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Deckblatt, Vorwort und Prolog

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Das Vermächtnis der Kristallkönigin

Die Reise

Fantasy Roman

von

N. T. O'Hara

Text Copyright © 2015 Nathalie Ortner

Alle Rechte vorbehalten.

Vorwort

Das Vermächtnis der Kristallkönigin – Die Reise, ist der erste Teil einer Fantasy-Trilogie. Es war mir besonders wichtig, alle Situationen, Gefühle, Dinge und Ortschaften so plastisch wie möglich darzustellen, damit der/die Leser/In mit allen Sinnen in die Magie der Geschichte eintauchen kann.

Prolog

Die ersten Sonnenstrahlen leuchteten vom Himmel herab und funkelten in den Fluten des Wasserfalls, der monoton in einen kleinen Teich plätscherte. Prächtige Blumen wuchsen um den Teich herum und streckten ihre Blüten in die warme Sonne empor. Inmitten dieser märchenhaften Szenerie saß eine wunderschöne, junge Frau. Ihre langen, weizenblonden Haare wallten ihr golden um die Schultern und ihre Füße plantschten im kühlen Nass. Es kümmerte sie nicht, dass ihr prächtiges Kleid dabei durchnässt wurde. Sie liebte das Spiel mit dem Wasser im Morgengrauen und sie liebte auch die Ruhe dieses Ortes. Deshalb schlich sie jeden Tag noch vor Sonnenaufgang heimlich aus ihrem Schloss, um an diesem friedlichen Platz neue Energie zu tanken. Kurz vor dem Frühstück huschte sie wieder zurück, um sich auf ihren Tag als Königin vorzubereiten. Ihr Name war Lady Camelia, Königin von Elune Atar. An diesem Tag war Camelia etwas später dran als sonst. Sie hatte beim Spiel mit dem Wasser ihr Amulett verloren. Da es bläulich schimmerte und die Form einer Träne hatte, war fast unmöglich es im Wasser zu finden. Camelia wurde langsam nervös, denn dieses Amulett war kein normaler Schmuck. Bei dem Amulett handelte es sich um ein magisches Artefakt der Göttin von Astorien. Es konnte Portale zwischen der Welt der Menschen und Astorien erschaffen. Ohne dieses Amulett, konnten die Seelen von Verstorbenen nicht mehr ins Jenseits gelangen, denn auch das Jenseits befand sich in Astorien. Camelia kletterte in den Teich hinein und stand bis zur Brust im kalten Wasser. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte das Amulett einfach nicht mehr finden. Währenddessen stieg die Sonne bereits hoch in den Himmel empor und sie wusste, dass es höchste Zeit war ins Schloss zurückzukehren. Schnell kletterte sie aus dem Teich heraus und eilte durch den immergrünen Wald. Als sie patschnass die Tür ihres Gemaches öffnete, wartete schon ein kleines, blondes Mädchen auf sie.

"Mutter? Wo seid Ihr gewesen? Was ist mit Euch geschehen? Wieso seid Ihr nass?", fragte Aria.

Die Königin schloss die Tür und lächelte das Mädchen an. Schnell streifte sie ihr nasses Kleid vom Körper und kleidete sich in trockene Gewänder.

"Mutter?", das Mädchen wartete immer noch auf seine Antwort.

Camelia kniete sich vor dem Mädchen auf den Boden, nahm seine Hand und blickte ihm liebevoll in die Augen.

"Mein Schatz. Erinnerst du dich an das hübsche blaue Amulett? Das Amulett, mit dem du immer so gerne spielen wolltest als du noch ein ganz kleines Mädchen warst?"

Aria nickte. Es war das hübsche Amulett, mit dem sie immer spielen wollte aber es nie durfte.

"Ich habe dieses Amulett verloren. Es liegt am Grunde eines Teiches im Wald. Das Amulett muss zurück in den Palast gebracht werden. Wenn du irgendwann einmal zu diesem Teich kommst, halte Ausschau danach. Vielleicht findest du es."

"Welcher Teich ist es denn? Es gibt so viele", fragte Aria.

"Du erkennst den Teich an seinen wunderschönen Blumen. Diese Blumen wachsen nur dort. Und nun geh in den Speisesaal. Dein Frühstück wartet bereits. Ich muss noch etwas erledigen und komme bald nach", sprach die Königin. Sie umarmte ihr Kind und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Mein Herz ist immer bei dir", flüsterte sie lächelnd als ihre Tochter den Raum verließ.

Danach entzündete sie eine Kerze und kniete sich auf den kühlen Marmorboden. Ihre Haltung war demütig, ihre Augen geschlossen, als sich eine leuchtende Gestalt in der Kammer materialisierte.

"Ihr habt das Amulett verloren", sprach die Gestalt ruhig.

"Verzeiht meine Göttin! Ich werde es wieder finden. Bestimmt! Ich werde es jeden Morgen suchen, solange bis ich es gefunden habe", antwortete Camelia.

"Bedauerlicherweise ist es dafür zu spät", antwortete die Göttin. "Das Amulett ist ein magisches Artefakt, das aus dem Element Wasser erschaffen wurde. Wird es damit umhüllt, verbindet es sich wieder mit seinem Element und sucht sich seinen eigenen Weg."

"Ich verstehe nicht, was Ihr mir damit sagen wollt", seufzte die Königin.

"Sobald sich das Amulett mit Wasser verbindet, kann es sich überall hin teleportieren wo es Wasser gibt. Das Amulett reist über das Wasser."

"Das bedeutet, es könnte sich in jedem See, in jedem Fluss oder in jedem Glas von Astorien befinden?"; fragte Camelia mit weit geöffneten Augen.

"Wenn dem so wäre, hätte ich es bereits wieder in meinen Händen. Leider hat sich das Amulett die Welt der Menschen gewählt. Mein Wirkungskreis endet an den Grenzen von Astorien. Ich kann das Amulett nicht mehr zurück holen.", sprach die Göttin leise.

"Ich werde eine Lösung finden!", versprach Camelia aber die Göttin schüttelte nur ihren Kopf.

"Wenn das Amulett seine Hüterin verlässt, nimmt es etwas von ihr mit", antwortete sie.

Noch bevor Camelia antworten konnte, versteinerten sich ihre Gesichtszüge. Jeder Teil ihres Körpers wurde immer schwerer und schwerer, bis sie ihn nicht mehr bewegen konnte. Die rosige Farbe ihrer Haut verwandelte sich in durchsichtigen Kristall und der letzte Atemzug entwich aus ihrem Mund. Nach wenigen Minuten war die Verwandlung vollendet und Lady Camelia war zu einer kristallinen Statue geworden.

Das Vermächtnis der Kristallkönigin

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