Читать книгу Kelter Kriminial Report 1 – Kriminalroman - Nina P. - Страница 5
ОглавлениеEs ist nicht erklärbar. Auch nach all den vergangenen Jahren bin ich nicht in der Lage, es zu fassen. Doch es ist geschehen! Es muss im Zusammenspiel vieler Faktoren gelegen haben. Ich bin ziemlich sicher, dass ich anders gehandelt hätte, wäre ich allein gewesen…
Denken Sie nicht, ich will die Verantwortung von mir weisen und auf andere schieben, das ist nicht der Fall. Ich bin mir meiner Schuld absolut bewusst, und ich leugne sie nicht. Aber ich möchte auch verstehen.
Und ein Faktor war, dass wir viele waren. Und keiner tat etwas! Und dass sich niemand regte, nahm der Einzelne zur Begründung, auch nichts zu tun. Ein anderer Faktor war wohl, dass es sich um Punker handelte. Die roten und grünen Haare schienen uns quasi als Entschuldigung zu dienen. Ja ... Irgendwie war es so, dass diese jungen Männer nicht zu uns gehörten! Sie waren Menschen einer anderen Sphäre, einer Parallelwelt, der wir nicht angehörten. Es klingt absurd, und doch war es so, denke ich.
Das ist schlimm! Ich weiß nicht, ob ich mich je wieder im Spiegel ansehen kann. Ich hasse mich. Ich habe eine Seite von mir kennenlernen müssen, von der ich nicht mal ansatzweise ahnte, dass sie vorhanden war. Unter-lassende Hilfeleistung! Ich? Undenk-bar!
Wie oft habe ich andere verurteilt, die jemanden in der Not im Stich ließen! Und als mich jemand brauchte, was tat ich da? Nichts! Ich tat nichts! Und noch schlimmer! Ich sah zu! Ich beobachtete! Und es war wahrlich nicht so, dass ich Angst vor einem Eingreifen hätte haben müssen. Da war niemand, der mich bedroht hat!
Unfassbar! Immer wieder ist es dieser Begriff! Unfassbar! Was, zum Teufel, hat mich an jenem verfluchten Wintertag bloß geritten? Was war los mit mir?
Dabei fing der Tag so schön an.
Nichts deutete darauf hin, dass exakt dieser Tag mein Leben komplett verändern würde. Dass sich der le-
bensfrohe Mensch, der ich war, komplett in sein Gegenteil verwandeln sollte. Ja, dass mein Leben, so wie es bisher gewesen war, vorbei war und nichts als Schmerz und Selbsthass bleiben würde.
Wird es ein Morgen geben, in dem ich wieder einigermaßen in meiner Haut zurechtkommen werde? Wird die Scham je aufhören? Ich weiß es nicht. Vielleicht kann das Aufschreiben meiner Geschichte ein Anfang sein. Ein Schritt hin auf ein Leben, das womöglich einen Funken von Freude enthält. Ich denke nicht, dass ich den Zustand, so wie er heute und seit jenem Tag ist, noch lange ertragen kann!
*
Es war ein schöner Wintertag. Die Wolken waren verflogen, und die Leute strömten trotz der Eiseskälte aus ihren Wohnungen, um ein wenig frische Luft zu genießen. Es hatte in den vergangenen Tagen knackiger Frost geherrscht, und auch heute war es bitterkalt. Ich trug dicke Fäustlinge und eine Mütze, die die Ohren bedeckte. Mein dicker Mantel wärmte mich, doch nicht lange, und die Kälte kroch mir die Beine hoch.
Immer schneller ging ich durch den großen Stadtpark und träumte von einem heißen Kakao mit Sahne. Der Pulk Menschen, der plötzlich vor mir auftauchte, erweckte zunächst nicht meine Aufmerksamkeit. Immer enger schlang ich die Arme um meinen Leib, die Kälte begann zu stechen.
Dann aber fragte ich mich doch, was die große Gruppe Leute dort tat. Mir fiel auf, dass sie alle in eine Richtung starrten: den Abhang hinunter auf den etwa dreißig Meter entfernten zugefrorenen Stadtsee. Einige gestikulierten wild, andere standen regungslos und stumm daneben. Ich folgte ihren Blicken und entdeckte zwei Gestalten auf dem Eis.
Ich erstarrte. An einem überhängenden, dicken Ast hangelte sich ein grünhaariger Punker entlang, dessen ganzer Körper dabei heftig wackelte und zitterte. Er bewegte sich auf einen zweiten Punker zu, der in dem Eis eingebrochen war und sich ans Ende des aufliegenden Astes klammerte.
»Sie haben extra vor dem Eis ge-
warnt!«, sagte einer der Umstehenden. »Auf keinen Fall soll man die Flüsse und Seen betreten! Da sieht man ja, warum!«
»Tja!«, sagte eine Frau. »Hinterher ist das Geschrei immer groß!«
Ich konnte beobachten, dass der sich Hangelnde immer weiter vorrückte. Ein großer Teil um den Ast war eingebrochen, und die Ränder, auf die der Mann sich zubewegte, waren brüchig. Wasser schwappte dem Punk bereits bis über die Schuhe.
»Gleich bricht der auch noch ein!«, sagte der Mann von eben.
Tatsächlich rutschte der Grünhhaa-rige im nächsten Moment aus und schlug mit seinem gesamten Gewicht auf das Eis. Zu unserer aller Erstaunen brach er jedoch nicht ein, sondern blieb auf dem Rücken liegen. Seine Beine ruderten hilflos in der Luft. Der andere versuchte, sich an den dürren Endzweigen des Astes hinaufzuziehen, schaffte es aber nicht und glitt mit einem Platschen zurück in das Wasser.
»Wieder nichts!«, sagte ein Mann neben mir.
»Möchte nicht wissen, wie kalt das Wasser ist!«
Niemand, mich eingeschlossen, kam auf die Idee, hinunterzulaufen und zu helfen.
*
Noch schien es so, als würden sich die beiden selbst helfen können. Zu diesem Zeitpunkt konnte man sich jedenfalls noch mit solchen Gedanken herausreden. Auch ich ging, das ist absolut die Wahrheit, davon aus, dass alles gut werden würde. Dass der eine den anderen erreichen und herausziehen würde. In Wahrheit war es natürlich schon jetzt unterlassene Hilfeleistung. Doch darauf kam ich nicht.
Der Gefallene versuchte eine Zeit-lang vergebens, sich aufzurichten und den Ast zu erreichen. Ein ums andere Mal glitt er aus und ruderte dabei hilflos mit den Armen. Schließlich drehte er sich auf alle Viere und kroch langsam auf seinen Freund zu.
Kurz bevor er ihn erreichte, machte er sich flach und streckte sich so lang durch, wie es ging. Sein Arm schob sich langsam auf den Eingebrochenen zu. Dieser streckte ihm seine Hand entgegen.
Jetzt!, dachte ich. Jetzt schaffen sie es.
Das Eis brach, und der vermeintliche Retter versank in einer Welle aufschwappenden Wassers. Man hörte den Ansatz eines Schreis, der jedoch mit seinem Träger versank. Einen Augenblick später tauchte der Grün-haarige auf, wild rudernd und nach Halt suchend. Er fand nur die scharfe Eiskante, von der er aber immer wieder abglitt. Nach einer Weile wurden seine Bewegungen langsamer, und er schaffte es nur mehr – beide Arme auf dem Eis – sich über Wasser zu halten. Für eine Befreiung aus eigener Kraft schien er keine Energie mehr zu haben. Sein Kumpan klammerte sich weiterhin an die dünnen Zweige. Er schien wie erstarrt – erfroren – und konnte sich nicht mehr regen.
Und wir? Wir standen und schauten zu. Ich kann absolut nicht sagen, warum wir nichts taten ... Warum ich nichts tat!
Von dem Moment an, als der zweite eingebrochen war, muss jedem von uns ohne Zweifel klargewesen sein, dass sich die Eingebrochenen nicht mehr allein würden retten können. Hatten wir zu lange einfach nur zugesehen? Hielt uns das auf? Gibt es einen Moment, von dem ab man nichts mehr tun kann, weil man schon zu lange gewartet hat?
Was war los mit uns? Mit mir? Ich will ja gar nicht von den anderen reden! Ihre Motive kann ich nur erraten. Doch auch in mir finde ich auf die Fragen nur ahnungslose, düstere Leere. Fakt ist, ich tat nichts. Ich bewegte nicht den kleinen Finger. Dabei raste mein Herz wie verrückt, und mir war bewusst, dass die Männer im Wasser um ihr Leben kämpften.
Wären die beiden Kinder gewesen, ich bin mir sicher, alle Umstehenden hätten geholfen. Doch es waren Punks, und irgendwie schienen sie nicht zu uns zu gehören.
»Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um!«, murmelte irgendjemand hinter mir.
Und genau diese Meinung schienen alle zu teilen. Die beiden waren selbst schuld! Was trieben sie sich auch auf dem dünnen Eis herum? Jeder wusste doch, dass es gefährlich war.
Nachts wache ich oft aus Träumen auf, in denen wir zusehen, wie die beiden schließlich versinken und nichts mehr von ihnen übrig bleibt bis auf leichte Wellenbewegungen des Wassers. Wir schauen noch eine Weile, dann drehen wir uns um und gehen – jeder seiner Wege.
Ob es so gekommen wäre? Ich weiß es nicht.
*
Plötzlich tauchte eine junge Frau auf, die sich zu uns gesellte. Ebenso wie ich begriff sie rasch, was los war. Doch im Gegensatz zu mir handelte sie vollkommen anders.
»Um Himmels willen!«, schrie sie. »Mein Gott! Die beiden ertrinken!«
Ohne zu zögern lief sie den Abhang hinunter auf den Unglücksort zu. Am Ufer drehte sie sich um.
»Sagt mal, spinnt ihr?«, schrie sie. »Ihr müsst helfen, verdammt noch mal!«
Endlich aus meiner Starre befreit raste ich zu ihr. Auch einige andere folgten.
»Ruft einen Krankenwagen!«, rief sie, während sie mit dem Fuß schon die Tragfähigkeit des Eises prüfte.
»Wir müssen eine Kette bilden!«, entschied sie. »Los! Haltet mich! Und dann kommt der Nächste und so weiter!«
Alle erkannten sie als Führerin an und taten, was sie sagte. Und tatsächlich erreichte sie gleich darauf den Grünhaarigen, den wir alle gemeinsam mit vereinten Kräften aus dem Wasser zogen. Einen Moment später lag er keuchend und zitternd am Ufer.
Die Retterin richtete sich vorsichtig auf dem Eis auf und machte das, was der andere vergeblich versucht hatte. Sie erreichte den Ast und hangelte sich langsam auf den Rot-haarigen zu.
Vollkommen aus meiner Apathie gerissen, tat ich plötzlich alles, um zur Rettung beizutragen. Ich hangelte mich hinter ihr her, ohne mich von der Gefährlichkeit unseres Tuns abschrecken zu lassen. Im Hintergrund hörte ich bereits das Martinshorn eines Krankenwagens.
Wir hatten ihn fast erreicht, da glitten ihm plötzlich die dürren Zweige aus der Hand, und er glitt ins Wasser. Ich werde seinen Blick dabei niemals vergessen. Einen Moment nur konnte er den Kopf über Wasser halten. Dann versank er vor meinen Augen und direkt vor der Hand, die ihn retten wollte. Ich schrie auf.
Und was tat die junge Frau? Sie sprang ohne zu zögern hinterher und schaffte es tatsächlich, den Ertrin-kenden über Wasser zu ziehen. Er schien nicht mehr zu atmen, und ich hätte geschworen, dass er tot war.
»Hier!«
Sie schob mir den Regungslosen entgegen und ich packte ihn an den Haaren, dem einzigen, was mir Halt gab. Hinter mir tauchte schon ein Rettungssanitäter auf, der mir die Last abnahm. Allein hätte ich es niemals geschafft, den schweren Körper zu halten, geschweige denn ihn aus dem Wasser zu ziehen.
Die Frau zog sich an der Eiskante hoch, ich versuchte, ihr zu helfen, und bald darauf fanden wir uns alle auf sicherem Land wieder. Der Rothaarige wurde wiederbelebt. Es sah furchteinflößend und brutal aus, wie der Notarzt immer den Brustkasten eindrückte. Schließlich brachte man beide ins Krankenhaus. Ich war überzeugt, der Rothaarig sei tot. Auch die Polizei war mittlerweile eingetroffen und nahm unser aller Personalien auf. Ich sah, dass sich viele der Schau-lustigen bereits verzogen hatten. Geflohen waren!
»Da stand eine riesige Horde Men-schen!«, sagte die mutige Retterin. »Keiner hat etwas getan! Die haben einfach zugeguckt!«
»Tja!«, sagte einer der Polizisten. »Sie glauben gar nicht, wie oft wir so etwas zu hören und sehen bekommen!«
»Sie hat auch zugesehen!« Die Frau zeigte mit dem Finger auf mich. »Und er und er und er auch!« Sie zeigte nacheinander auf alle, die ihr erst auf Zuruf geholfen hatten.
Mein Gesicht brannte vor Scham. Ich war nass, fror erbärmlich und hatte noch nicht annähernd verdaut, was soeben geschehen war. Mein Herz raste, und plötzlich verlor ich die Besinnung. Ja, vielleicht kann man sogar sagen, ich rettete mich aus der Situation, indem ich ohnmächtig wurde.
*
Erst im Krankenhaus kam ich wieder zu mir. Die Ereignisse des Tages standen mir sofort vor Augen. Und sie sollten mich von Stund an nie mehr verlassen. Ich hatte zugesehen, wie zwei Menschen vor meinen Augen zu ertrinken drohten, und nichts dagegen getan! Nichts! Erst auf Zuruf hatte ich gehandelt!
Ich weinte vor Scham und konnte nicht begreifen, was für ein Mensch ich war. Niemals hätte ich das von mir gedacht oder auch nur ansatzweise geahnt. Ich begann, mich zu hassen.
Auch die Tatsache, dass beide Punker überlebten und ich ja letztendlich doch zu ihrer Rettung beigetragen hatte, konnte mich nicht trösten.
Die Polizei kam und verhörte mich. Ich erzählte alles genau so, wie es sich zugetragen hatte. Ich schonte mich nicht, sondern gab zu, dass ich zunächst nichts unternommen hatte.
Man eröffnete mir, dass die Staats-anwaltschaft ermittelte, und zu meiner grenzenlosen Scham gesellte sich die Furcht, dass man mich am Ende ins Gefängnis stecken würde.
Ob ich jemanden der Anwesenden gekannt habe, fragte man mich, und ich verneinte. Am Ende aber wurden fast alle gefunden. Einer kannte den anderen, und einer verriet den anderen. Niemand wollte am Ende allein vor dem Richter stehen und verurteilt werden. Viele suchten zudem ihre Ausrede genau darin, dass ja so viele nichts getan und nur zugesehen hätten. Dazu mussten diese Vielen aber gefunden werden.
*
Und so standen wir am Ende fast vollständig vor Gericht. Die wenigsten fühlten sich schuldlos. Fast alle sahen betreten zu Boden und blickten einander nicht an. Nur von einigen hörte man, die Punks hätte ja selbst Schuld gehabt.
»Soll ich etwa mein Leben riskieren, nur weil zwei Idioten mal die Dichte des Eises testen wollten?«, fragte einer der Männer.
Ich erkannte ihn wieder. Er hatte neben mir gestanden und durch sein Reden dazu beigetragen, dass auch ich nichts tat.
»Genau!«, ereiferte sich eine Frau. Auch sie erkannte ich. »Die hat doch niemand gezwungen, aufs Eis zu gehen! Und wegen solchem Gesocks werde ich nun bestraft! Eingesperrt gehören solchen Leute! Das ist Abschaum!«
Der ›Abschaum‹ hatte sich, wie ich erst während der Verhandlung erfuhr, nur deshalb auf das Eis begeben, weil ihr Hund eingebrochen war. Das gab dem Ganzen noch einmal eine neue Dimension, wie ich fand. Fiel doch nun endgültig der Vorwurf – so unhaltbar er sowieso sein mochte –, dass die beiden selbst schuld seien, weg. Und nicht nur das!
Die ersten Umstehenden hatten dies mit angesehen und gewusst, dass die Punker nicht einfach nur so auf das Eis gegangen waren. Und dennoch taten genau diese weiter so, als hätten die beiden unverantwortlich gehandelt und selbst Schuld.
»Ach, die Scheißtöle!«, höhnte sogar einer der Angeklagten. »Was geht mich das an?«
Doch wie gesagt, die meisten der Gaffer zeigten Reue und schämten sich für das, was sie getan oder besser, gesagt, nicht getan hatten. So wie ich.
Fast mit Freuden nahm ich das harte Urteil entgegen, hoffte ich doch auf Sühne und dass diese mich vielleicht von meiner Last befreien würde.
Ich wurde zu einer Bewährungsstrafe und einer sehr hohen Geldbuße verdonnert. Ich entschuldigte mich bei den Punkern, die als Nebenkläger auftraten, und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sie mir irgendwann verzeihen würde. Sie nahmen meine Entschuldigung an. Immerhin hatte ich letztlich zu ihren Rettern gehört.
*
Wie geht es mir heute? Ich sagte schon eingangs, dass ich nicht damit fertig werde. Noch immer kann ich nicht fassen, dass ich einfach nur zuschaute, wie zwei Menschen beinahe untergegangen wären. Ich bin fassungslos und zutiefst traurig. Es erschüttert mich bis ins Mark, dass es eine Seite an mir gibt, die ich nicht gekannt hatte und die so abscheulich hässlich ist, dass ich sie kaum ertragen kann.
Offenbar bin ich jemand, der nicht selbstbestimmt handelt, offensichtlich brauche ich jemanden, der mich anstößt. Dabei habe ich immer ge-
glaubt, ich sei eine einigermaßen selbstbewusste und verantwortungsvolle Person.
Andererseits bin ich sicher – wäre ich an jenem schlimmen Tag allein gewesen, ich hätte zumindest sofort einen Krankenwagen und Hilfe herbeigerufen. Die sprachlose, gaffende Menge hatte mich davon abgehalten. Offenbar nur zu gern hatte ich mich zu ihnen gesellt und mich hinter ihrem Nichtstun versteckt. Wie armselig! Wie feige!
»Mein Gott!«, sagt meine Mutter. »Sie sind am Leben, und am Ende hast du sie gerettet! Jetzt gräme dich nicht bis an das Ende deines Lebens! Jeder kann mal einen Fehler machen!«
Das ist sicherlich richtig, nur dass durch meinen Fehler beinahe zwei Menschen gestorben wären.
-ENDE-