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Vorwort

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Und jetzt also noch eine Liebeserklärung, und diese auch noch an die Armut, das Verrücktsein und an dich –oder doch mich?! Und das alles in einem Satz.

Wer den Titel dieses Buches liest, der wird möglicherweise den Kopf schütteln und sich fragen, wie denn das nun wieder zu verstehen sei, ob es wirklich ernst gemeint sein könne. Wer Michael Oertel bereits kennt, wird hingegen verschmitzt drein blicken, möglicherweise nickend und sich eventuell sagen: „Ja, das passt mal wieder so recht zu ihm und es ist ernst gemeint!“, liefert der Titel des Buches doch Begriffe wie Liebe, Erklärungen, Ar(Mu)t, aus Arm, Mut & Art, die Kunst, gefügt, ausnahmslos brauchbare Koordinaten, sich in der geistigen Topographie des Autors einigermaßen zurecht finden zu können.

Wer aber ist nun eigentlich dieser Mensch, von dem in den unterschiedlichsten Situationen und Kontexten gesprochen, gehört und nicht zuletzt gelesen wird, über den mancher so oft (anerkennend!?) den Kopf schüttelte. Um es knapp zu halten, und jeder der ihn kennt, wird mir sicher beipflichten: Michael Oertel ist nicht sehr einfach zu erfassen in drei Sätzen gar beschreibbar. Oder möglicherweise doch?! Will es jemand probieren, so wie ich es an dieser Stelle versuche, die Zahl drei im altägyptischen Sinn für alles über die zwei Reichende gebraucht, so empfiehlt es sich unbedingt, von den bereits im Titel angegebenen Begriffen auszugehen.

Ich kenne Michael Oertel seit nunmehr dreizehn Jahren, und, wie das Leben es so fügt, haben sich unsere Wege immer wieder aufs Neue gekreuzt und verbunden, wofür, merke ich an, es sich lohnt, diesem dankbar zu sein.

Er ist ein konsequenter Querdenker, ein Niemals-Stillhalter, ein Möglichmacher, der in Netzwerken denkt und der Freude am Verbinden von Menschen und am Realisieren von Gedachtem hat, und, dieses sei nebenher erwähnt: Es auch sehr gekonnt beherrscht. Manche meinen, dass ein gehöriges Maß an Verrücktheit existieren muss, ein derartig vielfältiges Pensum von ambitionierten Projekten, Zielen etc. (meist gleichzeitig) verfolgen zu können. Offensichtlich sieht er das selbst ähnlich, –womit wir bei der Hommage an das „Verrücktsein“ wären. Ungerechtigkeiten, soziale Schieflagen und Missstände, wie z. B. den der Armut, kann der Autor nur sehr schlecht unangesprochen oder gar untätig hinnehmen. Als engagierte, soziale und politische Person, die sowohl in ihrer beruflichen Mission als Sozialarbeiter, wie auch als Künstler, mit beißendem und schwarzem Humor gegen die uns behindernden Zustände ankämpfend, die dazu beitragen, dass Menschen unverschuldet in das (gesellschaftliche) Abseits gebracht, stigmatisiert und benachteiligt werden. Seine Erklärungen, Handlungen, Kommentare, und nun auch Bilder, sind weithin wahrnehmbar. Aber, was wäre das alles ohne die Liebe? Nichts! Eitel Sinnen! Es wäre schlichtweg nicht möglich, mit derart viel Energie und Hoffnung durch das Leben zu gehen und anderen Menschen (weiterhin) vermögen zu helfen, sich helfen lassen zu können und zu träumen, ohne von einer grundsätzlichen und bedingungslosen Lieben zu den Menschen erfüllt zu sein. Ohne Liebe existiert keine hilfegebende Leidenschaft. Und Michael Oertel betreibt alles, was er beginnt, stets mit Seele, Herz und Leidenschaft. Vielleicht ist er einfach nur verrückt (oder mutig, den Begriff zum Bewussten fügend) genug, Worte, wie Liebeserklärung und Armut, in einen Satz zu packen?!

Weshalb folgen wir also nicht seinem Beispiel und vertrauen uns seinem Blick auf ein Phänomen an, welches es benötigte, dass dagegen mit allen Mitteln angefochten werde –auch, und explizit mit künstlerischen: die Armut!, und ihren unseligen Gefährten, das Sich-daran-Gewöhnen, der Hohn, die Gleichgültigkeit!

Robert Götze

Leipzig, im Winter 2010

Edgars Welt

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