Читать книгу SpaltenReise | Erotischer Roman - Noelle Jordan - Страница 6
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»Kommst du für die nächsten zwei Wochen auch wirklich zurecht?«, fragte Sarah besorgt und starrte ihre Freundin über den Tassenrand mit gerunzelter Stirn an.
Sie saßen in einem Café am Flughafen. Nach ihrem Gespräch vor sechs Wochen war Andrew am nächsten Tag sofort zu einem Freund gezogen. Seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr gehabt. Helen fummelte abwesend am Rand ihres Papp-Kaffeebechers herum und nickte.
Sarah blickte ihre Freundin durchdringend an. »Bereust du es?«
»Nein, ich denke nicht.«
»Du denkst nicht?«
»Ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war. Ist halt nur eigenartig, nach so vielen Jahren plötzlich wieder von vorn anzufangen.«
»Süße, du bist jung, knackig, sexy. Beine bis zum Hals, dicke Titten, dicke Lippen und lange Haare. Wo ist das Problem?«
Helen lächelte. In Augenblicken wie diesen war sie sehr dankbar für Sarah. »Danke fürs Egopolieren.«
»Stürz dich in die Fluten, geh aus, lass die Sau raus, mach die Clubs und Bars unsicher, setz dich auf jeden Schwanz, den du finden kannst, lass dir das Hirn rausficken. Sobald ich wieder da bin, machen wir die Stadt gemeinsam unsicher, okay?«
»Okay«, Helen lachte. »Wir müssen los, dein Flieger fliegt sonst ohne dich.«
Sie setzten sich Richtung Gate in Bewegung. Die Anzeigentafel blinkte. Der Flug nach Hawaii war nun zum Einsteigen bereit.
»Komm her, lass dich drücken«, Sarah schlang ihre Arme um Helens Hals. »Ich lass dich nur ungern allein, aber das konnte ja keiner wissen.«
»Mach dir keinen Kopf. Hab einen tollen Urlaub. Wir sehen uns in zwei Wochen.«
Sarah ging zur Passkontrolle, drehte sich noch einmal um und winkte ihrer Freundin zu, bevor sie im Gate verschwand. Helen stand noch einen kurzen Augenblick im Gang, bevor sie zum Auto zurückging.
***
Es war Freitagabend. Helen stand allein in der Wohnung. Seit Andrews Auszug war es still geworden. Aber sie fühlte sich wohl. Sie warf ihren mit Jasminduft eingeölten Luxuskörper in ein enges rotes Minikleid und rote High Heels. Sarah hatte ihr eine Liste mit den angesagten Clubs und Bars der Stadt gegeben und Helen hatte versprochen, zumindest einige von ihnen abzuklappern, bis sie zurück war.
Die »Indigo-Bar« stand an erster Stelle. Sie nahm Schlüssel und Handtasche und verließ die Wohnung.
Vor der Bar stieg sie aus dem Taxi. Ihr Herz raste und einen Augenblick überlegte sie, umzudrehen und wieder nach Hause zu fahren. Sie kam sich vor, wie eine kleine Göre.
»Reiß dich zusammen, Bitch«, murmelte sie, ballte die Faust und stolperte entschlossen in den Schuhen erst einmal den Randstein hoch. Der Türsteher fing sie gerade noch auf.
»Vorsicht, meine Hübsche«, grinste er breit, als sie sich mit hochrotem Kopf bei ihm bedankte. Bereitwillig öffnete er ihr die Tür. »Viel Spaß und einen schönen Abend.«
Sie nickte ihm lächelnd zu.
Die Bar war groß, dunkel und angenehm gefüllt. Sie sah sich neugierig um. An den Wänden rosa Beleuchtung. Überall schwarze Tische und weiße Stühle. Das Herzstück aber war eine riesige runde Bar in der Mitte des Raumes. An ihr standen sie, die Schönen und Reichen der Stadt. Helen humpelte vorsichtig zu einem freien Platz am Tresen, fluchte noch ein wenig über die Wahl ihrer Peeptoes und den lädierten großen Zeh. Sie nahm eilig die Getränkekarte zur Hand. Nur nicht gesehen werden, hieß die Devise, was angesichts des Outfits ein Widerspruch in sich war.
»Was darf es sein?«, fragte ein gut aussehender Barmann mit hochgekrempelten schwarzen Ärmeln.
Hinter der Bar standen ausschließlich Männer, einer besser aussehend als der andere. Sehr clever von der Geschäftsleitung. Schöne Männer hinter der Bar ziehen die Frauen an wie Motten das Licht. Und wenn viele Frauen da sind, kommen die Jäger und Resteficker von allein. Helens Barkeeper war groß, muskulös, hatte kurz geschorene Haare, dunkle intensive Mandelaugen, hohe Wangenknochen, einen voll tätowierten linken Arm und ausgesprochen schöne Hände.
Eyecandy!, ging es ihr kurz durch den Kopf, bevor sie bestellte. »Gin-Tonic, bitte.«
»Gern.«
Er stellte das Glas vor sie hin. Sie rührte mit dem Holzstäbchen um, nahm einen großen Schluck und entschloss sich dann, das Glas in einem Zug komplett runterzukippen.
Der Barmann nickte zustimmend. »Noch einen?«
»Unbedingt.«
Er stellte ein weiteres Glas vor sie. Bereits nach einigen Minuten begann der Alkohol zu wirken. Helen kam sich irgendwie saudämlich, total überflüssig und wie ein Dinosaurier vor. Sie hatte noch nie in ihrem Leben einen Mann in einer Bar aufgerissen und wenn sie ehrlich sein sollte, wusste sie auch gar nicht, wie man sich als Single zu benehmen hatte. Sie war einfach zu lange vom Markt weggewesen und hatte zudem das Gefühl, deutlich älter als alle anderen zu sein. Obwohl man das in dem schummrigen Licht nicht so genau sagen konnte. War vielleicht auch besser so.
»Entschuldige, aber kannst du mal meine Geldklammer halten? Ich muss mir das Sakko ausziehen«, fragte ein kahlköpfiger Anzugschnösel von rechts.
Helen war so perplex, dass sie sich die Geldklammer mit einigen Hundertdollarscheinen in die Hand drücken ließ, während die Glatze sich umständlich aus dem Sakko schälte. Offensichtlich sollte das Geld Eindruck schinden, ging aber tierisch nach hinten los, denn Helen interessierte sich nicht die Bohne für materielle Dinge.
Der Geldsack nahm die Geldklammer wieder an sich. »Danke, Baby, was darf es zu trinken sein? Champagner?«, fragte er, sichtlich davon ausgehend, dass das Geld seine Wirkung erzielt haben musste.
»Ich hab noch, danke«, antwortete sie barsch und zeigte auf ihren Gin-Tonic.
Die Geldklammer rutschte näher an sie heran und legte ihr ungefragt die Hand um die Taille. »Was geht heute noch mit uns zwei Hübschen?«, säuselte er ihr ins Ohr.
Angeekelt entzog sie sich seiner Umklammerung.
»Mit dir ... nix«, antwortete sie kurz, nahm ihr Getränk und ging um die Bar herum.
Der Barmann sah ihr verständnisvoll nach.
Helen schüttelte den Kopf und positionierte sich an einer anderen Stelle des Tresens. Sie seufzte und fühlte sich erneut völlig fehl am Platz. Wieder wanderte ihr Blick durch den Raum.
Anzüge und Krawatten, wohin das Auge reichte. Einer wie der andere. Aalglatte, hühnerbrüstige, schmallippige, langweilige Typen. Gesichts- und profillos. Männer, die sich gegenseitig ihre Autoschlüssel, ihre Uhren oder ihre Büttenpapier geprägten Visitenkarten zeigten, um ihre Schwanzlänge zu messen. Gar nicht ihr Ding!
Sie stand eher auf die ausgefallene Sorte. Nicht zu groß, aber breit, muskulös und mit dem besonderen Extra. Eine Mischung aus Keanu Reeves, Marilyn Manson und Mike Tyson. Die meisten Frauen erschauderten bei den letzten beiden. Helen stand drauf. Seit einem »Meet & Greet« mit Marilyn Manson und dem unzensierten Video von »Heart Shaped Glasses« fand sie den Mann faszinierend und auf eine spezielle Art irgendwie erotisch, weil extrem charismatisch.
Ihre Blicke wanderten weiter durch den Raum, hinweg über die gesichtslose Masse und blieben an einem Mann mit hellbrauner Lederjacke hängen. Sie schätzte ihn auf siebenundzwanzig. Er stand ihr genau gegenüber und goss sich mit seinen großen Händen einen »Jacky-Cola« ein. Sie betrachtete ihn genauer. Etwa eins fünfundachtzig groß, breites Kreuz, eine fette Königskette um seinen Hals, Jeans und darüber ein simples weißes T-Shirt. Kein weiterer Schnickschnack. Die braunen Haare kurz rasiert. Für ihre Freundin Sarah wäre das der Inbegriff von »geht-gar-nicht« gewesen. Zu grobschlächtig, zu brutal aussehend. Aber für Helen hatte er was, nur was genau, wusste sie noch nicht. Erst, als er den Kopf hob und den Raum scannte, wurde es ihr bewusst. Als er sie sah, blickte er sich nicht weiter um. Seine Augen blieben an ihr haften. Bei Helen schlug der Blitz ein. Der Mann hatte eine starke Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Dolph Lundgreen in dem Film »Red Scorpion«, nur eben in jung und dunkelhaarig und nicht ganz so groß. Helle, blaue Augen, sofern sie das auf die Entfernung sagen konnte und ein unglaublich schönes, sehr symmetrisch geschnittenes Gesicht. Er fixierte sie.
Helen stieg die Röte ins Gesicht. Zur Ablenkung suchte sie irgendwas in den Untiefen ihrer Handtasche. Als sie wieder nach oben schaute, war der Mann weg. Sie guckte nach links und rechts, konnte ihn aber in dem Gewimmel nicht mehr finden. Die Bar war inzwischen gerammelt voll.
»Wäre ja auch zu einfach gewesen«, murmelte sie vor sich hin, als sich ihr plötzlich die Nackenhaare aufstellten. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, sie spürte, dass er bereits ganz nah hinter ihr stand. Sein Parfüm und seine Energie schwappten zu ihr herüber. Es fühlte sich an wie kurz vor einem Gewitter, wenn die Luft elektrisch aufgeladen ist und jeder weiß, dass es gleich donnern, krachen und dann einschlagen wird.
»Ich hab dich hier noch nie gesehen«, flüsterte er ihr ins rechte Ohr.
Sie erschauerte und schloss die Augen. Gänsehaut lief ihr über die Arme. Chemie nannte man das wohl. Ihr Herz schlug schneller, als sie sich langsam umdrehte. Sie schaute ihm tief in die tatsächlich hellblauen Augen.
»Ich bin zum ersten Mal in dieser Bar«, sagte sie und dachte: Was für ein tolles Gesicht!
Sie betrachtete ihn genauer. Hohe Wangenknochen, dicke Lippen wie fürs Küssen und Lecken gemacht, eine kleine Nase und ein Nacken wie ein Stier. Die großen Hände umschlossen ein fast leeres Glas. Er gab dem Barkeeper ein Zeichen und zwei Minuten später hielt er ein neues Getränk in seiner und Helen den dritten Gin-Tonic in ihrer Hand. Er hakte sie ohne zu fragen unter und zog sie nach draußen auf die Terrasse.
»Wie heißt du?«, wollte er wissen.
»Helen und du?«
»Jason.«
»Freut mich.«
»Und mich erst.« Er lächelte sie an und drückte sie vorsichtig gegen die Hauswand. Sie ließ ihn gewähren. Er stützte sich mit beiden Händen links und rechts neben ihrem Kopf an der Wand ab und kam näher. Seine Wange berührte nur ganz leicht ihre. Er wusste genau, was er tat. Die Frage war nur, ob das Gegenüber die gleiche Chemie hatte und darauf ansprang. Helen sprang an. Und wie! Er brachte sie zum Schmelzen, ohne sie wirklich zu berühren. Ihre Knie wurden weich.
»Kann ich dich wiedersehen?«, fragte er.
»Kannst du«, antwortete sie ohne zu zögern und gab ihm ihre Nummer.
»Ich muss jetzt weg, rufe dich aber morgen an, okay?«
Sie nickte.
Er stellte sein Glas ab, nahm ihr Gesicht in beide Hände, küsste sie vorsichtig auf Mund und verschwand dann in Richtung Ausgang. Sie blickte ihm nach.
Was zum Henker war das denn?, dachte sie. Und seit wann gebe ich meine Telefonnummer an Kerle, die ich seit fünf Minuten kenne? Sie war verwirrt und angeturnt zugleich. So einen wie Jason hatte sie noch nie kennengelernt, einen, der es aufgrund seiner körperlichen Präsenz schaffte, dass all ihre Sinne Amok liefen. Sie stellte das Glas ab und beschloss, nach Hause zu fahren. Besser konnte es nicht mehr werden und die Anzug-Luschen konnte haben wer wollte.
***
Das Telefon klingelte. Es war Samstagnachmittag und Helen fläzte sich auf der Couch.
»Hallo?«
»Hallo, schöne Frau, ich bin’s, Jason. Der Typ von gestern.«
Helen schoss kerzengerade nach oben. Ihr Herz schlug wie wild. »Hi.«
»Was machst du heute Abend?«, wollte er wissen.
»Nichts.«
»Okay, ich hol dich um zwanzig Uhr ab. Gib mir deine Adresse.«
Er fragte gar nicht, ob sie Lust dazu hatte ... Aber in diesem Fall war das auch nicht nötig. Sie hatte Lust!
***
Pünktlich um acht klingelte es an der Tür. Sie drückte den Summer und zwei Minuten später stand Jason im Wohnzimmer. Wieder nahm er ihr Gesicht in beide Hände und drückte seine weichen Lippen auf ihre. Wieder wurden ihre Knie weich und ihr Unterleib meldete sich. Er trug ein hautenges, weißes dünnes Langarmshirt, unter dem man jeden Muskel sehen konnte. Helen musste schlucken. Das sah mehr als nur lecker aus!
Er blickte sich um. »Nette Wohnung.«
»Danke.« Helen war von so viel Selbstbewusstsein schier überrumpelt.
»Bist du fertig?«, fragte er.
»Startklar.«
»Gut, wir fahren kurz zu einem Kumpel von mir. Ihm gehört ein Café. Ich muss was Geschäftliches regeln.«
Sie verließen die Wohnung.
Ein fetter BMW stand vor der Tür. Ganz Gentleman öffnete er ihr die Beifahrerseite. Während der Fahrt ertappte sie sich mehrmals dabei, wie sie ihn von der Seite anstarrte. Ihr Blick wanderte immer wieder von diesem faszinierenden Gesicht über seinen Nacken, über die Brust, bis hin zu den großen Händen.
Die würden sich gut überall auf meinem Körper und zwischen meinen Beinen machen, dachte sie, biss sich auf die Zunge und guckte schnell aus dem Fenster.
Dreißig Minuten später saßen sie bereits im Café. Helen gönnte sich eine Weinschorle, während Jason sich mit dem Chef des Cafés in einer Sprache unterhielt, die sie nicht verstand.
»Was für ein Landsmann bist du?«, fragte sie anschließend neugierig.
»Amerikaner kroatischer Abstammung.«
»Tolle Sprache.«
»Ach ja, ist das so?«, fragte er und sein Gesicht kam ihrem gefährlich nahe. »Was genau ist daran denn toll, wenn ich fragen darf?«
»Kroatisch ist irgendwie ein bisschen ... dreckig. Wie Russisch, aber trotzdem klingt es nicht ganz so hart.«
Er starrte ihr für einige Sekunden in die Augen. »Ich hab nur dreckig und hart gehört ... gefällt dir das?«, flüsterte er ihr zu und schaute ihr weiter ohne zu Blinzeln in die Augen.
»Manchmal«, sagte sie und rutschte verunsichert auf dem Stuhl hin und her. Sie kam sich vor wie zwölf.
***
Zwei Stunden später balancierte Helen zwei Gläser mit »Jacky-Cola« ins Wohnzimmer und setzte sich neben Jason auf die Couch. Sie fand es eigenartig, nach einer so langen Zeit mit Andrew plötzlich einen anderen Mann neben sich sitzen zu haben. Jason hatte gute Antennen, bemerkte ihre Befangenheit und fragte sie. Nach kurzem Zögern erzählte sie ihm die ganze Geschichte von Andrew. Jason erwies sich als geduldiger Zuhörer, hakte ab und an nach und fasste die ganze Sache abschließend völlig unkompliziert zusammen.
»Fünfzehn Jahre mit dem gleichen Typen? Echt krass. Der Typ ist ein Opfer. Scheiß auf den. Ab jetzt kann das Leben nur besser werden.«
Helen starrte ihn kurz an und prustete los. So hatte sie das Ganze noch nie betrachtet. Keep it simple! So einfach kann das Leben sein, ging es ihr durch den Kopf.
Jason brachte sie zum Lachen und das gefiel ihr. Der Jacky begann zu wirken und sie stellte ihr Glas ab. Gerade im richtigen Augenblick, denn Jasons Geduld war so langsam am Ende. Er packte sie ohne Vorwarnung um die Taille, hob sie mit einem Ruck auf seinen Schoß und zog ihr Gesicht nahe an sich, um sie zu küssen. Helen wurde schwindelig. Kurz darauf wanderte das Shirt über ihren Kopf, den BH machte er gekonnt mit einer Hand auf und warf ihn auf den Fußboden. Seine großen Hände umschlossen ihre Brüste, wanderten auf ihren Rücken, hinunter in die Hose, auf ihre Arschbacken. Helen stöhnte leise. Es fühlte sich irrsinnig gut an, seine heißen rauen Hände auf ihrer Haut. Mit ihr auf seinem Schoß sitzend stand er auf, ließ sie auf die Füße gleiten und trieb sie langsam rückwärts durchs Wohnzimmer in Richtung Flur. Dabei zog er sein Shirt aus. Der Mann bestand nur aus Muskeln und Sixpack. Aber er war keiner von denen, die ins Studio rannten, sondern war einfach von Natur aus gut gebaut. Helen wich weiter zurück. Er trieb sie gnadenlos weiter vom Flur ins Schlafzimmer.
»Wie viel Kilo wiegst du doch gleich?«, fragte sie.
»Dreiundneunzig Kilo, warum?«
»Ach, nur so ...« Sie konnte nicht aufhören, ihn anzustarren, spürte die Kante des hohen Boxspringbettes an ihren hinteren Oberschenkeln und kletterte mit dem Rücken zuerst aufs Bett, weiter nach hinten, bis sie mit dem Rücken an der Wand saß. Ihre Augen hingen an Jason, der sich völlig ungeniert zuerst der Socken und dann seiner Jeans samt Unterhose entledigte. Sein Schwanz war riesig und stand bereits kerzengerade nach oben.
»Der passt da nie rein«, entfuhr es ihr.
»Muss«, gab er unbeeindruckt zurück. Für einen kurzen Augenblick hielt er inne und fixierte sie. Wie ein Raubtier, das seine Beute im Visier hat und vor dem es kein Entkommen gab. Er beugte sich nach vorn, zog ihr die Hose runter, kniete sich im Bett vor sie und packte ihre Schenkel. Mit einem Ruck lag sie auf dem Rücken und Jason auf ihr drauf. Ihr Herz raste. Und dann kam er, der innerliche Fluchtreflex. Aber wie sollte man dreiundneunzig Kilo entkommen, wenn man selber gerade mal vierundfünfzig Kilo auf die Waage brachte, und sich bis vor drei Minuten keine Gedanken über den weiteren Verlauf des Abends gemacht hatte?
Jason schien ihre Verunsicherung zu spüren. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und schaute ihr tief in die Augen. »Ich habe keinen Schimmer, wie es dir gerade geht. Du hast fünfzehn Jahre den gleichen Mann gevögelt. Ich verspreche dir, es wird sich für zehn Sekunden komisch anfühlen, aber danach wird es sein wie immer.«
Helen war zu Tränen gerührt. Aber für Rührseligkeiten blieb keine Zeit. Sie spürte seine heiße Eichel am Eingang ihrer klitschnassen Fotze. Und obwohl sie Angst vor so viel geballter Männlichkeit hatte, war sie geil und gierig nach allem, was da kommen würde.
»Wie sieht es bei dir mit Verhütung aus?«, fragte er.
»Das fragst du mich jetzt? Das ist der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, um mich sowas zu fragen, oder?!« Sie konnte es nicht fassen, musste aber lachen. »Spirale.«
»Alles klar«, grinste Jason.
Und dann, mit einem einzigen Stoß, und ohne Vorwarnung, drang er in sie ein. Ihre Möse empfing seinen Schwanz mit einem Schmatzer. Sie schrie kurz auf. Jason bewegte sich nicht. Er ließ ihr Zeit, sich an das neue Gefühl zu gewöhnen. Alles in Helen zog sich zusammen. Sämtliche Schmetterlingsarten dieser Welt formierten sich in ihrem Bauch zu einer grandiosen Flugformation und sausten von oben nach unten. Ihr Gehirn schüttete Endorphine aus. Ihre Möse war bis zum Anschlag ausgefüllt mit seinem harten, großen, heißen Schwanz. Nach etwa dreißig Sekunden begann er sie zu ficken. Er stieß seinen Schwanz in sie rein. Erst langsam, dann schneller und härter. Sie schlang ihre Beine um seinen Rücken. Das Bett bewegte sich mit. Er fickte sie samt dem Bett quer durch den Raum.
»Ich bin geladen«, keuchte er in ihr Ohr.
Sie leckte seinen Hals, biss ihm in die Schulter. Sein Schwanz knallte immer und immer wieder leicht gegen ihren Gebärmutterhals. Es tat ein bisschen weh und war gleichzeitig geil. Ihr Unterleib kribbelte. Sie streckte ihm ihren Venushügel soweit wie möglich entgegen und rieb ihre Klitoris an seinem Schaft.
Hör nicht auf, mich zu ficken, schoss es ihr durch den Kopf. Glückshormone jagten durch ihren Körper. Sie schlang ihre Arme um seinen Rücken und drückte zu.
»Ich steh drauf, dass du so viel Kraft hast«, hauchte er. Er kniete sich vor sie hin, richtete den Oberkörper auf, packte ihre Arme und zog sie mit einem Ruck auf sich. Er fickte sie im Knien, mit ihr oben drauf, weiter.
»Endlich mal eine, die weiß, wie es geht.« Er umklammerte ihre Taille und hielt sie so fest, wie noch niemand zuvor. Alle Muskeln seines Körpers waren angespannt und Helen glitt mit ihrem nassen Fötzchen minutenlang bis zum Anschlag auf seinem Liebespfahl rauf und runter. Sie wollte ihn noch tiefer in sich haben und wäre am liebsten in den Mann hineingekrochen. Er roch gut, schmeckte gut und er fickte gut. Sie ließ sich einfach von ihm mitreißen, alle anfänglichen Bedenken waren wie weggeblasen. Sie musste auch nicht mehr regungslos wie die letzten Jahre auf dem Rücken liegen, sondern konnte sich bewegen wie sie wollte, und genau das tat sie. Nach ein paar Minuten kippte er mit ihr nach vorn, immer noch seine Arme fest um sie geschlungen, ließ nicht einen Zentimeter locker, den Schaft bis zum Anschlag in ihr drin. Sie lag auf dem Rücken. Schweiß lief an allen Seiten ihrer Körper auf das Bettlaken. Dann nahm Jason das Tempo raus. Langsam und gefühlvoll ging es weiter. Trotz seiner Masse bewegte er sich wie eine Katze. Das Bett stand schon lange nicht mehr in der Mitte des Raumes, sondern an der rechten Wand. Helen stöhnte bei jedem Stoß. Ihre Hände wanderten von seinem Rücken zu seinem Hintern. Sie packte zu.
»Noch irgendeinen Wunsch, bevor ich abdrücke?«, keuchte er angestrengt.
»Nein, wenn du kommst, komme ich auch.«
Jason stieß wieder schneller in sie rein.
»Ich komme, Baby.« Sein Schwanz wurde noch einmal hart wie Beton. Helen rieb ihre Klitoris noch heftiger an ihm. Und dann spürte sie, wie er in ihr abspritze. Er füllte sie komplett mit seinem heißen Samen aus, der sich wie glühende Lava anfühlte. Der Gedanke daran und das warme Gefühl geilten sie auf. Sie kam so heftig, dass sie laut schrie und sich in seinem Rücken festkrallte. Sie zuckte, ihre Brustwarzen waren steif, ihre Nackenhaare aufgestellt. Sperma und Lustsaft verteilten sich an ihren Schenkeln und tropften an ihren Arschbacken und Lenden hinunter. Langsam, ganz langsam ließ die Spannung nach.
Er lag auf ihr. Sie hätte noch ewig so bleiben können, aber schließlich rollte er sich von ihr runter.
»Alles okay?«, fragte er besorgt. »Hab ich dir wehgetan?«
»Nein, das war ... der Hammer!« Sie strahlte über das ganze Gesicht.
***
Ein paar Minuten später saßen sie auf der Couch und kippten literweise kaltes Wasser in sich hinein.
Jason schaute sie an. »Ich muss dir übrigens noch was beichten.«
Helens Gesichtsfarbe wechselte von Rot auf Leichenblass. »Du bist verheiratet und hast drei Kinder?«
Er kicherte. »Nein. Als du mich gefragt hast, wie alt ich bin, hab ich gelogen. Ich bin erst zwanzig.«
Helens Kinnlade klappte nach unten. Entgeistert starrte sie ihn an. »Oh mein Gott! Ich könnte deine Mutter sein!« Sie schlug die Hände vor das Gesicht.
»Ja, bist du aber nicht, und ich hab schon ’ne Mutter. Wen interessiert denn das Alter, Hauptsache wir verstehen uns gut. Das Alter ist nur ’ne Zahl und hat keinerlei Bedeutung.«
»Und du konntest mir das nicht vorher sagen weil ...?«
»... du dann nicht mit mir geschlafen hättest. Aber ich wollte dich unbedingt.« Er zog sie erneut an sich und küsste sie.
Wieder schmolz sie dahin. Diese Lippen waren die reinste Sünde, und vor allem, immer eine Sünde wert. Warm, weich, feucht, prall und oberhalb der Oberlippe war dieser kleine erotische, sexy Schönheitsfleck, wie bei Cindy Crawford. Sie saugte sich an seinen Lippen fest, wie ein Saugnapf für Handtücher an der Badezimmerwand. Er umarmte sie. Wieder begann ihr Unterleib umtriebig zu werden. Sie schmiegte sich an ihn. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich bei einem Mann geborgen. Er war jemand zum Anlehnen, mit einer extrem starken Schulter. Der geborene Beschützer. Einer, bei dem man sofort wusste, dass einem als Frau nichts passieren konnte, wenn er dabei war. Einer, der nicht zulassen würde, dass ein anderer ihr wehtat. Er war keiner, der im Notfall erst die Security rufen musste. Er war die Security! Es gab auf diesem Planeten nur sehr wenige dieser Sorte Mann. Jason war einer von ihnen. Und obwohl er so jung war, hatte er es instinktiv einfach in sich. Bewundernswert, wie Helen fand.
»Es ist schon spät und ich sollte gehen.«
Sie nickte, ließ widerwillig von ihm ab und brachte ihn zur Tür.
»Schlaf gut. Ich ruf dich morgen an, Baby.« Noch einmal küsste er sie zum Abschied und verschwand.
Helen setzte sich auf die Couch und ließ den Abend Revue passieren. Das war der Fick meines Lebens!
Als sie im Bett lag vibrierte ihr Handy. Nachricht von Jason. »Du warst super, Baby. Bis morgen.«