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Die persönlichen Faktoren

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Um Halbsummen richtig einschätzen und bewerten zu können, ist ein umfassendes Verständnis der astrologischen Symbole unerlässlich. Da Planetenbilder durch die Beteiligung von Sonne, Mond, Medium Coeli und Aszendent stets besondere Bedeutung erlangen, möchte ich kurz auf diese persönlichen Faktoren eingehen:

Die Sonne repräsentiert unsere grundlegende Lebensenergie. Ihre Funktion ist die Zentrierung und Integration der in uns wirkenden Planetenkräfte. Wenn Sie erfahren möchten, wie ein Mensch sein Leben gestaltet und welche Energien er bewusst einsetzt, um seiner Person Ausdruck zu verleihen, dann müssen Sie die Halbsummen der Sonne untersuchen.

Der Mond symbolisiert das Zentrum, durch das unser inneres Ich zum Ausdruck kommt. Er zeigt unsere emotionalen Reaktionen und die Art unserer Bedürfnisse. Auch weibliche Personen und der Archetyp des Mütterlichen werden ihm zugeordnet. Möchten Sie erfahren, welche Energien ein Mensch in seinem Leben auf natürliche und häufig unbewusste Art zum Ausdruck bringt, so müssen Sie die Halbsummen des Mondes untersuchen.

Neben Sonne und Mond – darin stimmen alle Astrologen überein – sind die beiden Hauptachsen MC und Aszendent für die Horoskopbetrachtung von größter Bedeutung. Allerdings existieren teilweise recht unterschiedliche Ansichten darüber, wie diese Punkte zu interpretieren sind.

Ich vertrete eine Auffassung, die von Alfred Witte und der Hamburger Schule geprägt wurde, und die sich während meiner langjährigen Tätigkeit als forschender und beratender Astrologe immer wieder bestätigt hat. Da dieser Ansatz ein wenig von den Vorstellungen der traditionellen Astrologie abweicht, möchte ich die Unterschiede (und Gemeinsamkeiten) der beiden Richtungen in aller Kürze herausarbeiten:

Dem Aszendenten oder aufsteigenden Zeichen wurde seit jeher eine besondere Bedeutung beigemessen. In der klassischen Astrologie wird der Herrscher des Aszendenten als „Geburtsgebieter“ bezeichnet. Der Aszendent selbst wird als Ich, Persönlichkeit oder auch Anlage aufgefasst, während das MC mit dem Beruf, der Karriere oder dem Lebensziel in Verbindung gebracht wird.

Für die Vertreter der Hamburger Schule und die Kosmobiologen bedeutet dies eine einseitige Überbewertung des Aszendenten gegenüber dem MC. Für sie ist das MC mehr als nur die Spitze des 10. Hauses. Es symbolisiert das eigentliche Ich, die Persönlichkeit, man könnte auch sagen: die Seele. Der Aszendent dagegen beschreibt die Umwelt, in die der Geborene vom Augenblick seiner Geburt an hineingestellt ist, von der er beeinflusst wird und in die er gestaltend eingreift.

Wer etwas genauer über das Gesagte nachdenkt, wird feststellen, dass die scheinbar gravierenden Unterschiede zwischen dem klassischen und dem Witte'schen Ansatz in Wirklichkeit gar nicht so unüberbrückbar sind: Wenn vom Aszendenten als Entsprechung für die Umwelt die Rede ist, so ist damit vor allem die Wechselwirkung zwischen dem Geborenen und seiner Umwelt gemeint. Dazu gehört auch das Bild, das der Native (zumeist unbewusst) nach außen projiziert bzw. die Art, wie der Betreffende von seinen Mitmenschen wahrgenommen wird. (Im Gegensatz zum klassischen Ansatz ist dies allerdings nur ein Teil der Symbolik.)

Wenn wir das MC als „Ich-Punkt“ auffassen, so schließt dies meiner Ansicht nach Entsprechungen wie Beruf, Berufung und Lebensziel mit ein, denn schließlich definieren wir Menschen uns in erster Linie durch unsere Motivationen, Bestrebungen und Ziele – kurz gesagt: wir sind, was wir im Leben tun.

Halbsummen in der Astrologie

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