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Überlegungen zur Mustererkennung
ОглавлениеZum Problem der Musterkennung und -bewertung in der Schachpartie sind genügend Bücher geschrieben worden, und vor allem natürlich auch zu den Defiziten, die bei diesen mentalen Prozessen auftreten und zu Fehlern und Versehen führen – ein Klassiker ist z.B. „Psychologie im Schach“ von Nikolai Krogius.
Mit der neuen Systematik der Mattbilder soll indirekt hinterfragt werden, wie unscharf der Begriff des Matts bzw. die bisherigen, sprachlich benannten Gruppen von Mattbildern sind. Solange die vermutete Unschärfe des herkömmlichen sprachlichen Umgangs mit Mattmotiven die Suche und das zeitige Auffinden von Mattbildern in der Turnierpraxis nicht beeinträchtigt, wäre dies kein wichtiges Problem. Im Geiste vier oder drei Buchstaben zu einer Abkürzung zusammenzuführen, um deutlich präziser als vorher ausdrücken zu können, um was für ein Matt es sich handelt, hätte dann eher einen nachgeordneten Wert (etwa zur Beantwortung der dann und wann gestellten Frage: „Bei dir gab es ein Matt? Wie denn das?“)
Wenn aber der bescheidenen geistigen Anstrengung, die mit der Zuordnung des Mattbildes zum korrekten Kürzel verbunden ist, eine Art Trainingseffekt entspräche, welcher in der Turnierpraxis wiederum zu einer leichteren Auffindung von Mattbildern führte, wäre die vorgeschlagene Nomenklatur und Systematik mehr als nur ein logisch-begriffliches Spielchen oder eine Sortierhilfe. Am besten ist es wohl, diese Vermutung, die sich ohnehin nicht auf die Schnelle bestätigen oder widerlegen lassen wird, anhand eines konkreten Beispieles zu besprechen (siehe das folgende Diagr. 1).