Читать книгу Minimalismus - Nele Fischer - Страница 5
ОглавлениеMinimalistisch leben
Wer einmal durch seine Wohnung und seinen Keller und andere Abstellräume geht, dem wird schnell auffallen, dass sich dort viel unnötiger Kram angesammelt hat. Aber nicht nur das. Oft sehen wir diesen Kram nicht als unnötig an und immer wieder fällt uns etwas ein, warum wir gerade den alten Wecker oder die alten Lampen nicht entsorgen wollen. Dabei kann ein minimalistisches Leben so einfach und dennoch komfortabel sein. Wir müssen dabei nicht einmal auf etwas verzichten. Ganz im Gegenteil, wer den Schritt einmal in diese Richtung geschafft hat, erfreut sich an mehr Raum, ohne aber auf das Wesentliche dabei zu verzichten.
Auch ich habe mich lange darin versucht. Gerade im Anfang wollte es nicht so richtig funktionieren. Doch dann, irgendwann hat es geklappt. Wie auch Du das Schaffen kannst, möchte ich Dir in meinem Ratgeber einmal zeigen. Der bekannte Minimalist Danny Dover hat sogar erklärt, dass Frauen nur 170 – 190 und Männer um die 150 Dinge brauchen. Das klingt nach wenig und zunächst schwer umzusetzen. Ist zudem auch sehr radikal. Doch am Ende ist es erstaunlich einfach und ich fühle mich heute wesentlich glücklicher. Ich lebe im Minimalismus. Habe mehr Platz in meiner Wohnung und dennoch alles das, was ich wirklich brauche. Dadurch wird auch das künftige Kaufverhalten beeinflusst. Der Drang unnötige Dinge zu kaufen, entfällt. Der Fokus wandert viel mehr zu Qualität. Am Ende ist sogar wesentlich mehr Geld in der Tasche und Du fühlst Dich viel glücklicher.
Sehe Dich doch einfach einmal in Deiner Wohnung um. Du wirst überall die unterschiedlichsten Dinge finden, die eigentlich unnötig sind und sogar Dein Leben einschränken. Wir neigen oft dazu, viele Produkte mehrfach zu kaufen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass wir uns gerne einreden, das wir den Kram für dieses oder jenes benötigen. Das erschwert zunächst den Einstieg in ein minimalistisches Leben, ist aber auch eine ganz normale Regung.
Es sei hier betont, das jeder ein minimalistisches Leben aus anderen Perspektiven betrachtet. Es gibt keine Vorgaben oder Anleitungen, wie viele Dinge Du in Deiner Wohnung haben solltest. Am Ende musst Du Dich wohlfühlen. Und genau bei diesem Schritt, soll Dir mein kleiner Ratgeber helfen. Ich möchte Dir Ansatzpunkte zeigen, wie Du nach und nach zum Minimalisten wirst, ohne aber Dein Leben hierbei einschränken zu müssen.
Wie Du vorgehen solltest
Der Weg zum Minimalisten ist von Hürden geprägt. So wie eigentlich jeder Weg. Eine gewisse Planung kann den Weg wesentlich vereinfachen. Dabei solltest Du Dich im Vorfeld fragen, wie einfach oder schwierig es für Dich ist, eine Entscheidung zu treffen? Minimalismus heißt nicht Besitzlosigkeit. Es bedeutet, dass Du Dich auf das Wesentliche konzentrierst. Sowohl beim Wohnen, Leben und auch beim Konsumieren.
„Consume less, create more!“
Praktisch ist es durch eine äußere Leere möglich, eine innere Fülle zu erreichen. Du wirst unabhängiger, freier. Du kannst Deine Zeit viel besser auf für Dich wichtige Dinge konzentrieren.
Der Beginn für ein minimalistisches Leben fängt meistens beim Kleiderschrank und im Schuhregal an. Hier fallen oft die meisten Dinge auf, gleichzeitig ist es bei Kleidung und Schuhen (besonders für Frauen) häufig sehr schwer, sich von Dingen zu trennen, eine Entscheidung zu treffen. Aber keine Angst, das ist völlig normal. Auch mir ging es am Anfang so, bis ich es geschafft habe, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Blicke auf Kleiderschrank und Schuhschrank
Hier sind oft die meisten Punkte gegeben, um Minimalismus zu leben, ohne sich einzuschränken.
Doppelte Gegenstände in mehrfacher Ausführung: Im Haushalt finden sich viele doppelte Gegenstände, manchmal einfach in unterschiedlicher Ausführung (Farbe, Design). Doch brauchst Du wirklich mehrere Taschenlampen?
Auch die Kleinigkeiten zählen: In der Stiftablage finden sich unzählige Kugelschreiber. Oder im Küchenschrank die ganzen Kaffeetassen und Töpfe in einer Vielzahl, die so gar nicht notwendig sind und einfach nur Platz wegnehmen.
Ein kleiner Anfang
Das sind nur einige Beispiele, wo der Minimalismus langsam ansetzen kann. Ich empfehle Dir, Dich einmal in Ruhe in der Wohnung umzusehen. Stück für Stück durchzugehen. Am besten ist es drei Flächen in dieser Zeit zu erstellen. Eine für Dinge, die weg können, Gegenstände, die dableiben sollen und eine Fläche für Dinge, bei denen Du Dich noch nicht so richtig entscheiden kannst (noch unsicher bist).
Das kann weg
Das soll bleiben
Hier bin ich mir unsicher (??)
Alternativ kannst Du auch 3 große Boxen oder Kartons nehmen. Die Box mit den unsicheren Gegenständen solltest Du dann einfach später in eine dunkle Ecke oder ganz hinten in den Keller stellen. Nach 2 – 4 Monaten kannst Du Dir diese dann erneut vornehmen.
Mein Tipp: Ohne einen Blick darauf zu werfen, am besten einfach entsorgen. Andernfalls ist die Gefahr groß, das die Überlegung von vorne beginnt.
Spielerisch in den Minimalismus
Auch das ist eine interessante Möglichkeit, um den Einstieg in ein minimalistisches Leben einfacher zu finden. Dabei geht es nicht darum, auf die Schnelle einfach etwas zu überstürzen, sondern den Vorgang langsam zu ziehen. Umso einfacher fällt die Umstellung.
Du kannst Dir für die spielerische Vorgehensweise einfach einen beliebigen Wochentag aussuchen. Mittwoch oder zum Beispiel an einem Samstag. An diesem festen Tag entfernst Du immer eine bestimmte Anzahl von Gegenständen (4 – 8) aus Deiner Wohnung.
Oder das ganz flexible Spiel. Wann immer Du Lust hast, kannst Du einfach das Spiel beginnen. Sobald Du in ein anderes Zimmer kommst, suchst Du Dir einfach 5 – 10 Sachen aus, die Du aussortieren möchtest. Der Vorteil hierbei: Das Spiel kannst Du immer dann starten, wenn Du in der richtigen Laune dafür bist.
Minimalismus ist nicht Verzicht
Denke immer daran, das Minimalismus Dein Leben einfacher und freier gestalten soll. Minimalismus bedeutet jedoch nicht Verzicht. Es geht also nicht darum, am Ende eine bestimmte maximale Anzahl von Dingen zu erreichen, sondern Dein Leben so zu gestalten, das Du Dich mit weniger besser fühlen kannst. Es gibt Menschen, die fühlen sich mit 100 oder 200 Dingen wohl. Das ist radikal. Du musst für Dich rausfinden, was Dein ganz eigener Minimalismus ist. Das geht am besten, in dem Du langsam damit anfängst.
Gegenstände entsorgen
Je nachdem für welchen Weg Du Dich entschieden hast, wirst Du in der kommenden Zeit eine Menge an Dingen ansammeln können, die Du loswerden möchtest. Damit der Trennung nichts im Wege steht, ist es oft am besten diese Gegenstände direkt wegzuwerfen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, bei gut erhaltenen Sachen, über Kleinanzeigenmärkte neue Käufer zu finden. Ich bin immer wieder begeistert, welcher Kleinkram sich manchmal galant über Kleinanzeigenmärkte (eBay Kleinanzeigen, Markt.de, Facebook, quoka.de, etc.) einfach verkaufen lassen. Mode und Accessoires lassen sich ebenfalls gut verkaufen. Hier empfehle ich Dir zum Beispiel Seiten wie Kleiderkreisel.de.
Bücher, DVD, CD und andere kannst Du ebenfalls über ebay-Kleinanzeigen, Auktionen oder wenn es schnell gehen soll über momox.de verkaufen (letztere garantiert eine superschnelle Abwicklung, die Preise sind dafür aber geringer, als auf normalen Kleinanzeigenportalen, auf denen es aber teilweise ewig dauern kann).
Du hast am Ende also nicht nur mehr Raum und Freiheit, sondern vielleicht auch noch ein wenig Geld bekommen.
Kleinanzeigenmärkte:
ebay-kleinanzeigen.de
ebay.de
quoka.de
markt.de
Kleiderkreisel (Kleidung und Co.)
kleinanzeigen.de
zitty.de
Facebook Marketplace
Umsonstläden vor Ort als Spende
Flohmärkte
Momox.de (schnell für Bücher und Co.)
Rebuy.de (Elektronik und Co.)
Interessant ist, das selbst angebrochene Parfümflaschen einfach (hier z.B. Kleiderkreisel.de) verkauft werden können.
Natürlich werden mir viele meinen ersten Gedanken (Dinge einfach wegzuschmeißen) übelnehmen. Und Ihr habt Recht. Wenn es geht, sollten sich andere darüber erfreuen.
Doch meine erste Empfehlung habe ich nicht einfach ohne Grund erwähnt. Wer bei seinen Entscheidungen schwach ist oder noch unsicher, könnte in diesem Fall auf die Idee kommen, doch einige Dinge wieder behalten zu wollen.
Gerade, da sich die Vorbereitung für den Verkauf in die Länge zieht, kann das konterproduktiv sein. Manche werden vielleicht sagen, dass damit das Geld zum Fenster rausgeworfen wird. Eine andere Perspektive könnte aber sein, das dieses Geld schon beim Kauf zum Fenster rausgeworfen wurde. Kleinanzeigen lohnen sich dann, wenn ein gewisser Wert noch zu erzielen ist und der Gegenstand auf großes Interesse stößt. Aber ein Kerzenständer, der vielleicht gerade noch einmal 5 – 8 Euro erzielt, lohnt kaum. Die Arbeit für das Einstellen, das oft harte Verhandeln mit Interessenten und möglicherweise noch die Versandvorbereitungen stehen oft zeitlich in keinem Verhältnis. Deswegen kann es durchaus sinnvoll sein, wertlose Produkte einfach wegzuwerfen.
Eine andere Alternativ, statt Dinge einfach wegzuwerfen, sind zum Beispiel Gegenstände einfach als Spende abzugeben. In jeder Stadt finden sich dafür Umsonstläden bzw. Sozialkaufhäuser oder andere Möglichkeiten, die dankbar den Kram annehmen. Kleidung und Schuhe können bei Bedarf auch in einen Altkleidercontainer gesteckt werden. Über die Seite mobil.drk-intern.de findest Du zum Beispiel ganz schnell den nächsten Container in Deiner Nähe.