Читать книгу Zwischen meinen Inseln - Ole R. Börgdahl - Страница 123

Brisbane, 22. Mai 1914

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Ich glaube, wir wollten den »Bauch von Paris« schon zum Jahreswechsel fertiglesen. Daraus ist wohl nichts geworden. Bis letzte Woche fehlten noch gut siebzig Seiten und die habe ich jetzt allein zu Ende gebracht. Entweder werde ich sie noch einmal zusammen mit Vater lesen oder wir fangen gleich mit dem vierten Rougon-Macquart an. In den letzten Wochen und Monaten habe ich Vater aber nur noch selten vorgelesen, wir sind irgendwie davon abgekommen. Ich muss ihn und auch mich einfach wieder dazu ermuntern. Es ist doch eigentlich ganz schön, gemeinsam eine Lektüre zu haben und darüber zu sprechen und mir von Vater erklären zu lassen, was er darüber weiß. Ich habe Onkel Louis gefragt, ob er das Buch kennt, denn für ihn müsste es doch die reinste Wonne sein. Was wird nicht alles an essbarem aufgezählt, Gemüse, Obst, Fisch und natürlich Fleisch. Das Handwerk des Fleischers wird dem Leser nahegebracht, sodass man die Würste und Pasteten beinahe riechen kann. Die Blutwurst hat mir allerdings Ekel verursacht. Onkel Louis kennt zwar das Buch nicht, dafür aber wenigstens die Markthallen in Paris. Dann war der Roman auch wieder sehr politisch. Es wurde ein Aufstand gegen das Kaiserreich geplant. Gerade auf den letzten siebzig Seiten hat sich alles aufgelöst. Dieser Florent ist für mich ein dummer Mensch. Er entkommt der Hölle der Teufelsinsel und hat sogar in Paris noch ein Vermögen. Er hätte sich zurückziehen können, ein gutes Leben führen können, stattdessen betreibt er Politik, will diesen Aufstand gegen den Staat führen, mit Pistolen und roten Schärpen. Die Polizei hat schon gewartet und bei Zola wird auf den letzten Seiten immer ganz schnell erzählt, was aus den Leuten wird. Florent wird wieder deportiert, die anderen leben glücklich weiter.

Zwischen meinen Inseln

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