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1 Vorwort
ОглавлениеZur Geschichte und zum Anliegen dieser Fassung – Die Kebra Nagast oder auch „Ehre der Könige“, ist eine äthiopische Urschrift, deren Entstehung ungefähr auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Der Text, der manchen Quellen zufolge über 1.000 Jahre alt sein soll, ist nicht nur eine Inspiration für viele äthiopische Christen sondern für Rastafarians weltweit. Das Buch enthält den Bericht darüber, wie die Königin von Saba, Makeda, König Salomo traf und wie die Bundeslade nach Äthiopien kam. Die Schrift erzählt darüber hinaus die Geschichte des Volkes von Äthiopien, wie es sich von der Anbetung von Sonne und Mond abkehrte und den Gott Israels erkannte. Die Urschrift selbst ist in über hundert Kapitel unterteilt, die eng miteinander in Zusammenhang stehen. Kapitel für Kapitel wird illustriert, wie die Königin von Äthiopien zunächst mit Salomon zusammentrifft, und wie der gemeinsame Sohn Menelik dann von Äthiopien nach Jerusalem reist, wo er beschließt, die Bundeslade in das Land seiner Mutter zu bringen. Verknüpft mit vielen Mysterien beginnt eine Reise, die ein vorläufiges Ende in den sagenumwobenen Bergfesten Äthiopiens nimmt. Grundlage für die vorliegende Übersetzung sind Textteile, die ursprünglich in koptischer Sprache geschrieben und dann ins Arabische übersetzt wurden. Eine Verschmelzung von historischen und politischen Aspekten ist bei einem solchen Zyklus fast unvermeidbar. Schließlich soll nichts Geringeres aufgezeigt werden, als dass die Segnungen der salomonischen Dynastie auf das äthiopische Königshaus übergehen. Eingewoben in viele Mysterien und Offenbarungen wird abgleitet, dass die äthiopische Form der Anbetung, Gott am wohlgefälligsten sei. Die Kebra Nagast endet mit der abschließenden Prophezeiung, dass die Macht Roms durch die Macht von Äthiopien verdunkelt wird. Die Kebra Nagast ist naturgemäß ein Text, der historisch-kritisch gelesen werden muss. Ziel der vorliegenden überarbeiteten Fassung ist es, durch einfache Lesbarkeit einen interessanten geschichtlichen Zugang und die ganze Breite der Erzählung zu eröffnen. Damit ermöglichen sich allen humanistisch orientierten Glaubensrichtungen Raum zur Standortbestimmung und Reflexion. Alles in allem möchte diese überarbeitete Version aber auch ein kleiner Teil des Lichts sein, das der unbekannte Autor in der großen Schrift in zeitloser Schönheit wie folgt beschreibt:“Ich bin hinabgestiegen wie ein großer Anker von Eisen an den Schiffen die übernachten, in die Tiefe des Meeres und habe eine Leuchte empfangen, die mir leuchtete, und bin an den Tauen der Klugheit heraufgestiegen. Ich schlief in der Tiefe des Meeres, und ohne vom Wasser überwältigt zu werden, träumte ich darinnen, indem ein Stern in meinem Busen war, und ich verwunderte mich darüber, indem ich ihn festhielt und befestigte ihn am Glanz der Sonne. Ich hielt ihn fest und lasse ihn nimmer in Ewigkeit. Ich trat ein, ins Tor des Schatzhauses der Weisheit, schöpfte mir das Wasser der Erkenntnis und trat ein, in die Glut der Flamme der Sonne, sie erleuchtete mich mit ihrem Glanz, ich wappnete mich damit und ward unversehrt durch das Vertrauen auf sie, nicht nur ich, sondern alle, die auf der Spur der Weisheit wandelten, nicht nur ich, sondern alle Leute meines Landes, des Reiches von Äthiopien und nicht nur sie, sondern auch die, welche auf ihren Wegen wandeln, die Völker, die sie umgeben. Denn der Herr hat uns Samen in Zion verliehen und einen Wohnsitz in Jerusalem. Wir haben jetzt gleiches Los mit denen, die er auserwählt hat, nämlich den Samen Jakobs.“