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Eine gute Geschichte

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Wolodja Mychaltschyn, Josyps Enkel, steht am Haus der Kultur und diskutiert über irgendetwas lebhaft am Telefon: „Nun, wir haben fünfunddreißig Meter Verlängerungskabel!“

Die Idee, den Dorfrat zu verlegen und ein Hotel zu errichten, wird noch umgesetzt, wenn gleich ein halbes Jahrhundert nach der Ankündigung durch den Großvater. Der Erlös des Hotels soll der Gemeindeentwicklung zugutekommen.

Jetzt ist Wolodja der stellvertretende Dorfleiter von Hruschwyzja Perscha. Er ist vierundzwanzig. Er studierte in Kiew, wollte dort aber nicht bleiben. Die Stadt ist zu sehr russischsprachig, sagt er.

„Das mochte ich nicht. 2015 kehrte ich ins Dorf zurück und wechselte ins Fernstudium. Die Eltern sagten, wenn du es selbst bezahlst, dann mach. Ich ging. Dann gab es gerade Kommunalwahlen, an denen ich teilgenommen habe. Ich war einundzwanzig Jahre alt.“

„Einundzwanzig?“, staune ich.

„Ich hatte den Wunsch nach Veränderung, ich wollte verstehen, wie alles funktioniert. Ich habe mich schon von der Schule an für Politik interessiert, vielleicht weil mein Großvater viel darüber geredet hat. Schon als ich zehn war, nahm er mich mit zur Orangenen Revolution. Wir verbrachten die Nacht dort. Die Leute marschierten, ein ganzes Meer! Hunderttausende! Ich habe so etwas noch nie gesehen. Winter, Schnee, und alles ist orange.“

Und als Wolodja Student in Kiew war, begann der Euromaidan.

„Wir liefen in einer so großen Kolonne, dass wir teilweise die Fahrbahn des Prospekt Peremohy betreten mussten. Ich war in Kiew und mein Großvater nahm selbst einen Bus von Riwne. Wir hörten, dass es Proteste in der Nähe der Präsidialverwaltung gab, zogen dorthin. Ich bekam meine Dose Tränengas ab.“

Der junge Mann kehrte nach Hruschwyzja Perscha zurück und führte unerwartet den Wahlkampf des Dorfvorstehers an.

„Zum ersten Mal im Dorf gab es eine Debatte, zum ersten Mal veröffentlichten wir Wahlprogramme. Die Kandidaten gingen von Haus zu Haus und redeten. Das war cool.“

Im Laufe eines Tages schafft es Wolodymyr mehrmals, durch das Dorf zu gehen, ein Dutzend Dinge zu tun: die gekauften Zelte, Matten und Rucksäcke für einheimische Kinder abzuholen, zum Gebiet des zukünftigen Erholungszentrums mit See zu laufen und die Delegation zu begrüßen, in den Kostümraum im Haus der Kultur zu schauen, die Siedlung zu besuchen, die ein Zentrum für Tourismusentwicklung werden soll. Uns wird ganz schwindelig

Er kommt nach Hause, wenn es dunkel wird. Aber die Arbeit hört dort nicht auf: Wolodymyr sucht nach alten Fotos, erzählt uns vom Dorf. Er interessierte sich für Familiengeschichte und begann, sie zu studieren. Er bringt einen Stapel Bücher mit, wir reden bis zum Einbruch der Dunkelheit, bis Opa Josyp das alte Bajan nimmt und ein rusynisches Lied beginnt.

2015 hat Wolodymyr mehrere Ziele notiert: einen Spielplatz im Park zu bauen, Mülleimer auf die Straßen zu bringen, einen Fußballplatz und einen Gymnastikraum mit Spiegeln für Tanzkurse einzurichten. Schließlich wollte er die antike Siedlung für Touristen attraktiv machen.

Fast alles ist erledigt.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich so erfolgreich sein würde. Nur drei Jahre“, sagt er. „Aber mein Urgroßvater hat einmal gesagt: ‚Du wirst sehen, irgendwann wird sich alles ändern.‘“

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