Читать книгу Rache - mr. White - Страница 5

Sport ist Leben

Оглавление

Es war ein heißer Sommertag, zwei Tage bevor sich mehrere verschiedene Interessengruppen auf dem Weg zu einer schicksalhaften Begegnung machten. Das Thermometer zeigte mehr als 30 Grad an und die Menschen der Stadt strömten in die Freibäder, in die Cafés oder zu dem nahegelegenen Badesee, um das herrliche Sommerwetter zu genießen. Die Hitze schien die Stadt nicht zu lähmen, sondern im Gegenteil, sie pumpte eine unendliche Energie in die Straßen und die Körper der Menschen. Dazu schien sie auch eine erotische Wirkung auf die Menschen zu haben. Patton hatte nun schon das dritte Paar beim Ficken im Wald gesehen. Wenn er nicht gejoggt wäre und gerade auf der Zielgerade seines Trainings gewesen wäre, hätte er sich einen Spaß daraus gemacht, die bumsenden Paare zu erschrecken. Er hatte sich in der Vergangenheit schon ein paar Mal an solche Paare angeschlichen. Dabei hatte er seine Kapuze tief in das Gesicht gezogen, sich an das fickende Paar angeschlichen, um dann mit affenartigen Brummlauten aus dem Gebüsch direkt auf das Pärchen zu zustürzen. Die Frauen schrien meist wie am Spieß, bedeckten mit ihrer kleine Händen ihre Brüste, während der Mann sein Schwanz völlig perplex aus der Fotze zog und wie doof gaffte. Meisten packten sie dann ihre Sachen zusammen und schlichen schimpfend von dannen, während er einfach da stand und sie mit seinen irren Augen anstarrten. Nur einmal wurde ein Männchen aggressiv und wollte ihn an die Wäsche. Keine gute Idee. Bevor er noch wusste, wie ihm geschah, lag er am Boden und bekam zum Abschied die Faust mitten ins Gesicht geschlagen. Die Nase platze wie ein reifer Apfel, der auf den Boden fällt. Die Knochen gaben unter dem Faustschlag krachend nach und das Blut spritzte durch die Gegend. Doch heute hatte er keine Lust die Fickende bei ihrem animalischen Treiben zu stören. Er konzentrierte sich stattdessen auf seinen Sport. Patton rannte die Gerade im Spurt herunter. Das Blut kochte und zischte in seinen Adern. Sein Herz raste in seiner Brust und knackte die 190 in der Minute. Die Muskeln fühlten sich weich, kraftvoll und geschmeidig an. Als er an der Laterne vorbei lief, die er als Ziel für sein Training bestimmt hatte, drosselte er das Lauftempo und begab sich in die Cool-Down-Phase. An seinem Auto wischte er sich den Schweiß mit einem Handtuch ab, dann zog er sein nasses T-Shirt aus. Sein muskulöser Oberkörper glänzte vom Schweiß und er musste unwillkürlich an die TV-Serie Spartacus denken, wie die Gladiatoren sich vor den Kämpfen ihre muskelbepackten Körper mit Öl einrieben. Patton zog sich schnell das neue T-Shirt an und stieg dann in seinen schwarzen 3er BMW.

Zuhause angekommen, sprich in seinem kleinen Büro mit Wohnung hinter einem Getränkegrosshandel, ging er erst mal duschen. Patton zog sich nach dem Duschen frische Klamotten an. Wie immer trug er seine blaue Jeans und quetsche sich in ein enganliegendes graues T-Shirt mit einem Aufdruck von Pothead, einer Rockband aus Berlin, die er schon mehrmals live gesehen hatte. Rock N Roll vom Feinsten. Hart und ehrlich, ohne Schnörkel. So wie es sein sollte. Der ganze neumodische Elektronikscheiss hatte ihn noch nie die Bohne interessiert. Nur einmal war er auf die Loveparade gegangen, aber nur weil eine geile Frau, in der er sehr verliebt warm, ihn dorthin mithin geschleppt hat. Natürlich hatte er sich Hoffnung gemacht, sie nach dem Rave ficken zu können, aber er hatte sie in den Massen verloren. Als er sie wieder gefunden hatte, sah er, wie sie gerade ihre Zunge in den Hals eines Jünglings mit nacktem Oberkörper steckte und mit ihrer Hand seine Sack massierte. Seitdem hasste er elektronische Musik noch mehr. Die Frau, Sabine hieß sie glaube ich, hatte er danach nie wieder gesehen, obwohl sie ihn oft angesimst hatte und um ein weiteres Treffen bat. Er hatte auf keine Sims geantwortet. Er hätte sie schon gerne wiedergesehen, aber hatte Angst, dass er ihr weh tun würden, falls sie sich wegen dem Geknutsche auf der Loveparade streiten würden. Und sie würden sich deswegen streiten. Daher war es besser so. Seitdem hatte sein Interesse an Frauen stark nachgelassen. Nein, schwul war er nicht geworden, aber er hatte kein Interesse mehr, sein Herz an eine Frau zu verlieren und eine Beziehung zu führen. Wenn er Frauen in seinem Leben brachte, dann nur, weil er geil war und mit einer Frau Sex haben wollte. Und gerade in der heutigen Zeit gab es hierfür dank dem Internet vielfältige Möglichkeiten. Man musste nur in die einschlägigen Foren gehen, ein bisschen chatten und wenn man Glück hatte, gab es beim ersten Treffen zwischen beiden Sympathie, so dass man später oder sofort im Bett landete. Ansonsten hatte er noch eine Fick-Beziehung laufen. Man traf sich seit Jahren, bloß um zu ficken. Beide kamen mit diesem Arrangement bestens klar.

Patton schaute in sein Outlook, ob er heute einen Termin hatte. Aber der Kalender war leer. Die letzten zwei Aufträge hatte er gerade abgeschlossen und das Geld, was er dafür bekommen hatte, würde für die nächsten vier Monaten reichen. In der Regel hatte er zwei bis drei Aufträge pro Monat. Da er nicht ganz billig war, reichte das Geld dann gut zum Leben. Er hatte schon die schrillsten Sachen für seine Auftraggeber gemacht. Natürlich alles legal oder sagen wir hart an der Grenze der Legalität. Eine Anzeige hatte er bis dato aber noch nicht bekommen. Dafür war er zu clever. Kein Opfer hatte bisher seine Identität herausbekommen, um selbst Rache zu nehmen. Patton arbeitete in einer Branche, um die sich sonst in der Stadt keiner professionell kümmerte: Er organisierte und führte für Menschen deren Rachepläne aus. Sein Metier war die Rache. Hart, lustig, frivol, gemein, hinterlistig und verletzend. Der Auftraggeber bestellte seine Rache, er arbeitete einen Plan aus und präsentierte sie dem Auftraggeber, ob der Plan in deren Sinne sei. Wenn der Auftraggeber den Plan absegnete, dann führte er den Plan aus. Nicht selten weilte das Opfer auch vor Ort oder Patton organisierte eine Videoaufnahme der Racheaktion. Ganz wie der Auftraggeber es wünschte, da war Patton wirklich flexibel. Besser gesagt, es war ihm egal. Solange die Kohle stimmte!

Ein bisschen frei zu haben, war auch nicht schlecht, schon gar nicht bei dem Wetter. Er konnte mal wieder zum Ninjutsu-Training gehen und ein bei alte Freunde treffen.

Sein Handy schellte. Genauer gesagt: sein Diensthandy.

„Rache ist süß!“, meldete sich Patton.

„Elektra Jinx!“

„Was kann ich für sie tun?“

„Ich würde es ungern am Telefon besprechen wollen. Können wir uns treffen?“

„Nein!“

„Nein,….hören Sie, die Sache ist delikat. Ich regle das lieber persönlich. Face to Face, sie verstehen?“

„Ich regle es lieber anonym! Sagen sie, was sie sagen müssen oder wir beenden das Ganze jetzt!“, knurrte Patton. Blöde Zicke! Sag, was du willst oder fick dich ins Knie!

„Arschloch!“, brüllte es aus dem Telefonhörer. Dann hörte Patton, wie Jinx das Gespräch beendete.

Fotze!

Patton erhob sich und schlenderte zu seiner kleinen Hausbar. Fast hätte er sich einen schönen Gin-Tonic eingeflößt, als er sich erinnerte, dass er noch zum Training wollte. Also ließ er davon die Finger und packte stattdessen seine Sporttasche.

Das Telefon klingelte erneut! Die Fotze!

„Rache ist süß!“

„1 Million sofort und 1 Million danach! Was sagen sie?, fauchte die Fotze Jinx wie ein Tiger, der kurz davor seine Beute in die Kehle zu beißen.

1 Millionen sofort und 1 Millionen danach. Die Fotze wusste, wie man sein Interesse weckt!

„Jip!“

„Jip?“

„Sie haben mein Interesse ein wenig geweckt!“

„Der Deal gilt nur, wenn wir uns persönlich treffen!“

Patton dachte kurz nach. Jetzt in die Rolle des Beleidigten zu schlüpfen, hatte wenig Sinn. Und so langsam, begann ihn die Angelegenheit zu interessieren. Mit zwei Millionen Euro konnte er sich eine zeitlang zurücklehnen und das Leben genießen. Ab und zu die Rache für ein paar Leute organisieren und durchführen und danach Sport, den Suff und die Frauen genießen. Das war eine Vorstellung ganz nach seinem Geschmack. Patton hatte eine Idee, wie das Treffen aussehen sollte.

„Was ist?“, knurrte Jinx aus dem Telefon.

„Wir treffen uns morgen! Kommen sie in das Starbucks im City-Center. 21:00 Uhr. Und bringen sie das Geld mit!“

„Wie erkenne ich sie?“

„Sie werden einen roten Hut aufhaben und enge schwarze Jeans tragen. Das T-Shirt sollte auch schwarz sein. In der Hand halten sie einen Playboy und lesen darin!“

„Sind sie bescheuert….“

Doch Patton hatte das Gespräch bereits beendet. Zufrieden fuhr er in seinem Wagen zum Kampfsporttraining.



Rache

Подняться наверх