Читать книгу Du sollst nicht töten! - Nina Messinger - Страница 11

Unserer Natur gemäß essen

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• Was empfinden Sie beim Anblick einer Mutterkuh, die liebevoll ihr Kälbchen leckt?

• Was fühlen Sie, wenn bei einem gemütlichen Spaziergang ein Rudel Rehe an Ihnen vorbeiläuft?

• Wie geht es Ihnen beim Anblick eines Kaninchens?

• Warum empfinden Menschen Freude beim Füttern von Tieren im Park und machen gerne Urlaub auf einem Bauernhof?

• Warum erwärmen Filme wie Nemo, Schweinchen Babe, König der Löwen, Flipper, Lassie und Hachiko so viele Kinder- und Erwachsenenherzen?

• Warum wünschen sich Kinder einen Freund wie Fuchur in „Die unendliche Geschichte“ und möchten wie Nils Holgersson mit den Gänsen fliegen?

• Warum erfüllen uns alle diese Situationen und Vorstellungen mit Freude und Liebe? Warum lassen sie unser Herz weit werden?

Genau diese Empfindungen sind für mich eines der klarsten Argumente dafür, dass wir keine Fleischesser sind. Ein überzeugendes Beispiel lieferte uns auch der bekannte amerikanische Ernährungswissenschaftler Paul Bragg (1895 – 1976). Vor Pressekonferenzen pflegte er in eine Metzgerei zu gehen, um ein frisch geschlachtetes Huhn zu kaufen. Wenn er dann vor den versammelten Journalisten stand, hielt er das Huhn hoch und begann von den Lebensbedingungen, denen dieses Tier ausgesetzt war, zu erzählen. Er berichtete von den Antibiotika, dem Arsen und den vielen weiteren gefährlichen Substanzen, die in diesem toten Tierkörper steckten, und erklärte, wie viele der Tiere unter Salmonellose, Tuberkulose oder Krebs leiden würden. Wären wir von Natur aus Fleischesser, so Paul Bragg, würden wir in ein lebendiges Tier beißen und es roh herunterschlingen. Wir würden auch die Eingeweide der Tiere verspeisen, so, wie es fleischfressende Tiere mit ihrer Beute tun. Zum Abschluss schleuderte er die Tierleiche in die Menge und lachte, wenn die entsetzten Zuhörer zur Seite sprangen. Der Ernährungswissenschaftler war nicht überrascht, dass sich niemand das Huhn für das Abendessen mit nach Hause nahm. (1)

Auch Harvey und Marilyn Diamond bezweifeln in ihrem Bestseller Fit fürs Leben, dass der Fleischverzehr der menschlichen Natur entspricht. Sie schreiben: „Setzen Sie ein kleines Kind mit einem Hasen und einem Apfel in einen Raum. Wenn das Kind den Hasen isst und mit dem Apfel spielt, dann schenken wir Ihnen einen PKW.“ Ich bin mir sicher, dass die beiden noch keinen einzigen PKW verschenken mussten, da die Jagd nach und der Mord an Wehrlosen wider unsere Natur sind! Jeder psychisch gesunde Mensch hat eine natürliche Abneigung gegen das Töten. Würden Sie weiterhin Fleisch essen, wenn Sie die Kuh, die, oder das Schwein, das Sie essen, selbst töten müssten? Die meisten von uns haben schon eine Zwiebel zerhackt, eine Tomate gehäutet, einen Salatkopf zerlegt. Aber wie fühlen Sie sich bei der Vorstellung, einem verängstigten, wehrlosen und völlig unschuldigen Lebewesen einen Bolzen durch den Kopf zu schießen (dadurch ist das Tier nicht tot, sondern nur betäubt!), dann seine Kehle durchzuschneiden und das noch immer atmende Tier blutüberströmt kopfüber an einem spitzen Hacken aufzuspießen, ihm den Bauch mit einem scharfen Messer aufzuschlitzen, die Beine und den Kopf abzusägen, die Haut abzuziehen, es in zwei Hälften zu zersägen usw.? Was spüren Sie bei dieser Vorstellung? Regt sie Ihren Appetit an – das viele Blut, die Eingeweide, der süßliche Geruch? Was passiert dabei mit Ihnen? Bereitet es Ihnen Freude und Genuss? Wie reagiert Ihr Herz? Sind Sie noch immer sicher, dass das Fleisch von Tierleichen eine passende Nahrung für Sie ist? Ist es wirklich sinnvoll oder gar notwendig, dass wir Tiere ein Leben lang einsperren, quälen und schließlich töten, nur um einer kleinen Gaumenfreude willen? Wie ist dies ethisch und moralisch zu rechtfertigen? Wenn Tiere sprechen könnten, würden sie uns sagen, dass sie leben wollen, genau wie wir. Und sie würden uns mitteilen, dass sie fühlen wie wir. Nur weil wir Menschen vieles essen können, heißt es noch lange nicht, dass auch alles gesund ist und in Harmonie mit dem Leben steht.

„Werdet wie die Kinder“, heißt es in der Bibel. Beobachten Sie einmal, wie Kinder reagieren, wenn sie he-rausfinden, dass das, was sie essen, einmal lebende Tiere waren. Die meisten wollen dann kein Fleisch mehr essen. Bei mir war es genauso, als ich im Schlachthof meines Großonkels zum ersten Mal den Zusammenhang zwischen den lebenden Tieren, die ich so sehr mochte, und meinem Schnitzel begriff.

Was wir bei Kindern ebenso deutlich erkennen können, ist ihre angeborene Abneigung gegen Fleisch. Babys spucken selbst kleingehacktes Fleisch anfangs immer mit sichtlichem Ekel aus, sodass man es gut mit dem übrigen Brei vermischen muss, um sie zu überlisten. Erst mit der Zeit essen Kinder durch Gewöhnung auch Fleisch. Machen Sie einmal den Versuch, einem hungrigen Kind ein Stück blutiges Fleisch und eine Schale mit frischen Früchten, Nüssen und Gemüse zur Auswahl hinzustellen. Sie werden beobachten, dass es eindeutig der pflanzlichen Nahrung den Vorzug gibt und das Fleisch nicht anrührt. Aus welchem Grund? Weil das Pflanzliche die optimale Nahrung für uns ist. Die Erziehung zum Fleischesser ist somit nichts anderes als eine unnatürliche Verbiegung unserer Instinkte, wobei das Kochen und Würzen von Fleisch unseren natürlichen Abneigungsinstinkt überlistet. Das passiert genauso bei den Vegetariern unter den Tieren, beispielsweise bei den Rindern, die der Mensch zu unfreiwilligen Fleischfressern macht, indem er sie mit geschmacklich veränderten Tierkadavern füttert.

Auch unser Körperbau lässt uns klar erkennen, dass wir uns von den fleischfressenden Tieren unterscheiden. Wir sind auch keine Allesfresser, sondern ähneln am ehesten den Pflanzenessern (Fruchtessern).

Pflanzenesser (Fruchtesser) MenschFleischesser Raubtier
ZähneAbgeflachte Backenzähne zum Zermahlen der Nahrung, starke Schneidezähne, lückenlose Zahnreihen.Reißzähne, stark entwickelte Eckzähne, spitze Backenzähne, unentwickelte Schneidezähne.
SpeichelBasischer Speichel; enthält das Enzym Ptyalin zum Aufspalten von Kohlenhydraten. Gut ausgebildete Speicheldrüsen, die notwendig sind, um Getreide und Früchte vorzuverdauen.Saurer Speichel, kein Enzym Ptyalin, wenig Speicheldrüsen.
MundformKeine SchnauzeSchnauze, um leichter in die Eingeweide zu gelangen.
KieferSeitlich beweglich zum Zermahlen der Nahrung.Nur Auf- und Abwärtsbewegung möglich, zum Reißen und Beißen.
HändePlattnägel; perfekt geformte Hände zum Greifen von Früchten, Beeren und Gemüse.Scharfe Krallen, um die Beute besser erlegen zu können; Pfoten, die nicht greifen können.
Vitamin CTägliche Zufuhr über die Nahrung (Früchte) notwendig.Besitzt die Fähigkeit, Vitamin C selbst zu produzieren.
MagenLängliche Form, komplizierte Struktur, wenig Salzsäure und Pepsin.Einfacher runder "Sack": produziert zehnmal mehr Salzsäure und Pepsin als Vegetarier, um zähe Tiermuskeln, Knochen usw. verdauen zu können.
DarmLang und verschlungen; große Oberfläche mit zahlreichen Darmzotten, zwölffache Rumpflänge.Kurz, glatt und keine langen Darmzotten, damit das schnell verwesende Fleisch rasch wieder aus dem Körper gelangen kann; dreifache Rumpflänge.
HarnsäureKein Harnsäure abbauendes Enzym (Uricase).Produziert Harnsäure abbauendes Enzym (Uricase); Fleischesser haben die Fähigkeit, Harnsäure 15-mal leichter auszuscheiden als Pflanzenesser.
UrinBasischSauer
BlutBasischSauer
HautMillionen Poren, Schweißdrüsen.Keine Poren, kein Schwitzen durch die Haut.
GangAufrecht, um Früchte von den Bäumen zu pflücken.Waagerecht für schnelle Fortbewegung auf der Jagd.
TötenNatürliche Abneigung, zu töten.Keine Abneigung
FleischAngeborene AbneigungKeine Abneigung, sondern Gier, vor allem nach rohem Fleisch.

Abschließen möchte ich dieses Kapitel mit den Aussagen vier berühmter Naturforscher.

„Das Beurteilen von Formen, organischen Funktionen, Gewohnheiten und Ernährungsarten zeigt klar, dass die normale Nahrung des Menschen aus Früchten besteht, wie es bei Anthropoiden und Menschenaffen der Fall ist, und dass unsere Eckzähne weniger stark entwickelt sind als ihre. Wir sind nicht dazu bestimmt, uns mit wilden Bestien und fleischfressenden Tieren zu messen.“

Charles Darwin, 1809 – 1882, englischer Naturforscher

„Der Mensch kam vor Beil und Feuer, also kann er kein Fleischfresser sein.“

Thomas Henry Huxley, 1825 – 1895, englischer Naturforscher, Arzt und Biologe

„Ohne Zweifel ist der Mensch nicht zum fleischfressenden Tier geboren. Alles, was wir zum Essen brauchen, um uns wieder aufzubauen und zufriedenzustellen, ist im Überfluss und unerschöpflich in der Natur vorhanden. Was für ein süßer, gefälliger und unschuldiger Anblick ist ein mit Früchten gedeckter Tisch, und was für ein Unterschied zu einer Mahlzeit, die aus rauchendem, geschlachtetem Tierfleisch zusammengestellt ist. Kurz gesagt: Unsere Obstbäume erfüllen uns jedes denkbare Verlangen, während die Schlachthäuser und Metzgereien voll sind mit geronnenem Blut und abscheulichem Gestank.“

John Ray, 1627 – 1705, englischer Naturforscher

„Nach seiner Anatomie zu schließen, ist der Mensch physiologisch nicht dazu vorbereitet worden, Fleisch zu essen. Essbare Früchte und Pflanzen bilden die geeignete Nahrung für den Menschen.“

Carl von Linné, 1707 – 1778, schwedischer Naturforscher und Leibarzt des Königs


„Wage es, weise zu sein! Höre auf, Tiere zu töten!“

Horaz, 65 – 8 v. Chr., römischer Dichter

Du sollst nicht töten!

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