Читать книгу Pubertät für Dummies - Michelle Dostal - Страница 31
Drama, Baby
ОглавлениеGerade schien noch alles in bester Ordnung zu sein, doch plötzlich knallt der Nachwuchs mit der Tür und kreischt wüste Beschimpfungen.
Ben ist gut gelaunt zum Fußballtraining gegangen, aber als er zurückkommt, sagt er weder Hallo noch sonst ein Wort. Die Fußballschuhe schmeißt er in den Hausflur. Seine Mutter bittet ihn, sie wegzuräumen. Ben meckert sie an und sagt, er habe keinen Bock dazu. Seine Mutter fragt fassungslos, wie er mit ihr rede, woraufhin er die Treppe hoch in sein Zimmer stürmt. Er brüllt »Ich hasse dich!« und knallt die Tür zu. Später hört sie ihn weinen.
Keine Frage – irgendwas ist vorgefallen. Mit Bens Mutter hatte das aber nichts zu tun. Trotzdem ist sie diejenige, die diese extreme Reaktion abbekommt. Das kann verletzen.
Versuchen Sie, Aussagen wie »Ich hasse dich« nüchtern zu betrachten. In vielen Fällen bedeuten sie eigentlich etwas anderes, nämlich »Ich hasse mich (gerade)« oder »Ich hasse (zurzeit) mein Leben«.
Während eines solchen Wutausbruchs kommen Sie an Ihr Kind nicht heran. Warten Sie, bis es sich ein wenig beruhigt hat und versuchen Sie es dann. Wenn es nicht möchte, sollten Sie das akzeptieren, aber nicht ganz aufgeben. Probieren Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
In einem Gespräch sollten Sie darüber reden,
was den Gefühlsausbruch verursacht hat
dass in der Pubertät die Hormone und der Umbau des Gehirns für die manchmal unerträglich starken Gefühle verantwortlich sind
dass man seine Gedanken ruhig einmal hinterfragen sollte – es stimmt zum Beispiel nicht immer, dass jemand etwas gegen einen hat, nur weil irgendwas diesen Eindruck ausgelöst hat
dass es Sie traurig macht, wenn Ihr Kind Ihnen so etwas an den Kopf wirft