matura, beide mit einem guten Ergebnis, und sahen uns beim Abschlussball vorerst zum letzten Mal. Seine eisblauen Augen, die sein optisches Kapital waren, sind mir schon damals aufgefallen, aber in diesen Jugendjahren traute ich mich nicht, ihn anzusprechen. Nach der Matura begannen wir beide ein Studium in Breslau, das war 1950. Und obwohl sich unsere Wege an der Universität häufig kreuzten, traute ich mich immer noch nicht, diesen gut aussehenden jungen Mann anzusprechen. Gleichwohl gab ich ihm zu verstehen, dass er es wagen solle. Und er tat es. Wir lernten uns kennen und heirateten während des letzten Studienjahres. Und da uns nach dem Diplom hier auf dem Lande eine Anstellung zugeteilt wurde, sind wir hierhergezogen.

Opa wurde 1955 bei der neu eröffneten Ortsverwaltung eingestellt und eine seiner ersten Aufgaben bestand darin, für den regionalen Parteivorstand einen Unterhaltungsabend mit dem dazugehörigen Abendprogramm zu organisieren, damit sich die Herren Genossen nach einer anstrengenden Tagung von ihrer Partei erholen und ablenken konnten. Jedenfalls muss ihnen die Erholung sehr gutgetan haben, denn schon am Folgetag fragte Genosse Gierek kurz vor der Abreise, wer für die Organisation zuständig gewesen war. Als Opa aus der Reihe der sich Verabschiedenden vortrat und sich militärisch dem Genossen Gierek vorstellte, schrie dieser laut heraus: Das ist der perfekte Mann! Der perfekte Mann für die Stelle des Projektleiters, den wir gestern Nachmittag verzweifelt gesucht haben.

Auf diese Weise kam Opa zu seiner Anstellung. Seit über dreißig Jahren arbeitet er jetzt in der Stadt und fährt jeden Tag mit dem Fahrrad ins Büro.«

Der Sommer 1982 war sehr heiß und einer der schönsten, an die ich mich erinnern kann. Vermutlich ist die Hälfte meiner Erinnerungen eine Konstruktion meines Unterbewusstseins und allzu viele Geschichten aus dieser Zeit kommen mir nicht mehr in den Sinn. Aber ich kann noch gut meine Enttäuschung nachvollziehen, als sich der wochenlange Aufenthalt bei meinen Großeltern seinem Ende zuneigte. Nach Wochen, in denen mir die Großeltern abwechselnd die tollsten Geschichten erzählt und viele neue Dinge beigebracht hatten, rückte die Zeit der Abreise näher und näher.

Mit der Absicht, mich pünktlich zum Schuljahresanfang zurück nach Lodz zu bringen, erschienen kurz vor dem Ende der Sommerferien meine Eltern. Die gegenseitige Freude über das Wiedersehen fiel selbstverständlich riesig aus. Schließlich hatte ich meine Eltern seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Andererseits wurde mir bei ihrer Ankunft der immer näher rückende Abschied von meinen Großeltern deutlich, was mich traurig stimmte. Glücklicherweise kündigte meine Mutter am Abend während des Abendbrots die Aussicht auf ein rasches Wiedersehen an, das zu Weihnachten stattfinden sollte.

Meine Betrübtheit schlug innerhalb weniger Sekunden um 180 Grad in Begeisterung um.

Oma Marie und Opa Lucian waren ebenfalls einverstanden und nahmen die Einladung dankend an. Insbesondere, weil sie dadurch meine Eltern ein wenig unterstützen konnten. Denn im Hinblick auf die Lebensmittelknappheit, die seit dem letzten Winter herrschte und in den Städten viel heftiger zu spüren war als auf dem Lande, hatten sie den Eindruck, ihren Kindern verstärkt zur Seite stehen zu müssen. Im Vergleich zu unserem städtischen Kühlschrank war nämlich der meiner Großeltern recht ordentlich gefüllt. So ordentlich, dass meine Mutter seinen Inhalt vor der Abfahrt nach Lodz von Oma in Butterbrotpapier einpacken ließ und außer Licht nur wenig im Kühlschrank übrig blieb.

Der perfekte Mann für mich

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