Читать книгу Das grosse Ayurveda-Kochbuch - Nicky Sitaram Sabnis - Страница 6

Оглавление

Die Grundlagen des Ayurveda

»Gott ruht im Stein, schläft in der Pflanze, träumt im Tier und erwacht im Menschen.«

Rabindranath Tagore

Ursprung und Grundprinzipien des Ayurveda

Der altindische Sanskrit-Begriff »Ayurveda« bedeutet »Wissen vom Leben«. Ayu heißt Leben und Veda das Wissen oder die Wissenschaft. Ayurveda gilt als eines der umfassendsten Medizinsysteme der Welt, es ist ein Gesundheitssystem, das alle Aspekte des Lebens, sowohl die körperlich-materiellen wie auch die geistig-spirituellen, von der Zeugung bis zum Tod beinhaltet.

Der Ursprung des Ayurveda lässt sich zeitlich nicht genau fixieren. Es basiert auf den Veden, den ältesten heiligen Schriften des alten Indien. Im Rigveda (um 3000 v. Chr.) und im Atharvaveda (um 1200 v. Chr.) finden wir in Form von Hymnen und Anrufungen die ersten Beschreibungen von bestimmten Pflanzen, Mineralien und Heilkräften der Natur – zum Beispiel von Wasser, Wind oder Feuer. Zu dieser Zeit waren die Priester zugleich Ärzte, Ärzte für Körper, Geist und Seele.

Ayurveda ist ein Begriff aus der alten indischen Sprache Sanskrit und bedeutet »Wissen vom Leben«.

Über Jahrhunderte haben die Gelehrten und Ärzte des Ayurveda ein umfassendes Wissen über die Gesundheitsvorsorge, über die Erkennung und Heilung von Krankheiten und über die richtige Ernährungsweise gesammelt. Die traditionelle ayurvedische Medizin umfasst acht Bereiche: Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Toxilogie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kinderheilkunde, Augenheilkunde und Chirurgie, die auch plastische Chirurgie und Methoden zur Verjüngung einschloss. Zur Ausbildung von ayurvedischen Ärzten gehört aber auch das Studium der Farbtheraphie, Psychiatrie, Psychologie, Heilkräuterkunde und Ernährungslehre.

Wir alle wissen, dass sich die Ernährung auf den Gesundheitszustand auswirkt. In der westlichen Diätetik werden bei Gesundheitsstörungen oder Krankheiten meist generelle Richtlinien gegeben, welche Nahrungsmittel erlaubt beziehungsweise zu vermeiden sind. Ayurveda hat einen anderen, vollkommen individuellen Ansatz.

Sich ayurvedisch ernähren ist vielmehr eine Lebensweise als eine Diät.

Der Schlüssel zum Verständnis der Zusammenhänge von Gesundheit und Krankheit ist das persönliche Gleichgewicht, das es aufrechtzuerhalten oder wiederzuerlangen gilt. Wir sind und bleiben gesund, wenn die Elemente und Kräfte in uns im Gleichgewicht sind und wenn wir ein Gleichgewicht schaffen zwischen uns und den äußeren Einflüssen, die ständig auf uns einwirken. Dazu gehören auch die Tages- und Jahreszeiten, Klima, Wohnort, Familie, Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen und nicht zuletzt die Nahrungsmittel.

Der Schlüssel zum Verständnis der Zusammenhänge von Gesundheit und Krankheit ist die Aufrechterhaltung oder Wiedererlangung des persönlichen Gleichgewichts.

Die fünf Elemente

Die Natur wird belebt und gesteuert von universellen schöpferischen Energien. Der Mensch als Teil der Schöpfung ist eingebunden in die Gesetzmäßigkeiten der Natur.

Grundlage der ayurvedischen Philosophie ist die Lehre von den fünf Elementen Äther (Raum), Luft, Feuer, Wasser und Erde. Aus ihnen ist die gesamte Schöpfung hervorgegangen. Zuerst war die unmanifestierte Materie (Mahat-Tattwa). Durch Prana, die Ur-Lebensenergie, kam Bewegung in die Materie, und es entstand das Äther- bzw. Raumelement (Akasha). Aus der Verdichtung des Äthers bildete sich das Luftelement (Vayu). Aus der Reibung der Luft entstand das Feuerelement (Tejas). Aus der Hitze des Feuers kondensierte sich das Wasserelement (Jala oder Ap). Aus der Dichte des Wassers schließlich entstand das Erdelement (Prithvi).

Aus den fünf Elementen sind nicht nur die Natur, die Pflanzen und Tiere hervorgegangen, sondern ebenso der Mensch. Dabei sind jedem Element im Körper bestimmte Strukturen und Funktionen zugeordnet. Das Element Erde manifestiert sich in den festen Strukturen der Knochen, Zähne, Nägel und Haare, das Element Wasser im Kreislauf des Blutes und der Säfte, das Feuer im Stoffwechsel und damit in der Verdauung, die Luft in Atmung und Bewegung, der Äther im Nervensystem.

Von Natur aus und von Geburt an verfügt der Mensch über eine ganz individuelle Zusammensetzung der Elemente, die Konstitution, Anlagen, Temperament und Charakter prägen. Diese mitgebrachte Grundkonstitution wird im Ayurveda Prakruti genannt.

Alle Veränderungen unserer Umgebung, die Tages- und Jahreszeiten, das Wetter, das wechselnde Nahrungsmittelangebot, wirken sich unterschiedlich auf unser Befinden aus, was eine ständige Änderung in der Zusammensetzung der Elemente in uns zur Folge hat.

Die drei Doshas oder Lebensenergien

Die fünf Elemente werden im Ayurveda drei vitalen Grundkräften zugeordnet. Diese drei Bioenergien werden Vata, Pitta und Kapha genannt. Jeweils zwei Elemente bilden ein Dosha: Äther und Luft ergeben das Vata-Dosha, Feuer und Wasser das Pitta-Dosha, Wasser und Erde das Kapha-Dosha. Diese drei Lebensenergien steuern sämtliche Abläufe auf körperlicher und geistiger Ebene.

Jedes der Doshas hat eine eigene Aufgabe. Sie ergänzen sich harmonisch in ihrem Zusammenspiel und sorgen für das individuelle Gleichgewicht. Alles, was auf körperlicher und geistiger Ebene mit Bewegung zu tun hat, unterliegt Vata. Umwandlungsprozesse, zum Beispiel der Stoffwechsel, werden von Pitta gesteuert. Und alles, was den Körper formt, ihn aufbaut und stabil erhält, ist Kapha zugeordnet.

Jedes Dosha ist in der kleinsten Körperzelle, in jedem Gewebe, Organ und Körperteil präsent, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung. Die Verteilung der Doshas ist individuell verschieden und macht den Konstitutionstyp eines Menschen aus. Jedes Dosha hat im Körper einen Hauptsitz. Dieses Zentrum kann bei Disharmonien oder Störungen durch therapeutische Maßnahmen ausgeglichen werden, um die Harmonie der Doshas wiederherzustellen.

Die Doshas sind keine festen und unveränderlichen Größen, sie bewegen und verändern sich vielmehr im Rhythmus von Tag und Nacht, im Wechsel der Jahreszeiten und im Lauf des Lebens. Zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten und je nach Alter ist jeweils eines der Doshas besonders aktiv. Dieses Wissen hilft uns bei der Auswahl der geeigneten Ernährung.

Die Doshas wirken im Übrigen nicht nur in unserem Körper, sondern in der gesamten Natur, in der Tierwelt, im Pflanzen- und Mineralreich und infolgedessen auch in den Lebensmitteln. In der Natur wirken die Bioenergien der Doshas zusammen, indem der Regen der Erde Feuchtigkeit (Kapha) spendet, die Sonne mit ihrer Wärme (Pitta) die Früchte zum Reifen bringt und der Wind (Vata) zur Befruchtung der Pflanzen beiträgt, woraus wieder neues Leben entstehen kann.

Die Zeiten der Hauptaktivität der einzelnen Doshas

DoshaTageszeitJahreszeitAlter
Vata2–6 und 14–18 UhrFrühjahr und Herbstab ca. 60 Jahre
Pitta10–14 und 22–02 UhrSommer25–60 Jahre
Kapha6–10 und 18–22 UhrWinterbis 25 Jahre

Die Hauptmerkmale der drei Doshas

Vata – das Prinzip der Bewegung

Vata unterliegt dem Katabolismus, dem Stoffabbau. In der Natur verkörpert der Wind die Vata-Energie.

Der Hauptsitz von Vata ist der Dickdarm.

Vata ist zuständig für Bewegung, Spontaneität, Atmung, Emotionen, Empfindung, Absorption der Nahrung im Darm und Ausscheidung. Vata ist außerdem an sämtlichen Nervenprozessen im Körper beteiligt.

• Eigenschaften von Vata sind: beweglich, schnell, leicht, kalt, subtil, trocken, rauh und locker, flinke, rasche Bewegungen, schnelle Sprechweise.

• Vata zeigt sich in körperlichen Merkmalen wie: schlanke, schmale Statur, Feingliedrigkeit, dünne, trockene und kühle Haut, Trockenheit im Darm, Neigung zu Blähungen und Verstopfung, wechselhafter Appetit, schlechtes Gedächtnis, leichter, oft unterbrochener Schlaf.

Pitta – das Prinzip der Umwandlung

Pitta steht für den Metabolismus, sorgt für Umwandlung und Stoffwechsel.

Der Hauptsitz von Pitta befindet sich im Zwölffingerdarm und in der Leber.

Pitta regelt den Stoffwechsel und steuert die Tätigkeiten des Verdauungssystems, der Köpertemperatur, der Hautpigmentierung, des Intellekts, der Abwehrkraft und Vitalität. Sehkraft, Glanz und Geschmeidigkeit der Haut werden ebenfalls von Pitta gesteuert.

• Eigenschaften von Pitta sind: heiß, scharf, leicht, ölig, durchdringend, subtil und flüssig.

• Pitta zeigt sich in körperlichen Merkmalen wie: athletische, kräftige Statur, mittlere Größe, frische Gesichtsfarbe, Neigung zu Sommersprossen und Leberflecken, gute Verdauung, Hautreizungen, Tendenz zu Durchfall, hohe Schweißabsonderung, stark ausgeprägter Appetit, scharfes und klares Gedächtnis.

Kapha – das Prinzip der Stabilität

Kapha steht für Anabolismus, Stoffaufbau, es ist das Prinzip von Ruhe und Stabilität.

Der Hauptsitz von Kapha befindet sind im Brust- und Bronchienbereich, in der Kehle und im Kopfbereich. Kapha ist für den Aufbau und die Erhaltung des Körpers zuständig, für die Stabilität von Muskel-, Fett- und Knochengewebe genauso wie für die Erhaltung der Gelenkschmiere und Feuchtigkeit der Schleimhäute.

• Eigenschaften von Kapha sind: schwer, langsam, stabil, fest, ölig, träge, kalt und klebrig.

• Kapha zeigt sich in körperlichen Merkmalen wie: schwerer, fester Körperbau, Neigung zu Fettleibigkeit, träge Verdauung, langsame Sprechweise, tiefer und schwerer Schlaf, oft geringer Appetit, gutes Langzeitgedächtnis.

Von Geburt an befinden sich die drei Doshas in jedem Menschen in einem charakteristischen individuellen Verhältnis. In jedem Konstitutionstyp sind alle drei Doshas vorhanden. Selten sind alle drei gleichmäßig vertreten, in der Regel herrschen ein oder zwei Doshas vor und prägen durch ihre Eigenschaften die körperlichen und geistigen Merkmale eines Menschen.

Aus den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich folgende sieben Konstitutionstypen:

• Vata-Typ

• Pitta-Typ

• Kapha-Typ

• Vata-Kapha-Typ

• Vata-Pitta-Typ

• Pitta-Kapha-Typ

• Vata-Pitta-Kapha-Typ

Welcher Konstitutionstyp sind Sie?

Damit Sie sich nach Ayurveda Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend ernähren können, müssen Sie zunächst Ihren Konstitutionstyp bestimmen. Sicher haben Sie sich bereits in einigen der oben beschriebenen Merkmale wiedergefunden. Zu einer genaueren Bestimmung verhilft Ihnen der nachfolgende Konstitutionstest (Seite 14/15).

Dabei ist zu unterscheiden zwischen Ihrer momentanen Verfassung und der bei der Geburt mitbekommenen Grundkonstitution mit dem gesamten Potenzial Ihrer Anlagen. Durch Erziehung, Lebenserfahrungen, Lebensumstände, Berufswahl, Gesundheitszustand kann sich die ursprüngliche Gewichtung der Doshas in Ihnen verschoben haben. Sie leben dann nicht entsprechend Ihren natürlichen Anlagen. In diesem Fall geht es zunächst darum, das herrschende Ungleichgewicht zu beseitigen. Sobald die Doshas wieder im Gleichgewicht sind, gilt es, Ihre individuellen Anlagen – immer mit Maß – auszuleben. Das heißt, ein Vata-betonter Mensch braucht viel körperliche und geistige Bewegung, Veränderung, Abwechslung, der Pitta-Typ muss sich in zielgerichteter Aktivität und Leistung beweisen, und der Kapha-Typ benötigt zu seiner Entfaltung ein von Sicherheit, Geborgenheit und Stabilität geprägtes Umfeld. Zugleich darf das vorherrschende Dosha aber nicht überreizt und übermäßig betont werden; die Berücksichtigung der anderen Doshas sorgt dabei für eine gesunde Balance.

Im Ayurveda geht es immer um Ausgleich und Harmonisierung der Gegensätze.

Da die meisten Menschen Mischtypen sind, hier einige Beispiele, wie sich dies konkret ausprägen könnte. Frauen mit einer Mischung von Kapha- und Vata-Anteilen, bei denen Kapha in den körperlichen Merkmalen dominiert, haben eine eher füllige Figur mit weiblichen Rundungen, weiche Gesichtszüge und große Augen, die Haare sind dünn und glatt (Vata-Einfluss). Sie sind gute Hausfrauen und fürsorgliche Mütter, basteln und handarbeiten gern (Kapha). Sie sind flink in allem, was sie tun, reden gern und schnell (Vata) und probieren gern Neues aus (Vata). Ihre Gesundheit ist normalerweise stabil, bei Belastungen und Stress neigen sie zu Erkältungen, Husten, Verdauungsstörungen.

Der Pitta-Vata-Typ ist meist von dünnem und drahtigem Körperbau. Er braucht die berufliche Herausforderung (Pitta); sein Geist ist ständig mit neuen Ideen beschäftigt (Vata), und auch in der Freizeit muss sich immer etwas »rühren«: Wandern, Klettern, Radsport gehören zu seinen Hobbys. Menschen dieses Typs sind manchmal launisch oder überreizt (Vata). Sie haben einen guten Appetit (Pitta); ein Dosha-Ungleichgewicht äußert sich in Schlafstörungen (Vata) oder Übersäuerung (Pitta). Kapha-Pitta-Menschen haben meist einen kräftigen Körperbau, der mit den Jahren mehr und mehr an Gewicht zusetzen kann. Sie sind Genussmenschen, die gerne essen, trinken und in geselliger Runde für Unterhaltung und Spaß sorgen (Kapha). Sie organisieren mit Begeisterung (Pitta), arbeiten zuverlässig und gewissenhaft (Kapha), haben viel Durchhaltekraft und ausdauernde Energie. Ernährungssünden können bei ihnen etwa zu Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes führen.

Zur Bestimmung Ihres Konstitutionstyps hilft Ihnen der folgende Fragebogen.

Beantworten Sie bei jedem Merkmal durch die entsprechende Punktzahl, was auf Ihre Persönlichkeit und Ihr Verhalten genau und für die meiste Zeit in Ihrem Leben zutreffend war, was weniger oder gar nicht. Das heißt, Sie geben in allen drei Spalten einen Wert von 3 bis 0 ein.

3Punkte=genau/immer zutreffend
2Punkte=meist zutreffend
1Punkt=manchmal/nur zum Teil zutreffend
0Punkte=gar nicht zutreffend

Am Schluss zählen Sie die Punkte für Vata, Pitta und Kapha jeweils getrennt zusammen.

• Wenn nun ein Dosha eine sehr hohe Punktzahl aufweist und die beiden anderen deutlich weniger, sind Sie hauptsächlich von diesem einen Dosha geprägt.

• Liegen die Punktwerte von zwei Doshas nahe beieinander, während sie beim dritten Dosha weit weniger Punkte erreichten, sind Sie ein Mischtyp aus diesen beiden Doshas. Dies ist der häufigste Fall.

• Bei einer annähernd gleichen Verteilung der Punktwerte sind Sie ein Tridosha-Typ, das heißt von allen drei Doshas gleichermaßen geprägt; dies ist allerdings sehr selten.

Vata

Gestalt als Kindschlank, dünn
Körperbauleicht, zierlich
Hauttrocken, dünn, rauh, bräunlich
Haarefein, dunkel, trocken
Proportionenungleichmäßig
Hände, Füßeschmal, feingliedrig, sehnig, Gelenke locker, Adern deutlich
Bewegungen, Gangrasch, leicht, locker
Gewichtnimmt leicht ab, schwer zu
Appetitveränderlich, je nach Umständen
Essgewohnheitenkühle, leichte, trockene Speisen
Verdauungwechselhaft, empfindlich, Blähungen, Stuhl hart/trocken
Schlafleichter Schlaf, Durchschlafstörungen
Sprechweiseschnell, sprunghaft, gewandt
Gedächtnislernt und vergisst schnell, schlechtes Langzeitgedächtnis
Bevorzugtes Klimawarm, feucht
Reaktion auf Stressnervös, ängstlich
Wenn Gesundheitsprobleme,nervöse Störungen, Verdauungsprobleme,
wie und wo zeigen sie sich?Schmerzen, Unbehagen, Rückzugsverhalten
Geistunstet umherschweifend, aktiv, ideenreich
Sinnegeräusch- und berührungsempfindlich, gutes Gehör
Arbeitmag keine Routine, möchte selbst einteilen
Freizeitgesellig mit Freunden, auch gern allein
Sportgerne aktiv, Sport je nach Laune, nicht extrem
Entschlusskraftunentschlossen, legt sich nicht gern fest
Geld, Besitzhängt nicht an Besitz, teilt gerne
Problemlösungschiebt Probleme vor sich her
Ansehen und Erfolgwechselnd, Auf und Ab, nicht lebenswichtig
Wichtige Lebensmotivation(geistige) Freiheit, Neues erleben

Pitta

mittel, kräftig
mittelschwer, athletisch
hell, leicht ölig, Neigung zu Sommersprossen, Leberflecken
blond, rötlich, schnell ergrauend
gut proportioniert
mittelgroß
dynamisch, lebendig
kann leicht zu- oder abnehmen
gut, oft stark, muss regelmäßig essen
scharf, heiß, würzig, ölig
intensiv, Neigung zu Durchfall, 1- bis 2-mal täglich Stuhlgang
Einschlafen schwer, dann meist guter Durchschlaf
energisch, laut, hart, bestimmend
speichert gut, starkes Erinnerungsvermögen
kühl, etwas windig
angespannt, verärgert, frustriert
Fieber, Ausschläge, Ekzeme, Sodbrennen, Übersäuerung, Entzündungen, Wut, Zorn
scharfer Verstand, Weitsicht, planend, zielgerichtet
scharfer Sehsinn (Adleraugen), starke Beobachtungsgabe
mag Planung, möchte Chef sein
mag Aktivität: Konzerte, Partys, Orte, wo etwas los ist
mag sportliche Herausforderung, Extremsport
schnell, stark impulsiv
gibt Geld zweckbestimmt aus
geht Probleme tatkräftig an, kämpferisch
ehrgeizig, leistungs- und erfolgsorientiert
gesteckte Ziele erreichen, Resultate sehen

Kapha

Babyspeck, (etwas) pummelig
rundlich, schwer, untersetzt
geschmeidig, dick, leicht bräunend
dick, gewellt, fettig, viel
kräftig
kräftig, groß, Gelenke fest
langsam, gesetzt, schwer
nimmt leicht zu, langsam ab
gut oder gering, kann Mahlzeiten ausfallen lassen
kalt, schwer, deftig
träge, langsam, regelmäßig, Stuhl schwer und dick
tiefer und langer Schlaf
ruhig, fest, melodisch, unsicher
langsame Auffassung, gutes Langzeitgedächtnis
sonniges Wetter ohne Schwüle
äußerlich ruhig, innerlich angestaut
Erkältungen, Verschleimung, Lymphstau, Sklerosen, Bedrücktheit
beständig, ruhig, gründlich, tief, langsam
sinnlich, mag leibliche Genüsse, Geruch, Geschmack gut entwickelt
mag gleichmäßige wiederkehrende Arbeitsabläufe
gerne zuhause (z.B. Spielabende), essen gehen mit Freunden
sportlich aktiv eher aus Vernunftgründen
zögert mit Entscheidungen, Angst vor Risiko, überlegt reiflich
Geld gibt Sicherheit, kann Geld zusammenhalten
möchte Probleme ignorieren, löst überlegt
wichtig in Verbindung mit Tradition und Normen, Besitzstreben
Werte sammeln und erhalten, Leben in Sicherheit

Entsprechend Ihrem Konstitutionstyp beziehungsweise dem bei Ihnen vorherrschenden Dosha können Sie nun die für Sie günstigen Lebensmittel (siehe Seite 21–28), Zubereitungsarten (siehe Seite 32–34) und Rezepte wählen. Bei den Rezepten ist jeweils vermerkt, welches Dosha das betreffende Gericht reduziert (beruhigt, ausgleicht, senkt) bzw. verstärkt (steigert, reizt, aktiviert).

Als Grundprinzip gilt: Im Einklang mit den natürlichen Anlagen zu leben, Ungleichgewichte aber zu vermeiden oder auszugleichen. Das heißt, geben Sie den Doshas das, was sie brauchen, aber immer mit Maß, und sorgen Sie für einen Ausgleich der Gegensätze.

Agni und Ama

Ein weiterer Aspekt, der von entscheidender Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden ist, ist ein gesunder, einwandfrei funktionierender Stoffwechsel. Ayurveda spricht in diesem Zusammenhang von Agni, dem Verdauungsfeuer.

Agni können wir uns als eine Art Hitzeenergie vorstellen, die im Körper wirkt. Sie verleiht uns strahlende Augen, eine frische Gesichtsfarbe und warme, glänzende Haut. Zu Agni gehören aber auch der saure, zersetzende Magensaft und die enzymreiche Verdauungsflüssigkeit im Dünndarm. Das Verdauungsfeuer (Jatharagni) ist für die Umwandlung der Nahrung in Energie und die optimale Versorgung des Körpers mit Nährstoffen zuständig. Es ist von zentraler Bedeutung für Wärmeprozesse, Ausstrahlung, Stärke, Gesundheit, Immunität und die Lebensspanne eines Menschen. Ein gesundes Agni zeichnet sich durch zwei- bis dreimal täglich Hunger und eine regelmäßige Verdauung aus.

Ein intaktes Verdauungsfeuer ist die Basis vollkommener Gesundheit. Es ist unentbehrlich für ein ausgeglichenes Zusammenspiel der Doshas und damit für unser Wohlbefinden.

Bestimmte Lebensmittel haben die Fähigkeit, dieses Feuer in uns anzuheizen beziehungsweise zu erhöhen, zum Beispiel heißes Wasser und scharfe Gewürze. Neben der Ernährung wirken Konstitution, Lebenssituation sowie Tages- und Jahreszeit mit. Bei vorherrschendem Kapha ist die Verdauung langsam, ein starkes Pitta bewirkt eine intensive Verdauungstätigkeit, und Vata macht die Verdauung instabil und empfindlich.

Ist das Verdauungsfeuer geschwächt oder gestört, wird die Nahrung nicht vollständig verdaut und umgewandelt; es bleiben »Schlacken« (Ama, wörtlich »unreif«) im Körper zurück, die irgendwo im Organismus den Energiefluss blockieren können. Als Folge können Gesundheitsstörungen und Beschwerden entstehen.

Das Verdauungsfeuer (Agni) kann gestört werden durch:

• zu viel und zu häufiges Essen

• zu schweres und zu eiweißreiches Essen am Abend

• Ablenkung durch Lesen oder Fernsehen beim Essen

• unausgeglichene Lebensweise und Stressfaktoren

• chronische Krankheiten

• pyschische Faktoren wie Wut oder Trauer

• äußere Einflüsse, z.B. Klimaänderung, geänderte Essenszeiten

Zeichen für Schlackenansammlungen im Körper (Ama):

• schlechte Verdauung bzw. Ausscheidung

• belegte Zunge (weißlicher Belag)

• Müdigkeit, Mattigkeit

• schwacher Appetit

• Schmerzzustände

• Schweregefühl im Körper

• Mundgeruch

Das grosse Ayurveda-Kochbuch

Подняться наверх