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Der zeitliche Ursprung – Studien und Fallbeschreibungen

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Aufgrund der Informationen der Leitmedien und der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ging man eine Zeit lang davon aus, dass SARS-CoV-2 erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan auftauchte. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen haben inzwischen allerdings ergeben, dass dieses Virus zumindest schon seit November Menschen in der Provinz Hubei infizierte.

Im Februar 2020 wurde im Journal of Medical Virology eine kurze Mitteilung der Università di Milano veröffentlicht: Die phylogenetische Analyse mehrerer italienischer Wissenschaftler hatte ergeben, dass der zeitliche Ursprung von SARS-CoV-2 zwischen Oktober und November 2019 liegt.15

Die Resultate einer weiteren Studie, die im Mai 2020 in der Fachzeitschrift Infection, Genetics and Evolution publiziert wurde, haben dies bestätigt. Diese Untersuchung wurde von Prof. Francois Balloux (University College London) zusammen mit Kollegen von der University of Oxford und der Université de la Réunion durchgeführt. Ihre genetische Analyse des SARS-CoV-2 lässt eindeutig den Schluss zu, dass das neuartige Coronavirus bereits im Herbst 2019 grassierte – in einem Zeitraum zwischen dem 6. Oktober und dem 11. Dezember.16

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch eine Studie von Dr. Peter Forster, angesehener Genetiker und Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der mit Kollegen der Cambridge University den Ursprung des Virus auf die Periode zwischen Mitte September und Dezember 2019 legt.17 (Ihre Studie wurde bereits über 70-mal in Forschungsarbeiten zitiert.)

Diese wissenschaftlichen Ergebnisse bezüglich des zeitlichen Ursprungs des Virus stimmen auch mit Recherchen von Ärzten überein, die grippeähnliche Erkrankungsfälle vor dem COVID-19-Ausbruch nachträglich untersuchten.

Die Badische Zeitung schreibt dazu im Mai 2020: »Michel Schmitt, Chefarzt am Hôpital Albert Schweitzer in Colmar, ist bei einem nachträglichen Abgleich von Patientendaten auf erste COVID-19-Fälle in der Region schon ab Mitte November vergangenen Jahres gestoßen. Wie das Krankenhaus mitteilte, habe Schmitt 2456 Thorax-Aufnahmen aus der Zeit zwischen dem 1. November 2019 und dem 30. April 2020 verglichen.[…] Erfahrene Radiologen hätten ältere Aufnahmen von Lungen mit solchen verglichen, die nachweislich von positiv auf das Virus getesteten Patienten stammen. Aufgrund der Übereinstimmungen zwischen gesicherten Infektionen und Lungenerkrankungen aus dem Vorjahr sind Schmitt und sein Team zu der Überzeugung gelangt, dass der erste COVID-19-Fall in Colmar bereits am 16. November 2019 in die Klinik eingeliefert worden sei – lange, bevor die Ärzte dort etwas von dem neuen Erreger wissen konnten.«18

Dieses Bild wird durch weitere Fakten erhärtet. Im Deutschen Ärzteblatt erschien im Mai 2020 ein Bericht über Dr. Jean-Ralph Zahar von den Hopitaux d’Ile-de-France. Dieser Mediziner hat »Vor-Corona-Grippefälle« nachträglich auf SARS-CoV-2 überprüft, wofür er u. a. die eingefrorene Speichelprobe eines Patienten verwendete, der am 27. Dezember 2019 mit Lungenentzündung in ein Krankenhaus in der Nähe von Paris eingeliefert worden war. Die PCR-Analyse dieser Speichelprobe ergab, dass sie mit SARS-CoV-2 infiziert war. Dieses Ergebnis ist ein weiterer eindeutiger Beweis dafür, dass SARS-CoV-2 bereits seit Ende 2019 und somit lange vor den offiziellen ersten Fällen in Frankreich vorhanden war.19

Desgleichen auch in Italien: Der Epidemiologe Adriano Decarli von der Università di Milano geht davon aus, dass SARS-CoV-2 bereits ab Oktober/November 2019 in der Lombardei um sich griff. Eine diesbezügliche Studie dürfte in den nächsten Monaten Klarheit bringen.20

Gleicher Auffassung ist Giuseppe Remuzzi, Direktor des anerkannten Instituts für Pharmakologische Forschung Mario Negri in Mailand.21

Der Philosophieprofessor Paolo Becchi (früher auch an der Universität des Saarlandes tätig), der gerade an einem Buch über den Lockdown arbeitet (Arbeitstitel: »Demokratie in der Quarantäne«), schrieb, dass er zwar nicht vom Fach sei, aber durchaus gewisse Schlüsse ziehen könne: Wie eine lokale Zeitung am 2. Oktober 2019 berichtete, hatten die Ärzte in den Krankenhäusern der Provinz von Como Ende September/Oktober 2019 eine Flut an »Lungenentzündungen mit Atemnot« behandelt. Im April 2020, so der Professor, hatte L’Avvenire (eine der katholischen Kirche nahestehende Zeitung) berichtet, dass es in Val Seriana (Bergamo) bereits seit Oktober 2019 sehr viele Lungenentzündungen gab, deren Erreger nicht ausfindig gemacht werden konnte. Viele lokale Zeitungen hätten damals über einen anomalen Anstieg von akuten Atemwegserkrankungen berichtet – mit Symptomen, die denen von COVID-19 absolut ähnlich waren.22

Und wie war die Lage in Deutschland? Der erste offizielle COVID-19-Fall wurde im Januar 2020 in Bayern gemeldet. Im Februar gab es dann den Hotspot in Gangelt. Bekannte in München haben mir berichtet, dass sie im Herbst 2019 viele Wochen lang unter einem persistierenden trockenen Husten litten, wie sie ihn im Rahmen ihrer üblichen Herbst/Winter-Erkältungen noch nie erlebt hatten.

Aus den Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) kann man lediglich ersehen, dass ab der 47. Kalenderwoche (also ab Mitte November 2019) in einigen Regionen Deutschlands ein Anstieg akuter Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen war. Ob dieser Anstieg von Influenza-Viren verursacht wurde, steht in den Sternen, denn nur ein Bruchteil der Patienten wurde darauf getestet.23

Ähnliche Berichte über die ungewöhnliche Häufung grippeähnlicher Erkrankungen in der Vor-Corona-Zeit kamen aus den USA.

Während einer Kongressanhörung musste Robert Redfield, der Leiter der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), einräumen, dass es unter den in den USA registrierten »Influenza-Toten« mehrere gegeben hatte, die eigentlich an COVID-19 verstorben waren, wie die Post-mortem-Untersuchungen ergeben hatten. In welchem Zeitraum diese Untersuchungen stattgefunden hatten, wurde nicht erwähnt.24

Chris Cuomo, ein angesehener CNN-Journalist, der selbst an COVID-19 erkrankt war, fragte sich während eines TV-Gesprächs mit Kollegen am 17. April 2020, ob SARS-CoV-2 in den USA nicht vielleicht schon seit Oktober 2019 sein Unwesen trieb: Zahlreiche Menschen hatten ihm berichtet, dass sie im Herbst unter einer Infektion gelitten hatten, deren Symptome für eine normale Grippe ziemlich unüblich waren – inzwischen aber COVID-19 zugeordnet werden können.

Einige Einzelfallbeschreibungen, über die in den US-Medien berichtet wurde, sind besonders erhellend. Im Mai 2020 schilderte z. B. die Zeitschrift The Hour einen Fall aus Connecticut: »Daniel Deforte hatte seit etwa 10 Jahren kein Fieber gehabt. Zwar erkrankte der 36-jährige Norwalker jeden Herbst, aber nie so stark wie im vergangenen November [2019]. Drei Tage lang lag Deforte mit 39,4 °C darnieder. Seine beiden Jungen im Alter von zwei und vier Jahren und seine Frau, 35 Jahre alt, erkrankten ebenfalls schwer. Insgesamt, so Deforte, war die Familie etwa zwei Monate außer Gefecht. ›Wir alle hatten extrem hohes Fieber. Es fiel mir sehr schwer zu atmen. Es wurde viel gehustet. Wir haben Monate gebraucht, um den Husten zu überwinden‹, sagte Deforte. […] Die Familie wurde auf Influenza getestet, aber die Ergebnisse waren negativ. […]. Als am 8. März der erste Fall [von COVID-19] in Connecticut bestätigt wurde, begannen sich Deforte und seine Familie ernsthaft zu fragen, ob es sich bei ihrer Krankheit nicht vielleicht um das Coronavirus gehandelt hatte.«25

Diese Frage kann sich ein amerikanischer Sportjournalist aus Los Angeles leider nicht mehr stellen. Ed Aschoff war für den Sportsender ESBN tätig. Am 5. Dezember 2019 twitterte er, er sei an einer multifokalen bilateralen Lungenentzündung erkrankt (typisch für COVID-19) und wandte sich an seine Follower mit der Frage, ob jemand von ihnen Ähnliches erlebt hätte wie er – ein junger Mann Anfang 30, der nie krank gewesen war und über ein robustes Immunsystem verfügte. Einer seiner Follower antwortete prompt: »Scheußlich. War zum ersten Mal im Leben in einem Krankenhaus. Brauchte ein CPAP-Beatmungsgerät, hasste das Ding. 1 Woche im Krankenhaus. Beeinträchtigter Geschmackssinn für etwa drei Wochen […].«26

Am Abend desselben Tages twitterte Aschoff erneut: Er habe vor ein paar Wochen (also im November 2019) wohl einen Virus aufgeschnappt, und die Ärzte meinten, dass sich daraus diese bilaterale multifokale Lungenentzündung entwickelt hatte, die sie nun mit Antibiotika behandelten. Tagsüber würde es inzwischen wieder einigermaßen gehen, aber er habe immer noch Husten, Fieber und Schweißausbrüche. 19 Tage später, am 24. Dezember, war Ed Aschoff tot. Er war gerade einmal 34 Jahre alt geworden.27

Im konservativen National Review erschien im März 2020 ein Artikel des Militärhistorikers Victor Davis Hanson, wonach es in Kalifornien seit Herbst 2019 eine verfrühte und grippeähnliche Erkrankungswelle gegeben hatte, die an COVID-19 erinnert: »[…] Seit Beginn der Grippesaison am 29. September haben kalifornische Gesundheitsbeamte 16 Ausbrüche festgestellt. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind die Zahlen der Grippefälle, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle alle höher als erwartet.«28 (Hervorhebungen durch die Autorin)

Viele US-Mediziner hatten sich bereits über das frühe Auftreten der influenzaähnlichen und die unüblich schweren Symptome (Magen- oder Darmkrämpfe, unproduktiver [= trockener] Husten u. a.) gewundert.29

Angesichts der oben genannten, auffällig häufigen influenzaähnlichen Erkrankungsfälle fragt man sich, warum die Ärzte und Forscher in den USA nicht auch so verfahren wie ihre Kollegen in Frankreich und Italien – also einfach die Lungen-CTs aus der Herbst/Winter-Saison 2019 mit denen von COVID-19-Patienten im Frühjahr 2020 vergleichen. Um festzustellen, ob SARS-CoV-2 nicht vielleicht schon früher als angenommen in den USA ausgebrochen war, stehen ihnen auch noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung. Der Genetiker Peter Forster hat hierzu schon vor Monaten eine simple Lösung vorgeschlagen: Man brauche nur in die »Gefriertruhen der Krankenhäuser zu schauen«, wie in der Süddeutschen zu lesen war.30 Dort könnten Körpersekrete von Patienten, die in der Vor-Corona-Zeit negativ auf Grippeviren getestet worden waren, nochmals auf SARS-CoV-2 überprüft werden. Warum werden solche Untersuchungen in den USA nicht breitflächig durchgeführt? Könnte es das Narrativ vom »Chinesischen Virus« zerstören?

Da sich Viren schon im Vorfeld der Wintermonate eher unbemerkt verbreiten, wäre es somit mehr als plausibel zu vermuten, dass die ersten Fälle von COVID-19 bereits schon viel früher auftraten.

In einer im März 2020 veröffentlichten Studie haben Wissenschaftler der University of Oxford auf eindringliche Weise beschrieben, wie sich neue virale Infektionen in der Bevölkerung ausbreiten können. Sie haben damit auch die These bestätigt, dass SARS-CoV-2 in der ersten Phase seiner Verbreitung viele Menschen so gut wie unbemerkt hatte infizieren können: »Die Ausbreitung eines neuartigen pathogenen Infektionserregers, die mit einer Herdenimmunität endet, verläuft in der Regel in drei unterschiedlichen Phasen: (I) eine erste Phase der langsamen Anhäufung neuer Infektionen (oft nicht nachweisbar), (II) eine zweite Phase des schnellen Anwachsens von Infektions-, Krankheitsund Todesfällen und (III) eine letztliche Verlangsamung der Übertragung mangels anfälliger Individuen, was typischerweise zur Beendigung der (ersten) Epidemiewelle führt. Vor der Durchführung von Eindämmungsmaßnahmen (z. B. soziale Distanzierung, Reiseverbote usw.) und unter der Annahme, dass die Infektion eine schützende Immunität verleiht, weist die epidemiologische Theorie darauf hin, dass auch die derzeitige SARS-CoV-2-Epidemie diesem Muster entsprechen wird.«31 (Hervorhebungen durch die Autorin)

Genau das bedeutet aber, dass SARS-CoV-2 schon länger unter uns weilt: Die aktuellen Berichte von Medizinern über die Präsenz von COVID-19-Fällen in Europa ab Herbst 2019, die Schilderungen von US-Ärzten sowie der US-Gesundheitsbehörde CDC über »untypische und verfrühte« grippeähnliche Erkrankungswellen in den Staaten32 und die phylogenetischen Forschungsergebnisse – all dies deutet sehr konkret darauf hin, dass SARS-CoV-2 auf zwei Kontinenten (Eurasien und Nordamerika) zumindest schon seit Herbst 2019 langsam, aber stetig sein Unwesen trieb.

Wie lange diese allmähliche Verbreitung von SARS-CoV-2 voranschritt (wobei das Virus womöglich Mutationen durchlief, die es für den Menschen gefährlicher machten), wurde von mehreren Forschern in Studien untersucht, deren Ergebnisse Ende Juni 2020 bekannt wurden.

Hier ein Beispiel: Wissenschaftler von der Universitat de Barcelona analysierten die Abwässer dieser katalanischen Stadt auf das Vorhandensein von SARS-CoV-2 (oft werden davon eingefrorene Proben jahrelang aufbewahrt). Schon zu Beginn der Probenentnahmen konnte nachgewiesen werden, dass das neue Coronavirus bereits im Januar 2020 in Barcelona präsent war. Aufgrund dieser ersten Ergebnisse beschlossen die Forscher, stichprobenartig weitere Abwasserproben aus dem Zeitraum Dezember 2018 bis Dezember 2019 zu untersuchen, und stießen dabei auf eine, die SARS-CoV-2 enthielt. Diese Probe stammte vom 12. März 2019.33 Die Forscher gehen davon aus, dass das Virus vermutlich durch Touristen eingeschleppt wurde – Barcelona ist bekanntlich ein beliebtes Reiseziel. Da diese Studie (Stand 27.6.2020) noch nicht von Kollegen peer-reviewed wurde, sind die Daten momentan noch nicht hundertprozentig abgesichert – sie lassen jedoch staunen, denn auch sie würden den bisher verlauteten zeitlichen und geographischen Ursprung des Virus infrage stellen.

Update Ende November 2020: Ein Teil der oben vorgetragenen Fakten wurde zuletzt erneut durch eine sehr gründliche Studie aus Italien bestätigt. In dieser haben die Wissenschaftler das gekühlt gelagerte Blut von Menschen, die 2019 an einer nationalen Studie über Lungenkrebs teilgenommen hatten, auf SARS-CoV-2 untersucht. Sie stellten fest, dass dieses Virus bereits seit Anfang September 2019 in Italien kursierte und asymptomatische Menschen infiziert hatte. Bei 111 (von 959) Proben konnten Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen werden. Die meisten Proben stammten aus der Region Lombardei und etliche aus dem Piemont und aus Latium, aber auch aus zahlreichen anderen Regionen Italiens. Es gab zwei zeitliche Häufungen: Ende September und die dritte Oktoberwoche 2019. Diese peer-reviewte Studie zeigt eindeutig, dass das Narrativ, wonach das neue Coronavirus aus Wuhan stammt, der Rvision bedarf.33a

Die Wahrheit über Covid-19

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