Читать книгу karate - Michael Siemers - Страница 6

Kapitel 3 Das Training

Оглавление

"Trainieren ist wie das Schwimmen gegen einen Strom. Hört man auf, treibt man unweigerlich zurück."

Im Karate passiert nichts, weil es gut aussieht. Jede Haltung, Stellung oder Bewegung hat ihren Sinn und Zweck. Es ist schwer, etwas zu üben, von dem man im Grunde genommen kaum etwas weiß. Nun könnte man beikommen und jede Technik bis ins kleinste Detail erklären. Für eine einzige Technik benötigte man Stunden und die Frage würde aufkommen, ob es letztlich auch verstanden wird. Selbst wenn, müsste das Ganze auch noch umgesetzt werden. Rein rechnerisch würde man monatelang eine einzige Technik üben. Diese Geduld bringt kein Schüler auf. Die langatmigen Erklärungen würden eher dazu führen, dass der Schüler einschlafend vorne über fällt. Jugendliche und Erwachsene sind da offener für die Hintergründe einer Technik. Kinder hingegen lernen eher visuell. Abgucken und nachmachen. Man tut den Kleinen keinen Gefallen damit, in dem man ihnen die komplizierte Atmung erklärt oder das Zusammenspiel der Muskeln bei bestimmten Techniken.

Am Anfang sollten nur die Bewegungen und Stände geübt werden. Das möglichst langsam wie in Zeitlupe. Damit es nicht zu langweilig wird, wählt man verschiedene Techniken, die dem Weißgurt zugeschrieben werden. Erst wenn der Ablauf einiger Techniken stimmt, kann man ins Kumite gehen oder die erste Kata mitlaufen.

Die meisten Dojos trennen Erwachsene und Kinder sowie Anfänger und Fortgeschrittene. Doch verfügt nicht jedes Dojo über so viele Trainer oder Zeit. Somit müssen einige Gruppen zusammengelegt werden. Ein solches Training ist zwar möglich, aber oft nicht effektiv genug. Denn gerade Anfänger fühlen sich unter ihres Gleichen wohler und lassen sich nicht von den Fortgeschrittenen ablenken. Schlimm ist es, wenn ein Trainer eine gemischte Gruppe trainiert und diese starke und schnelle Techniken oder gar Kombinationen laufen lässt. Wenn dann auch noch höhere Katas trainiert werden, ist der Anfänger frustriert und verliert die Lust am Karate. Ratsamer ist es, einem Mittelstufenkarateka eine kleine Anfängergruppe zu geben. Das birgt den Vorteil, dass dieser genötigt ist, seine Techniken besonders sauber auszuführen. Jeder Mittelstufenkarateka ist gern bereit, dem Anfänger etwas beizubringen.

Eine 1 1/2 stündige Trainingseinheit sollte ein Drittel Aufwärm- und Dehnungsinhalte haben. Dann ein Drittel Grundschule und ein drittel Kata oder Kumite.

Bei kleinen Kinder sollte auch mal ein lockeres Spiel mit einfließen, in dem sie sich frei von reglementierten Karate bewegen können. Ob man da einige Techniken mit einfließen lässt, kann ein Trainer entscheiden. Wichtig ist, dass der kleine Haufen nicht übermütig wird und sich total verausgabt. Mit Rücksicht auf andere Übende sollte auch der Lärmpegel tief gehalten werden.

karate

Подняться наверх