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2.Oktober

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich beeindruckt bin.

Der junge Handwerker wird ein klein wenig verlegen.

Danke sehr. Es war viel Arbeit, aber ich hätte nichts lieber getan. Die Schnitzereien waren sehr aufwendig, es hat sieben Monate gebraucht und erst die »Tränenkanäle« im Holz, doch die ganzen Schläuche durch die Stützen zu bekommen war das schwerste, das hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. Doch jetzt ist es endlich fertig und nun verstehe ich auch warum Sie das dunkle Holz wollten. Es passt hervorragend zum Interieur.

Lilli legt ihre Hand auf das fast schwarze Holz.

Und Sie haben alles so gemacht wie ich es ihnen gesagt habe?

Ja, ich habe keine Fotos gemacht, ich habe alle Reste entsorgt und niemanden davon erzählt. Ich weiß ihre Privatsphäre zu schätzen.

Und die Pumpen?

Die Pumpen sind so stark damit können Sie Ahornsirup durch die Schläuche jagen.

Gut. Das ist wirklich gut.

Der künstliche Regen wird gleichmäßig über das Bett verteilt und wird mit der Zeit immer stärker. An den Rändern fließen doppelt so starke Vorhänge aus was auch immer sie durch die Pumpen schießen wollen.

Der euphorische Handwerker muss kurz Luft holen.

Ich weiß es ist unprofessionell, aber ich muss es einfach loswerden. Ich wünsche Ihnen und wem auch immer, den Spaß ihres Lebens. So einen Auftrag kriege ich mein Leben lang nicht mehr. Es ist fast schon schade, dass ich nicht mehr daran basteln kann. Wenn Sie noch mehr von solchen Ideen haben, rufen Sie mich einfach an. Wann immer Sie wollen.

Lilli sieht ihn emotionslos an.

Sie haben gute Arbeit geleistet, ich weiß das zu würdigen. Vielleicht werde ich Ihre Dienste in naher Zukunft wieder in Anspruch nehmen. Ich ziehe demnächst zurück in den Südflügel.

Dieses Haus hat einen Südflügel?

Nein, dieses Haus nicht. Zu viele Menschen sind unfähig oder unwillig ihre Aufgabe zu erfüllen. Als Dank für ihre Arbeit habe ich eine kleine Aufmerksamkeit für Sie. Sie steht draußen vor der Tür. Der Schlüssel steckt. Fahren Sie vorsichtig!