Читать книгу Lost Levels - Oliver Uschmann - Страница 7
ОглавлениеWas bisher geschah
2005 gründeten mein bester Freund Hartmut und ich eine WG. Es heißt, Gegensätze ziehen sich an. Hartmut studierte Philosophie und wollte jeden Tag die Welt aus den Angeln heben. Einmal sabotierte er Strom und Wasser im ganzen Viertel, um die Menschen durch Not zu vereinen. Ich ging als Packer am Fließband von UPS malochen und genoss meine Freizeit zwischen Badewanne, Sofa und Playstation. Bier war immer vorrätig, und gegenüber unseres heruntergekommenen Hauses in Wiemelhausen lag Bochums beste Pommesbude.
Eines Tages trat Susanne in Hartmuts Leben, eine herzliche Praktikerin, die für alles Lösungen hatte. Zu viele für Hartmut. Er warf sie raus und wurde unglücklich. Ein paar Freunde und ich holten sie zurück, denn wir wussten, dass die beiden zusammengehören. Ich selbst verliebte mich einige Zeit später in Caterina, eine rothaarige Künstlerin mit grünen Augen. Sie war Klientin in Hartmuts Institut für Dequalifikation, in dem wir arbeitslose Akademiker für das praktische Leben fit machten. Nebenbei verteidigten wir das Haus gegen das Bauamt. Wir zwei Paare waren voll beschäftigt und bildeten mitsamt Kater Yannick und Schildkröte Irmtraut fortan eine Familie. Die beste, die wir alle jemals hatten.
Was danach geschah, erzähle ich an dieser Stelle nicht, denn hier geht es um das, was vorher war. Und dazwischen. Denn während Hartmut und ich die WG mit und ohne Frauen teilten und auch während uns das Institut auf Trab hielt, ist noch so einiges passiert. Vor allem aber hat noch nie jemand so richtig davon gehört, wie es eigentlich zu all dem kam. Wie Hartmut und ich uns kennengelernt haben und was wir so trieben, bevor es nach Bochum ging. Unsere Lost Levels sozusagen, unsere Episode 1. Oder, um es für Hartmut und Caterina, die eher Trekkies sind, in der Sprache ihrer Welt auszudrücken: First Contact.
Viel Freude dabei wünsche ich.
P.S. Die Geschehnisse in diesem Buch finden ungefähr zwischen 1995 und 2005 statt. Eine Reise in eine Zeit ohne Smartphone, Dosenpfand und Influencer.