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Die aus der Rippe kam

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So heißt es in der „Genesis“ dem ersten Buch des Alten Testaments. Frau heißt hebräisch Noun = Rippe. Sinnig nicht? Der Herr sagte: „Ich will, dass der Mensch nicht allein ist. Ihm eine Gehilfin machen, die bei ihm ist alle Tage seines Lebens“ Operierte Adam eine Rippe heraus und bastelte einen zweiten Menschen aus dem Knochen. Eine Frau, die er Eva nannte.

Nicht überraschend, dass in patriarchalischen Zeiten zuerst ein Mann geschaffen wurde. Vorausgesetzt Mann glaubte, dass Gott seinesgleichen, also ein Mann ist und Welt und Menschen geschaffen hat. Die Evolutionstheorie Darwins noch lange nicht erfunden. Die Bibel lässt sich so schön erzählen. Theorien sind abstrakt und nur im Kopf nachvollziehbar. Herz und Gemüt sind nicht angesprochen. Bleiben wir dabei: Bibel sagt wie es war.

Typisch die aus der Frühgeschichte stammende Vormachtstellung des Mannes. Heute noch in vielen Ländern sakrosankt. Auch dort, wo von Gleichberechtigung die Rede ist.

Lautstark verkündet, immer wieder. In der täglichen Praxis sieht vieles anders aus. Wundert man sich noch, dass Frauen reagieren auf ihre Art?

Wie konnte es dazu kommen?

Stellen wir eine Theorie auf, könnten wir der Sache auf den Grund kommen. Also, Adam, dem ersten Mann entnahm der Herr eine Rippe. Machte eine Frau daraus. Wie immer er das bewerkstelligt hat. Männin nannte Adam sie anfangs, bevor Gott ihr den Namen Eva gab. Ging davon aus, sie ist ein Teil von ihm. Wie die Rippe, als sie noch Teil seines Brustkorbes war. Gewebe und Blutkörperchen inklusive. Selbstverständlich für Adam, dass er darüber verfügen konnte. Wie über seinen rechten Arm, seinen linken Fuß. Seine Rippe ist seine Rippe und bleibt es. Frau folglich tut was er befiehlt.

Erträgt seine Schläge. Erledigt den ganzen Haushalt ohne Murren und Rücksicht auf Gesundheit und Stimmung. Gibt sich ihm hin, wenn es ihn juckt. Die Bibel schweigt sich über dieses Thema aus. Adam und Eva erkannten erst nach dem Rausschmiss, dass sie nackt waren. Und sich begehrten. Warfen die Feigenblätter ins Gebüsch und sich hinterher. Noch aber sind sie im Paradies und wussten nicht was Sex ist. Haben folglich keine Kinder. Der Herr hatte es für später vorgesehen.

Als es dann nach dem Rausschmiss soweit war, spürte Adam, dass die nackte Eva seinen Verstand benebelte. Beim Koitus gänzlich aussetzte. Nichts anderes existierte in seinem Hirn als Lust und Lust und endlich raus mit dem Saft. Nach der Abkühlung dann war er wieder der Erste. Und seine Kinder sind Kinder des ersten Menschen Adam.

Ich habe Kain und Abel gezeugt. Eva nur der Lockvogel, der mich dazu bringen sollte, meinen Samen in ihren Leib zu spritzen. Ohne mich wäre sie nur eine taube Nuss.

Eva aber merkte sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Frauen spüren früher als Männer, wenn ihnen Unangenehmes droht oder sogar schaden könnte. Ein Automatismus lässt sie Gegenmaßnahmen ergreifen. Schaden an Leib und Seele zu vermeiden oder zumindest in seinem Ausmaß zu reduzieren.

Scheinbar angeborene Eigenschaften helfen ihnen dabei. Frauen sind generell neugierig, meckern Männer. Überzeugt, sie selbst sind es nicht. Wissbegierig ja. Wer hätte sonst das Auto erfunden, die Rakete zum Mond. Alles Resultate männlicher Wissbegierde.

Bei Frauen ist es nicht anders. Auch wenn Männer es bestreiten. Madam Curie hat nun mal die Radioaktivität entdeckt. Frauen sind begierig, alles zu suchen und zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält, ihr Leben reicher macht. Sie selbst nachsichtiger. Männer in der Regel protzen mit neuen Erkenntnissen, wenn sie nachgedacht haben. Denken, ich bin ein kluger Kopf. Frauen denken nicht so, fühlen und ordnen Erkenntnisse ein in ihr Weltbild. Zum Nutzen der Gemeinschaft, in der sie leben. Zur Freude am eigenen Sein.

Gehen wir zurück ins Paradies, in dem alles begann, was Menschsein ausmacht. Eva spazierte durch eine paradiesische Landschaft. Was sollte sie sonst tun? Stellen wir uns vor: Frisches Grün, plätschernde Gewässer, Früchte an Zweigen und Büschen. Blauer Himmel darüber. Man hörte die Engel singen. Oder war es die Nachtigall, die Amsel? Eva nach zwei Wochen gelangweilt, weil immer nur dasselbe Grün und Gelb zu sehen war. Wochenlang immer nur Bananen essen kein Vergnügen.

Das Paradies muss in Indien gelegen haben. Mit 24% Marktanteil heute der Welt größtes Anbaugebiet von Bananen. Früher nannte man die Früchte Paradiesfeigen.

Eva also unterwegs auf der Suche nach Abwechslung. Wollte Neues entdecken. Kennenlernen, was es bisher auf ihrem Speisezettel nicht gab. Da ein großer Baum. Sie kannte keine Bäume, nur Stauden und Büsche. Interessiert näherte sie sich dem seltsamen Gewächs und entdeckte viele rote Kugeln zwischen den Blättern. Ob die essbar sind? Es waren Äpfel, wie sie erfuhr, nachdem sie das Paradies verlassen mussten.

Erinnerte sich, der Herr verbot ihnen Früchte von diesem Baum zu essen. Da entdeckte sie im Geäst einen großen Wurm. Schlangen kannte sie noch nicht. Der schob seinen spitzen Kopf durch das Blättergewirr. Das Maul weit offen, seine gespaltene Zunge züngelte. Er blickte Eva an und sprach: „Du willst doch Gut von Böse unterscheiden, damit dein Herr mir dir zufrieden ist? Oder? Dann pflücke eine dieser Früchte und esse sie. Und du gewinnst neue Erkenntnisse. Unterscheidest was gut und was böse ist. Dann wird dein Leben gottgefällig sein.“

Eva erinnerte sich an den drohenden Unterton, als der Herr seine Warnung aussprach. Vielleicht wollte er mich nur prüfen, dachte sie. Aber Gut und Böse unterscheiden ist doch die einzige Voraussetzung, um Gutes zu tun und Böses zu vermeiden. Doch ihre Überlegungen gingen weiter. Mach deinen Mann zum Komplizen. Habe ich ihn an meiner Seite, kann auch ein Gott bei uns nichts ausrichten. Zwei gegen einen. Die Komplizenschaft kam in die Welt.

Adam ließ sich verführen. Wer kann schon einer Frau widerstehen? Wenn sie lächelt, ihren Körper biegt als wollte sie Liebe. Ihm einen rotbackigen Apfel reicht, damit er hineinbeißt und es lecker findet. Welcher Mann kann etwas nicht lecker finden, wenn eine schöne Frau es ihm anbietet? Weiß sie, dass sie Macht besitzt? Oder ist es eine der weiblichen Eigenschaften, die rätselhaft sind und bleiben? Männern kommt es so vor.

Es sollte weiter gehen. Adam und Eva irrten sich, wie wir wissen. Gott nicht gehorchen hat Folgen. Der Herr wies sie aus dem aus, was uns seitdem als Paradies verkauft wird. Es war und wird nicht wieder kommen. Selber schuld, sagen die Priester. Begründen es mit der sogenannten Erbsünde. Wir alle sollen büßen, weil die ersten Menschen Gott nicht gehorchten?

Da sollte man doch Darwin folgen, der solche Geschichten und Gott leugnete und die Entstehung der Arten rein wissenschaftlich definierte. Alles entwickelte sich aus einem Urkern. Oder Urkorn, wenn Ihnen das lieber ist. So oder so, Eva blieb für Adam ein geheimnisvolles Wesen, das es fertigbrachte, ihn zum Ungehorsam zu verleiten. Weshalb sie aus dem Paradies gejagt wurden. Verstanden hat er es nicht so ganz. Auch nicht, warum Sohn Kain seinen Bruder Abel erschlug. Die Stimme des Herrn hatte er nie gehört. Angst kannte er nicht. Jetzt aber befiel sie ihn. Und Furcht vor allem, was noch passieren könnte durch die Frau. Und den großen Unbekannten. Ob er ihr Verbündeter ist? Eva feierte indessen den dritten Sohn in ihrem Bauch. Sie will ihn Benjamin nennen.

Ob es das Paradies gab oder nicht ist nach wie vor strittig. Aber es blieb die Sehnsucht aller nach etwas, das sie Paradies nennen. Grenzenloses Glück. Fantasieren heute noch und wünschen sich immerfort glücklich zu sein. Nüchtern betrachtet war und ist es einfältig, solange das Gegenteil von Paradies Alltag ist. Nichts als ein frommer Wunsch, wie wir erfahren mussten. In den nachfolgenden Jahrtausenden war die Welt jenseits des Traums vom Paradies alles andere als ein Paradies. Weder für Frauen noch für Männer.

Männer hatten das Sagen, wollten Macht über andere. Nicht nur über Frauen. Und hatten dabei, sich überschätzend, oft weniger Glück als sie einkalkulierten. Frauen opponieren gegen das Patriarchat erst in jüngerer Zeit. Erreichen einiges, was die männliche Gattung des Menschen nervös macht. Die neue Frau eine neue Unbekannte? Fragt Mann. Ist jetzt seine Alleinstellung als Primus aller Primaten infrage gestellt?

Frauen scheinen mehr zu können als es in der Vorstellung von Männern möglich war. Die Schauspielerin Theodora wurde Kaiserin von Rom. Marie Curie erhielt den Nobelpreis für die Entdeckung der Radioaktivität. Suffragetten forderten statt zu gehorchen. Gingen schon Anfang des 20. Jahrhunderts auf die Straße. Heute wollen Frauen mehr. Gleicher Lohn bei gleicher Tätigkeit für beide. Gleiche Rechte für Mann und Frau. Vaterschaftsurlaub statt Mutterschaftsurlaub. Präsidentin werden eines Aufsichtsrats. Einer ganzen Nation. Hillary Clinton oder Marine Le Pen? Nicht auszudenken, was noch alles kommt. Fürchtet Mann. Wie gut geregelt war doch alles in früheren Zeiten. Bis vor kurzem, sieht man genau hin. Mann entscheidet, Frau passt sich an. Denken wir zurück.

Das Rätsel Frau

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