Читать книгу Festspiel Kurier #14 - Nordbayerischer Kurier - Страница 4
ОглавлениеFESTSPIEL-KRITIKEN 2014
Tannhäuser:
Gehofft, gekämpft und doch verloren
Die Bayreuther Festspiele eröffneten ihre 103. Spielzeit mit „Tannhäuser“. Die Premiere wird in die Geschichte eingehen, weil sie wegen einer Technik-Panne unterbrochen werden musste. Andere Gründe, sich an sie zu erinnern, gibt es nicht. Mit einer kleinen Ausnahme.
Der fliegende Holländer:
Erst mit der zweiten Premiere haben die Bayreuther Festspiele ihre Reiseflughöhe erreicht. „Der Fliegende Holländer“ wird in seiner dritten Spielzeit zum Triumph für Sänger, Regie und Orchester – mit der guten Lösung aus der vorigen Saison wollte sich keiner zufriedengeben.
Rheingold:
Ach, es ist so einfach, dieses „Rheingold“ nicht zu mögen. Weil Frank Castorf und Kirill Petrenko ungefähr alles in Frage stellen, was man von dieser Oper bisher hörte, sah und dachte. Am Ende bleibt als Gegenargument aber nicht viel mehr als die eigene Gewohnheit. Und was ist das schon.
Walküre:
Mit allem war nach Frank Castorfs „Rheingold“ zu rechnen – aber nicht mit dieser „WALKÜRE“, in der sich der Regisseur beinahe an alle Regeln konventioneller Opernregie hält. Das bringt die Produktion eher an ihre Grenzen, als er es mit dem klassischen Castorf-Repertoire könnte. Zum Glück nutzen Kirill Petrenko und die Sänger diese Chance.
Siegfried:
Das Krokodil, das Krokodil, das hat immer recht: In „SIEGFRIED“ lässt Frank Castorf bereitwillige Sänger großes Bedeutungstheater spielen – und stellt dabei ein paar richtig gute Fragen. Warum nur macht das so unzufrieden? Eine Spurensuche.
Lohengrin:
Jubel für Edith Haller als Elsa, Musiker und Chor und – nach langer Zeit wieder – einzelne Buhs für die Regie: Mit der Wiederaufnahme von „Lohengrin“ beginnt Andris Nelsons letzter Sommer am Pult der beliebten Produktion.
Götterdämmerung:
So brutal, wie es ist: Im letzten Teil seiner „Ring“-Inszenierung findet Frank Castorf endlich wieder eine ideale Temperatur für seine Geschichte – und wird dafür am Ende aus vollen Hälsen gehasst und geliebt. Ungebrochen ist der Triumph für Catherine Foster, Lance Ryan verspottet das Publikum.