Читать книгу Katholisch...oder? - Oliver Grudke - Страница 5
ОглавлениеDer Regen prasselte unaufhörlich auf die große Glasfront des neuen Hauses. Das monotone Geräusch, welches er dabei erzeugte, wirkte in Verbindung mit den Klängen der bretonischen Sängerin, die ihre erotische Stimme aus den W-Lan-Lautsprechern im großzügigen Wohnbereich von Alex Kanst erklingen ließ, erregend! Nebel war aufgezogen und es schien schon jetzt, und es war erst 14.00 Uhr, dunkel zu werden.
Doch die 24 Kerzen und das prasselnde Kaminfeuer sorgten für eine wohlige und stille Atmosphäre.
Sonntagnachmittag und so ein Wetter! Ideal für gemütliche Spiele zu zweit. Rita rekelte sich unter der flauschigen bordeauxfarbenen Fließdecke, während Alex Kanst eine Flasche spanischen Torro geöffnet, gekostet und in zwei Gläser gefüllt hatte.
Das graue Strickkleid lag über ihren schwarzen Stiefeletten am Fuße der Couch. Die Strumpfhose hatte Alex mit zwei Fingern in rhythmischen Bewegungen und unter anhaltenden Zungenküssen abgestreift.
Alex Kanst wusste, dass Rita jetzt nur noch ihren silbernen String trug.
Noch!
Alex Kanst atmete tief ein! Sie trug ein starkes Rosenparfüm, welches sich durch den leichten beerigen Rauch des brennenden Mehlbeerholzes aus dem Kamin noch verstärkte.
Ein perfekter Nachmittag an einem dafür gemachten düsteren Novembertag.
Rita war ein Jahr älter als Alex, circa einhundertsiebzig Zentimeter groß, brünett mit halblangen Haaren. Ihre Figur war nicht schlank, aber auch nicht dick.
Eine Frau wie er es brauchte.
Jetzt, heute und das nicht zum ersten Mal.
Rita war glücklich verheiratet, hatte drei Kinder und ihr Mann handelte im Nachbarort so mit allem, womit man handeln konnte. Mal mit diesem, mal mit jenem. Auch finanziell fehlte es Rita an nichts. Sie musste nicht arbeiten, außer den gelegentlichen Unterstützungen im Büro ihres Mannes. Auch Alex Kanst kannte den Mann von Rita gut und sie hatten schon hie und da ein Bier zusammen getrunken.
Doch in sexuellen Sachen war Ritas Mann eine Null. Blümchensex und das nur bis zur Sportschau. Ein Rein-Raus-Syndrom, wie es Dr. Kanst öfters bei seinen Patienten nannte.
Das reichte Rita nicht!
Reichte dies überhaupt einer Frau. Wohl eher nicht! Und so kam der Zufall und Rita brachte Dr. Kanst eine bei ihrem Mann bestellte Ware persönlich vorbei.
Holzanzünder aus Lappland.
Sie brachte es in sein neues Haus.
Abends, in einer lauen Sommernacht, und sie ließ sich zu einem kühlen Weißwein überreden.
„Ich habe Zeit, Benn ist das ganze Wochenende auf einem Mittelaltermarkt!“, hatte sie gesagt.
Alex Kanst kniete sich über ihren Körper. Rita hatte die Augen geschlossen und ihre Hände über Kreuz unter ihrem Kopf im Kissen vergraben. Die Fließdecke lag auf dem Boden.
Gekonnt und unter sehr zärtlichen streichelnden Bewegungen ließ Alex den String nur mit den beiden kleinen Fingern von Ritas Körper gleiten.
Rita stöhnte leicht auf.
Routiniert fiel der String auf den geölten Ulmenparkett vor dem prasselnden Kaminfeuer.
„Alex!“, flüsterten ihre blassrosafarbenen Lippen.
Mit seiner rechten Hand streichelte Alex durch das schwarze Haar von Rita, während er mit der linken in den Sektkühler griff und zwei Stücke Eis herüberholte.
Wie in Zeitlupe rann der erste Tropfen am Würfel entlang, sammelte sich und fiel auf den Bauchnabel von Rita. Rita stöhne nun lauter und lustvoller. All ihre feinen Flaumhaare auf dem blassweißen Körper stellten sich empor.
Dr. Kanst hielt nun den einen Eiswürfel mit dem Daumen und dem Zeigefinger fest und berührte die Brustwarzen von Rita.
„Aaaaaaah!“
In kreisenden Bewegungen arbeitete er sich langsam, ganz langsam nach unten vor, bis …?
Es läutete!
An seiner Tür im neuen Haus!
An einem Sonntag!