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Checkliste

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Es hilft tatsächlich, wenn du dir eine feste Checkliste schreibst und die einfach vor der Abfahrt nochmal abhakst. Deine Checkliste für ein Shooting im Freien könnte so aussehen:

 Kamera und Ersatzkamera (falls vorhanden)

 Objektive, die du mitnehmen willst

 Speicherkarten (leer) und Akkus (voll)

 Reinigungsset für deine Kamera/Objektive

 Animationswerkzeug und ggf. Leckerchen

 Retuschierbare Leine/Halfter

 Reflektor (falls du damit arbeitest)

 Handy mit einer Geräusche-App (Tiergeräusche Bauernhof, Hunde, Pferd etc.)

 Aufsteckblitz (falls du damit arbeitest) und (Ersatz-)Batterien

 Iso-Matte zum Darauflegen (wegen Schmutz und Nässe, aber auch als Kälteschutz)

 Pinsel und transparenter Puder für Personenbilder

 Bürsten/Striegel für die vierbeinige Fellpflege

 Fliegenspray bei Pferden im Sommer

 Accessoires, die du ggf. einbauen möchtest

 Wasser für dich und die Vierbeiner (gerade bei warmen Temperaturen)

Zum Animationswerkzeug: Ich nutze allerlei Hilfsmittel, um die Tiere zu animieren und es ist immer praktisch, wenn du etwas in deiner Fototasche hast. Wie du diese einsetzt, erläutere ich in den entsprechenden Kapiteln. Allerdings möchte ich dir hier nicht vorenthalten, was sich im Laufe der Zeit bei mir als sehr nützlich erwiesen hat. Du kannst dein Tier bestimmt ein wenig einschätzen, was funktioniert, ansonsten gilt: Versuch macht klug. Am besten sind ohnehin die eigenen Quietsch-, Pfeif-, Grunzlaute, die man als Fotograf mit der Zeit so von sich gibt. Aber für die hartnäckigen Fälle kann man nie genug dabeihaben. Fotografierst du ein fremdes Tier, solltest du vorher mit dem Besitzer abklären, ob sein Liebling womöglich negativ oder ängstlich darauf reagieren könnte:

 Federwedel eignen sich für Pferde und Katzen, aber auch für Hunde, die nicht zu reizempfindlich reagieren.

 Eine Rappeldose eignet sich für fast alle Tiere (hier kannst du selbst erfinderisch werden und z. B. eine Tupper- oder auch Blechdose mit Leckerchen füllen).


 Eine Gerte mit einer Tüte oder ein Flatterband nutze ich gerne für Pferdefotos. Hier kannst du den Pferdeblick unter Umständen auch richtig gut lenken.

 Knistertüten sind auch oft effektiv oder eben alles, was raschelt oder irgendwie interessant und neu sein könnte.

 Quietschies oder auch mal »untypische« Geräusche wie Gummischweine, die grunzen, kommen oft super bei Hunden an.

Zu den Leckerchen: Wenn dein Hund gut hört, dann kannst du Leckerchen einfach zur Belohnung einbauen oder auch als Anreiz, dass er in die Kamera schaut, wenn du damit ein wenig rumwinkst. Da du aber mit der Kamera beschäftigt sein wirst, darf die Leckerchen auch gerne der Helfer übernehmen. Oder du gibst es nach dem »Bleib« als Belohnung.

Bei allen anderen Tieren halte ich es einfach für eine tolle Motivation. Denn selten machen Pferde schönen Ohren, wenn man ihnen ein Leckerchen hinhält – da muss es schon eine aufgespießte, fliegende Möhre oder so etwas sein. Dann spitzt fast jeder pferdige »Esel« auch mal die Ohren.


Leckerchen reichen nicht immer als Animationshilfe aus!

Es gibt viele Tiere mit Futterunverträglichkeiten. Wenn du ein fremdes Tier ablichtest, solltest du daher im Vorfeld mit dem Besitzer abklären, welche Leckerchen als Animations-/Motivationsmittel in Frage kommen. Zwar bringen die Besitzer ihre eigenen Leckerchen zum Shooting mit, aber ich habe immer auch welche in der Tasche, falls sie nicht ausreichen oder vergessen werden.

Bei Hunden kaufe ich z. B. getreidefreie Leckerchen oder puren Fisch. Hier gibt es seltener Probleme. Aber zur Sicherheit gilt: immer fragen. Niemals solltest du ein fremdes Tier ungefragt füttern. Das gehört sich einfach nicht.


1/200 Sek. | f/14 | ISO 200 | 22 mm

Leckerchen-Paste aus der Tube lieben fast alle.


1/200 Sek. | f/14 | ISO 200 | 22 mm

Zur Belohnung für den Fotografen gibt es süße Schleckbilder!

Zu den retuschierbaren Leinen und Halftern: Natürlich kannst du grundsätzlich jedes Halfter und jedes Halsband retuschieren. Aber es ist oft sehr zeitaufwendig und eine lästige Arbeit. Daher gibt es zum Glück sehr leicht zu retuschierende Fotografen-Accessoires. Ich habe sie immer in der Tasche und verwende sie sehr häufig. Allerdings muss man sich klarmachen, dass diese Leinen und Halfter nicht dazu dienen, ein Tier alleinig zu sichern oder im Notfall wirklich »halten« zu können. Nur entspannte und ruhige Vierbeiner sollten damit festgemacht oder für Bewegungsbilder longiert werden. Achte bitte unbedingt beim Kauf auf gute Qualität und folgende Kriterien:

 Hundeleinen sollten einen sogenannten Zugstop besitzen, damit sich der Hund nicht strangulieren kann. Zieht der Vierbeiner zu stark an dem dünnen Seil, tausche es ohne zu zögern gegen ein normales Halsband aus: Sicherheit geht vor.

 Bei Halftern ist es noch wichtiger, dass sie eine absichtlich verbaute Schwachstelle aufweisen oder das Material selbst bei zu viel Druck reißt. Tauseile (wie beim Knotenhalfter) reißen nicht, daher muss es eine andere Sollbruchstelle geben, wenn du damit arbeitest: z. B. verklebte oder vernähte Stellen (keinesfalls geknotete!) oder ein separates Seil mit einem Verschluss, der im Notfall aufgehen kann. Nutzt du eine Halfter-Strick-Kombination aus Tauseil, die an einem Stück gefertigt ist und keine eingebaute »Sollbruchstelle« besitzt, könnte es ganz gefährlich werden. Reißt sich ein Pferd los, muss es beim »Hängenbleiben« oder »Drauftreten« wirklich aufgehen, sonst zieht es sich einfach zu und es drohen schlimme Verletzungen. Daher solltest du wirklich vorsichtig damit umgehen und bei sehr temperamentvollen oder ängstlichen Pferden darauf verzichten. Außerdem müssen Besitzer/Helfer entsprechend instruiert sein, das ist ganz wichtig!

Wenn du nach Fotografen-Leinen oder Halftern suchst, dann schau sie dir vorher genau an.

Diese Modelle habe ich selbst getestet und ich kann sie sehr empfehlen: Für Leinen und Halfter kannst du hier einmal schauen: Jennifer fertigt tolle Sachen, u. a. aus Biothane: www.ropies.de/fotografen/

Und ganz wunderbare Leinen findest du bei der lieben Kim unter: www.uniqorse.de/p/fotografen-hundeleinenyma


1/1.250 Sek. | f/4.5 | ISO 200 | 155 mm

Das geht nur mit wirklich sehr braven und entspannten Pferden. Das Foto ist am Strand von Tarifa mit einem super relaxten Pferd aufgenommen. Es waren weit und breit keine Menschen zu sehen. Das Pferd wäre schlimmstenfalls einfach zurück zum Stall, der ca. 100 m entfernt war, gelaufen.


1/1.250 Sek. | f/4.5 | ISO 250 | 300 mm

Hier ein retuschierbares Halfter bei einem Pferdeporträt. Wie ich das retuschiere, erkläre ich im Kapitel zum Thema Bildbearbeitung. Aber eines kann ich schon verraten: Es ist kinderleicht.

Katzen und Kleintiere dürfen unter keinen Umständen mit einer Leine oder einem Halsband gesichert werden, sondern ausschließlich mit einem Geschirr, das wirklich perfekt angepasst sein sollte. Das kannst du im Vorfeld mit dem Besitzer absprechen. Bitte sei auch hier nicht unvernünftig und fotografiere das Tier – abgesehen von einem eingezäunten Garten, den das Tier kennt, oder einem Gehege – niemals frei, denn es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren.

Vor ein paar Jahren hatte ich ein Werbe-Shooting für eine große Firma. Wir wollten eine Katze im Garten meiner Eltern (komplett eingezäunt, aber nicht katzensicher) fotografieren und ich suchte eine Freigängerkatze, die unerschrocken ist und sich problemlos an fremden Orten ablichten lassen würde. So eine fand ich schnell. Normalerweise tastet man sich ganz behutsam an so eine Situation heran. Das heißt, man öffnet den Korb (erstmal in geschlossenen Räumen, in dem Fall einem Wintergarten) und bietet keine »Fluchtmöglichkeit« ins Freie. Dann wird erstmal beobachtet, wie die Katze überhaupt auf ihr Umfeld reagiert. Viele Tiere schauen neugierig und kommen mutigen Schrittes heraus, begrüßen ihre Umgebung. Das ist natürlich ein guter Anfang, um sich nach und nach vorzutasten und ein paar Fotos im Freien zu versuchen. Ich kann dir nicht sagen, wie genau es passiert ist, aber die Besitzerin war aufgeregt und öffnete unaufgefordert den Transportkorb und ich konnte der Katze direkt ansehen, dass es nicht gutgehen würde.

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