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Traxis Sorgen

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Um die Mittagszeit war Traxi nach Hause gekommen. Es war ein anstrengender Tag. Außerdem hatte sie eingekauft und musste alles nach oben tragen. Oben angelangt, verstaute sie erst einmal alle Vorräte in die Kammer.

"Ria, bitte komm doch mal her," rief Traxi ihrer Kleinen zu. Sie hatte Süßigkeiten mitgebracht. Das tat sie selten. Sie wusste, dass ihre beiden Kinder Leckermäuler waren. Wenn der Monat dem Ende zuging und in ihrer Haushaltskasse noch ein Rest war, konnte sie sich solche Extras leisten. Aber Ria kam nicht. Überhaupt: Es war merkwürdig still in der Wohnung. Trixi war auch nicht zu Hause. Also fiel schon mal die laute Rockmusik aus. Aber Ria? Traxi lief in das Kinderzimmer. Was war denn das? Der Ast war leer, die Spielsachen lagen einfach so herum. Von Ria fehlte jede Spur. In Traxi brach Panik aus. Wo sollte sie sein?

“ Ria! Ria!“ Traxi lief - laut nach ihrer Tochter rufend - durch die Wohnung und dann den Ast entlang. Wo konnte sie hingekommen sein? Hoffentlich ist sie nicht entführt worden, schoss es ihr durch den Kopf. Was sollte sie tun? Die Polizei rufen? Aber die taten in einem solchen Fall sowieso nichts. Traxi hatte keine gute Meinung von ihr.

Da ihr Exmann von Rias Verschwinden genauso betroffen war, entschloss sie sich, ihn als erstes um Hilfe zu bitten. Er kam umgehend. Er vermutete, Ria würde sich irgendwo auf dem Ast des Baumes herumtreiben. Da konnte sie sich zwar verlaufen, aber nicht verloren gehen. Sie teilten sich die Zweige und den Stamm zu dritt auf. Trixi war zwischen heimgekehrt. Sie fand ihre Eltern sehr beunruhigt, aber nicht mehr panisch vor. Sie waren sich sicher, Ria konnte nicht weit sein. In ein paar Stunden würden sie sie spätestens gefunden haben. An die Möglichkeit, dass sie dem Specht entgegen gelaufen und damit ins Verderben gerannt war, mochte niemand denken. Es sprach auch niemand darüber. Am Abend trafen sie sich erschöpft. Ihre Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Ria war nirgends zu finden.

Sie konnten sich nicht vorstellen, dass Ria den ganzen Stamm nach unten gelaufen war. Wenn sie sich irgendwie entfernt hätte, würden sie sie nicht finden. Dazu kam, dass inzwischen Wolken aufgezogen waren und dass es begonnen hatte zu regnen. Noch nie war Ria draußen im Regen gewesen. Noch nie war sie vom sicheren Baumstamm entfernt gewesen. Je mehr die Hoffnung schwand und je mehr die Familie davon ausgehen musste, dass sie entweder verunglückt war oder sich verlaufen hatte, umso verzweifelter wurden sie.

"Wir haben keine andere Möglichkeit, als dass wir im Wechsel nach ihr rufen." Traxis Familie beschloss, erst einmal zu Abend zu essen. Anschließend wollten sie abwechselnd an der Wohnungstür Stellung beziehen und rufen. Ihre Hoffnung war, dass Ria sie hören und antworten würde.

Ria die Raupe zieht in die Welt hinaus

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