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Erster Teil. Die Ausländer
Kapitel 2
Gesichter (Hartmut Abgott mit dem Spitznamen «Der Alte»)
ОглавлениеTeil 1
Weder ich, noch kein anderer von unseren Mitarbeitern wuβte, daβ Hartmut Abgott mit der Zeit zum stellverträtenden Direktor des vor kurzem gebildeten Joint Ventures wird. Er zwinkernte nicht, wenn er jemanden ansah, und schob den Unterkiefer nach vorne, wenn er böse wurde. Man wuβte nicht, daβ es ein Gebiβ war.
Dem Alter nach hätte er im Ofice sitzen dürfen, im warmen Raum, in den Papieren wühlend. Aber nach dem Kauf der ersten Technikpartie bekam er einen «Volkswagen Golf» zum Dienstgebrauch, der seinem Ratschlag nach, gekauft wurde, und began allmählich, die Produktionsbasis in der Wachsiedlung Powch zu beherrschen. Er besuchte sie fast jeden Tag. Zur Benennung der Wachsiedlung: in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts erschien in Kogalym ein Erdölmeister aus Westukraine Stephan Powch, ein kluger, frecher, zynischer und tatkräftiger Mann. Ich darf nicht zustimmen, daβ er wirklich so war. Kann sein, daβ die Neider ihn bezichtigen. Er war aber bei der Arbeit energisch und erfolgreich. Nur lieβ er sich durch Fischfang und Jagd übermäβig hinreiβen, was als Norm betrachtet wurde und zur Zahl der damals wenigen männlichen Vegnügen, auβer Säuferei, Frauen und Schwitzbad gehörte. Stephan erlaubte es sich, in chanteischen Stammjagdgründen zu schieβen und war deswegen einige Male von den Urbewohnern vorgewarnt, und jedes Mal immer strenger. Nach einer gewissen Zeit kam die Nachricht, Stefan war ertrunken gefunden, anscheinend mit einer Schieβwunde im Körper, aber dieser Vorfall wird immer verschwiegen, verdreht, geändert, und keiner weiβ jetzt genau, was dort passiert hat. Manche meinen, er war von den Chanten für seine Frechheit getötet, andere sagen, er war total besoffen. Ich weiβ nicht, was wahr ist. Nicht ausgeschlossen, daβ man ihn auf der Welle der Euphorie von der Entdeckung der Samotlor-Erdöllagerstätte erhoben hat, wenn aus einer gewissen Menge der zusammen gearbeiteten Menschen ein Held gemeiβelt wurde, um spatter auf ihn stolz zu werden und ihn in die Versammlungsvorstände zu setzen…Tatsache ist, die Siedlung und eine Straβe in der Stadt tragen seinen Namen.
«Der Alte» ging auf alle Einzelheiten der Tätigkeit auf der Basis ein, er machte vielen Mitarbeitern böses Blut mit seinen Schickanen. Er wiederholte während der Beratungen dieselbe Vorderungen, wochenund monatelang. Undman muβ ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen – viele seine Neueinführungen waren angenommen: so bewarb er sich darum, daβ auf das Rohrgewinde die Schutzkappen unbedingt aufgedreht werden, er kämpfte ohne Gnade mit dem Schmutz auf den Sondengruppen, neben den Bohranlagen und in den Wohnräumen, auf der Arbeitskleidung. Hartmut Abgott verblüffte oft den technischen Direktor mit den selbstgebastelten Teilen und Einrichtungen, er verlangte ihre sofortige Anwendung. Aber für einen Menschen ohne technischer Ausbildung kann diese Information nicht interessant erscheinen.
Was für eine Person war «Der Alte»? Wie gesagt, war er ziemlich hoch von Wuchs, hielt sich aber krumm wegen seiner leidenschaftlichen Vorliebe für Computer, vor dem Hartmut lange Stunden verbrachte, wenn er Bestellungen für Ausstattung, Schemas, Tabellen, Schaubilder und grafische Darstellungen zusammenstellte, weil viele unsere Technologen und Geologen die Komputertechnik noch mit Vorsicht benutzten. Deswegen hatte er mit dem Sehen manche Probleme. Herr Abgott wunderte sich immer sehr, daβ nicht alle Mitarbeiter unserer Firma Autos besaβen, bis er endlich nicht verstand, daβ man hier niergendwo fahren muβ. Einmal fragte er nachdenklich:
– Hast du eine Jacht?
Klar, daβ die Frage ins Leere gestellt war. Ich hatte keine eigene Wohnung, sogar kein Fahrrad als Familienverkehrsmittel. Und die Jachts kamen in den Alltag der sibirischen Gewaltigen noch nicht, und, unter anderem, waren die Industriekapitäne noch klein an der Zahl. «Der Alte» wollte wieder ein wenig aufschneiden. Natürlich spielte ich ihm zu:
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