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Exodus – Auszug aus der Wüste


ir sind inzwischen beim 2. Buch Mose angekommen, dem Band „Exodus“ – das bedeutet Auszug. In diesem Buch geht es darum, wie Mose sein Volk, die Israeliten, aus Ägypten zurück nach Israel führt – mitten durchs Meer. Inwiefern der biblische Bericht von dem Auszug aus Ägypten historische Ereignisse widerspiegelt, ist allerdings sehr umstritten. Doch alles der Reihe nach.


Mose, der brennende Dornbusch und die Plagen

Etwa 400 Jahre lang lebten die Israeliten nun schon in Ägypten; sie waren zu einem großen Volk geworden. Josef war inzwischen gestorben, und es geriet allmählich in Vergessenheit, dass er die Ägypter durch seine Weissagung vor der Hungersnot bewahrt hatte. Vielmehr wuchs der Unmut über die vielen Israeliten in Ägypten, und so machte der Pharao sie schließlich zu Sklaven. Zudem sollten alle männlichen israelitischen Neugeborenen getötet werden. In dieser Zeit kam Mose zur Welt. Es war im 13. Jh. v. Chr. Seine Mutter rettete ihn, indem sie ihn in einem Korb im Schilf des Nils aussetzte. Dort entdeckte ihn die Tochter des Pharaos. Sie adoptierte Mose und stellte eine Amme für ihn ein, die von Moses Schwester, die beobachtet hatte, wie die Pharaonentochter das Körbchen gefunden hatte, vorgeschlagen wurde. Diese Amme war Moses echte Mutter. Die Pharaonentochter gab dem Jungen den Namen Mose, das heißt „der Herausgezogene“. Eines Tages, Mose war inzwischen erwachsen, sah er, wie ein Ägypter einen Israeliten schlug. Da wurde er wütend und tötete den Ägypter. Daraufhin musste Mose fliehen, weil er den Zorn des Pharaos auf sich gezogen hatte. Er floh nach Midian auf der Halbinsel Sinai, wo er als Hirte lebte. Ein Priester hatte ihm Asyl gewährt, weil er seinen Töchtern beim Wasserschöpfen und Schafetränken geholfen hatte, und ihn mit einer seiner sieben Töchter, Zippora, verheiratet. Mit ihr bekam Mose zwei Söhne. Schließlich erschien Mose beim Schafehüten der Engel Gottes in einem brennenden Dornbusch. Er gab ihm von Gott den Auftrag, sein Volk aus der Knechtschaft des Pharaos zu befreien und in ein Land zu führen, wo „Milch und Honig fließen“. Erst zögerte Mose, kehrte dann aber nach Ägypten zurück und bat dort seinen Bruder Aaron um Hilfe. Und so ging Aaron mit Mose zum Pharao, und beide baten um die Freilassung des israelitischen Volkes. Doch der Pharao reagierte mit großer Verärgerung und behandelte die Israeliten noch grausamer. Daraufhin schickte Gott den Ägyptern eine Reihe von Plagen – die Verwandlung aller Gewässer in Blut, die Froschplage, die Stechmückenplage, die Stechfliegenplage, die Viehpest, die Blattern, Hagel und Finsternis. Das Land – mit Ausnahme der von den Israeliten bewohnten Teile – versank im Chaos, doch der Pharao gab nicht nach. Erst als Gott alle erstgeborenen Söhne der Ägypter sterben ließ, gab der Pharao klein bei und ließ die Israeliten ziehen. 60000 Männer, die Frauen und Kinder nicht mitgerechnet, machten sich auf den Weg durch die Wüste. Inzwischen hatte es sich der Pharao aber wieder anders überlegt und schickte seine Armee hinterher. Sie holte die Israeliten am Roten Meer ein – die Israeliten saßen in der Falle. Da befahl Gott Mose, seinen Stab über das Wasser zu halten – und das Wasser teilte sich. Das Volk zog unversehrt durchs Meer. Mit einer Wolke bei Tag und einer Feuersäule während der Nacht wies Gott ihnen den Weg. Hinter ihnen schloss sich das Meer und die ihnen folgenden Ägypter ertranken. (Exodus 1–14)


Die Jahre in der Wüste und das Gesetz Gottes Die Israeliten gelangten in die Wüste zwischen Ägypten und Kanaan. Sie litten unter Hunger und Durst; Gott ernährte sie mit Manna, eine Art Pflanzensaft, das er herabregnen ließ. Einmal ließ Mose aus einem Felsen Wasser fließen, nachdem er mit seinem Stab dagegen geschlagen hatte.

Manna – die Speise Gottes

Als das Volk der Israeliten durch die Wüste zog, hatte es nichts zu essen. Gott erbarmte sich und versorgte es abends mit Fleisch und morgens mit einer Art Brot, dem viel zitierten Manna. Man nimmt an, dass diese Speise dem Honigtau, einer Absonderung der Mannaschildlaus, entspricht. (Exodus 16,13–16; 31)

Schließlich erreichten sie den Berg Sinai, wo sie ihr Lager errichteten. Mose stieg auf den Berg. Dort begegnete er Gott, der ihm das Gesetz übergab, nach dem die Israeliten als das Volk Gottes leben sollten. Dazu gehörten auch die zehn Gebote (S. 117ff.). Gott schloss einen Bund mit dem Volk Israel, das sein auserwähltes war: Er würde für sie sorgen, wenn sie seine Gebote einhielten. Mose hatte dabei eine Führerposition inne; er war Richter, er weihte Priester und übernahm für alles die Verantwortung. Den Bund mit Gott bekräftigte Mose durch das Errichten eines Altars, auf dem er ein Opfertier darbrachte.

Später stieg Mose erneut auf den Berg Sinai und blieb 40 Tage dort. In dieser Zeit begehrte das zurückgebliebene Volk auf und betete seine eigenen Götter an. Aaron, der Bruder Moses, ließ sogar aus dem Goldschmuck der Israeliten ein Kalb gießen – das Goldene Kalb. Das Volk tanzte um dieses Kalb – und betete damit einen Götzen an. Als Gott dies sah, wollte er sein Volk vernichten. Mose bat ihn jedoch um Gnade. Er stieg vom Berg Sinai herab, sah selbst, wie das Volk um das Goldene Kalb tanzte und zerschmetterte es voller Wut. Die Verantwortlichen dafür ließ er töten. Danach stieg er noch mal auf den Berg, empfing das Gesetz Gottes auf Steintafeln und erhielt Anweisungen zum Bau eines Heiligtums, dem Allerheiligsten, in dem die hölzerne Bundeslade stehen sollte, die die Gesetzestafeln enthalten würde. Mose erfuhr hier auch, dass erst seine Nachkommen das verheißene Land Kanaan betreten würden.

Die Israeliten zogen weiter und hatten nach wie vor ständig an allem etwas auszusetzen, sie hatten Angst vor dem Unbekannten und vertrauten nicht auf Gott. Als sie schließlich an der Grenze zu Kanaan angekommen waren, sandte Mose Kundschafter aus, die das Land ausspähen sollten. Diese berichteten von großen, Furcht einflößenden Menschen, die dort lebten, und rieten dazu umzukehren. Nur Josua und Kaleb wollten in das Land ziehen. Der Widerstand seines Volkes ärgerte Gott so, dass er es wieder einmal vernichten wollte – durch die Pest. Doch Mose bat um Gnade, und so ließ Gott die Israeliten noch weitere 40 Jahre in der Wüste ausharren – bis eine neue Generation herangewachsen war, die bereit war weiterzuziehen. Als sie dann das Ostufer des Jordan erreichten, starb Mose – er war ungehorsam geworden und durfte deshalb das Gelobte Land nicht betreten. Er hatte, um Wasser zu bekommen, im Jähzorn den Felsen geschlagen, anstatt, wie Gott es befohlen hatte, zu reden. Gott führte ihn aber vor seinem Tod auf den Berg Nebo, damit er das Gelobte Land wenigstens sehen konnte. Josua wurde Moses Nachfolger und führte die Israeliten in das Gelobte Land. (Exodus 16–40, Numeri, Deuteronomium)


„Der Herr sprach zu Mose: Geh, zieh mit dem Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, fort von hier, in das Land hinauf, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versichert habe: Deinen Nachkommen gebe ich es. Ich sende einen Engel, der dir vorangeht, und ich vertreibe die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.

In ein Land, in dem Milch und Honig fließen, wirst du kommen. Ich selbst ziehe nicht in deiner Mitte hinaus, denn du bist ein störrisches Volk. Es könnte sonst geschehen, dass ich dich unterwegs vertilge.

Als das Volk diese Drohung hörte, trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an. Da sprach der Herr zu Mose: Sag zu den Israeliten: Ihr seid ein störrisches Volk. Wenn ich auch nur einen einzigen Augenblick mit dir zöge, müsste ich dir ein Ende machen. Jetzt aber leg deinen Schmuck ab! Dann will ich sehen, was ich mit dir tun kann. Da trugen die Israeliten keinen Schmuck mehr, vom Berg Horeb an.“ (Exodus 33, 1–6)

Josua und das Gelobte Land Die Bewohner Kanaans nahmen die Israeliten allerdings keineswegs freudig auf. Das Land musste erobert werden. Am bekanntesten ist die Belagerung Jerichos. Nach sechstägiger Belagerung ließ Gott am siebten Tag unter Posaunen- und Hörnergetöse die Mauern der Stadt einstürzen.

Die Israeliten teilten sich nun in zwölf Stämme auf und besiedelten das Land, befolgten aber Gottes Anweisung, alle bisherigen Bewohner aus dem Land zu vertreiben, nicht. Das sollte Konsequenzen haben. Schließlich starb Josua, ohne dass ein zukünftiger Führer des Volkes benannt worden war. (Josua)


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