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Segel

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Weit, im Dämmern deiner Welt,

weit, soweit das Auge reicht,

weit, so weit das Meer abfällt,

nichts hier deiner Sehnsucht gleicht.

Horizont ist grenzenlos,

Angst und Furcht die Kraft dir rauben,

dort sind deine Träume, bloß

musst nur selber an dich glauben.

Halte fest, was in dir ruht,

alles kannst du ja vollbringen,

Kraft ist riesig, hab nur Mut,

finde sie in allen Dingen.

Setz die Segel, Leinen los,

hast zu lange stillgehalten,

das, was klein ist, wird dann groß,

lass die Zukunft endlich walten.

Sieh, der Schlüssel liegt in dir,

was du suchst, wirst du dort fassen,

lass das Zagen, folge mir,

musst nun alles stehen lassen.

Der Gewissheit Feuerkraft,

ja, der musst du dich jetzt stellen,

die Routine, die dich schafft,

wirf hinweg in tiefe Wellen.

Sicherheit, die dich hier hält,

der Gewohnheit leichter Weg,

alles, alles jetzt wegfällt,

es gibt weder Weg noch Steg.

Tiefes Wasser, weites Meer,

Horizont in hellen Farben,

fürchtest du dich jetzt zu sehr,

kannst du nie die Freiheit haben.

Segel bauschen sich im Wind,

tragen weit hinaus ins Leben,

lausch den Wellen, liebes Kind,

folg den Sternen, glaube eben.

Zaghaft stehst du nah am Wasser,

traust dir selber gar nicht mehr,

was vertraut war, wird schon blasser,

und dein Herz, unendlich schwer.

Kampf im Innern, heiße Flut,

du nur kannst dich selber stellen,

dazu brauchst du wirklich Mut,

hast ihn in den meisten Fällen.

Worauf wartest du noch immer,

alle Kraft ruht doch in dir,

pack es an, sonst klappt es nimmer,

reiße weit auf jede Tür.

Setz die Segel, nimm dein Glück,

du allein kannst selbst entscheiden,

willst du es, dann geh ein Stück,

oder willst du‘s Leben meiden?

Adlerlieder

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