Читать книгу Über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft - Origenes - Страница 44

5.

Оглавление

Wenn wir nun jede Erklärung, die dem Begriff Gottes etwas Körperliches unterlegt, nach Kräften widerlegt haben, so müssen wir auf der andern Seite bekennen, daß Gott in Wahrheit unbegreiflich und unermeßlich ist. Denn wenn wir auch eine Ahnung, eine Vorstellung 20 von Gott haben, können müssen wir doch annehmen, daß er weit über diese Vorstellung erhaben sey. Sähen wir z. B. Jemand, der kaum einen Funken Licht, oder höchstens das Licht einer schwachen Laterne ertragen könnte, dessen Sehkraft aber mehr Licht nicht fassen würde, so wäre es vergeblich, ihm die Klarheit und den Glanz der Sonne anschaulich machen zu wollen. Müßten wir ihm nicht sagen: unendlich und unaussprechlich vorzüglicher und herrlicher als all das Licht, das du siehst, ist der Glanz der Sonne?“ So hat unsere Vernunft, so lange sie in den Kerker ihres Leibes verschlossen, und nach Verhältniß, ihrer Theilnahme an dem Irdischen stumpfer und schwächer geworden ist, zwar in Vergleich mit der körperlichen Natur einen großen Vorzug, vermag aber doch, wenn sie zur Anschauung des Uebersinnlichen emporstrebe kaum was ein Funken oder der Schein einer Leuchte. Was ist aber unter allem Geistigen oder Uebersinnlichen so unvergleichbar, so unaussprechlich und unendlich vorzüglich, wie Gott? dessen Wesen, auch vom reinsten und klarsten menschlichen Verstande nicht durchdrungen und erschaut werden kann.

Über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft

Подняться наверх