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2 Zur Quellenlage

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Die zitierten althochdeutschen Zaubersprüche finden sich in folgenden Editionen: Althochdeutsches Lesebuch3 und Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler4. Zur Beschreibung und Interpretation der allgemeinen Haltung der frühmittelalterlichen Kirche zu Aberglauben und Magie wurden folgende Werke zu Rate gezogen: Die Kirchengeschichte des englischen Volkes5 von Beda dem Ehrwürdigen, Der Gottesstaat6 von Aurelius Augustinus sowie die Briefe des Bonifatius7 aus der Freiherr-von-Stein-Gedächtnisausgabe, in der noch einige andere Quellen wie das Concilium Germanicum sowie der Aberglaubenskatalog Indiculus Superstitionum Et Paganiarum enthalten sind.

Hier gilt es zu beachten, dass diese Quellen aus christlicher Hand sind und dass die Autoren die Religion der „Heiden“ häufig nicht aus erster Hand kannten. Nicht selten interpretierte man die Religion der Andersgläubigen nach dem antiken Heidentum.8

Als antike Quellen dienen De bello Gallico9 von Gaius Iulius Caesar sowie die Germania10 von Tacitus.

Für den Nachweis der germanischen Götter wurden unter anderem Die Edda – Die wesentlichen Gesänge der altnordischen Götter- und Heldendichtung11, übersetzt von Felix Genzmer, sowie die Die Götterlieder der Älteren Edda12 und Die Edda des Snorri Sturluson13, in der Übersetzung von Arnulf Krause, genutzt.

Auch diese Quellen sollen unter dem Aspekt betrachtet werden, dass die sogenannte Liederedda erst im 10. oder 11. Jahrhundert verschriftlich wurde,14 die Prosaedda sogar erst im 13. Jahrhundert.15

Diese Quellen sind bei der Interpretation des zweiten Merseburger Zauberspruchs behilflich, sollten aber dennoch kritisch betrachtet werden. Unter anderem aus den oben genannten Gründen sollte die „‚regressive Methode‘, d.h. der Versuch, Rückschlüsse aus späterer Folklore auf eine frühere Überlieferungsschichte zu ziehen, […] mit aller gebotenen äußersten Vorsicht“16 geschehen. Das bedeutet, dass man diese Quellen zwar als hilfreich ansehen kann, aber einbeziehen sollte, dass sie einen zeitlichen und räumlichen Abstand zu der Quelle, die man interpretiert, aufweisen. Im Falle der Edda kann man zum Beispiel nicht mehr von einem authentischen heidnischen Werk sprechen, da sie in einer Zeit aufgezeichnet wurde, in der Island schon Kontakt zu christlichem Gedankengut hatte bzw. schon christianisiert war.

Die althochdeutschen Zaubersprüche

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