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Örnsköldsvik, November 2015

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Bikehandschuhe? Check! Moskitonetz? Check! Trekkingschuhe? Check! Als ich im Wohnzimmer mein Equipment für den Flug nach Brasilien und das nächste Weltmeisterschaftsrennen sortierte, dachte ich daran, wie ich vergangenes Jahr um diese Zeit alles wie gewohnt für Ecuador vorbereitet hatte. Damals hatte mir Helena geholfen und manchmal war mir unsere kleine Philippa ein bisschen in die Quere gekommen, aber jetzt herrschte Trubel im ganzen Haus, denn drüben in der Küche machte sich mein drei Monate alter Sohn Thor bemerkbar.

Zu meinen Füßen ruhte das andere neue Familienmitglied, Arthur mit seinem inzwischen gepflegten goldfarbenen Fell. Er lag auf seiner glänzend schwarzen Matte, die eine Pfote wie üblich untergeschlagen, und während ich meine Ausrüstung zurechtlegte, sah er entspannt zu mir auf, als wollte er sagen: „Ich weiß, was du machst. Und das bedeutet, dass du weggehst. Aber ich weiß, du kommst zurück. Darauf kann ich mich ja verlassen.“

Ich legte die Tasche hin, in der ich gerade Stirnlampe und Batterien verstaut hatte, und ging zu ihm. Ich wusste, dass er mir vertraute, hatte aber irgendwie das Gefühl, dass eine kleine Bestätigung angebracht war.

„Hey, du“, sagte ich, als ich mich vor ihn hinkniete. „Du weißt doch, dass ich wiederkomme, oder?“ Ich kraulte ihn hinter seinen dunkelgoldenen Ohren und schaute ihn an, wobei sich unsere Nasen fast berührten. Arthurs Augen – mit der charakteristischen schwarz umränderten bernsteinfarbenen Iris, die seine weise, stille Ausstrahlung noch zu betonen schien – schauten mich unverwandt an.

Ich gab ihm einen schnellen Kuss auf die Nasenspitze und drehte mich um, um meinen Sohn auf den Arm zu nehmen. Thor schwenkte beide Arme in Arthurs Richtung, also hielt ich ihn näher hin, damit er ihn begrüßen konnte. Als seine winzige, pummelige Hand ihn erreichen konnte, drückte er freundlich Arthurs Nase.

Arthur, ganz würdevoller Gentleman-Hund, blieb vollkommen ruhig und sanft, genau wie bei seinem ersten Zusammentreffen mit dem neugeborenen Thor. Er legte nur seinen Kopf auf die Pfote, blickte zu uns auf, von einem zum anderen, seufzte kurz und schloss die Augen.


So vertraut ich mit den üblichen Vorbereitungen auch war, so seltsam fühlte es sich dieses Jahr an, eine vierköpfige Familie zurückzulassen.

Es war fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass ich Arthur begegnet war, aber es kam mir vor, als hätte er schon immer zu uns gehört. Tatsächlich fällt es mir und auch Helena schwer, an eine Zeit ohne Arthur zurückzudenken, und wir können uns kaum vorstellen, wie wir je einen Tag geplant haben, ohne ihn einzubeziehen.

Oft werde ich gefragt, wie er uns verändert hat und wie wir es geschafft haben, plötzlich einen Hund in unser Leben zu integrieren. Darauf weiß ich nur eine Antwort: Er gehört einfach zur Familie, nicht mehr und nicht weniger.


Arthur und seine Freunde

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