Читать книгу Handbuch E-Learning - Patricia Arnold - Страница 133

Mögliche Probleme beim Einsatz von Persönlichen Lernumgebungen

Оглавление

Eine Persönliche Lernumgebung hat nicht nur Vorteile. Ihre hohe Individualisierbarkeit macht es – im Gegensatz zu einer Lernplattform – fast unmöglich, diese durch Dritte zu administrieren. Wenn technische Probleme auftreten, sind die Lerner auf sich gestellt, um eine Lösung zu finden. Das kann z. B. die fehlerhafte Einrichtung eines Netzzugangs sein, der plötzliche Verlust aller Bookmarks, versehentliches Löschen von Daten in einer Cloud oder ein vergessenes Passwort für eine Online-Anwendung. Diese wenigen Beispiele verdeutlichen weitere Vorteile einer zentral gepflegten Lernplattform, da sich Ansprechpartner (Tutoren, Lehrende oder Administratoren) um die Lösung eines aufgetretenen Problems bemühen und die technische Infrastruktur pflegen können. Bei institutionalisierten Lernangeboten stellt sich zudem die Frage, ob und inwieweit Lerner auf die Einrichtung einer PLE verwiesen werden können. Zugleich kann davon ausgegangen werden, dass die Nutzer von E-Learning-Angeboten ihre eigenen persönlichen Lernumgebungen nutzen. Sie greifen auf cloudbasierte Datenspeicher oder auch zunehmend auf cloudbasierte Anwendungen (Software as a Service, SaaS) zurück, recherchieren im Netz, tauschen sich über die Lerngegenstände in Foren aus usf. Aspekte des Datenschutzes (bspw. beim Bearbeiten eines Online-Dokuments oder dem Austausch in einem öffentlichen Chat) gewinnen an Relevanz, da Lernprozesse z. T. in öffentlich zugängliche virtuelle Räume verlegt werden. Auch das Bereitstellen von Bildungsressourcen, z. B. eine urheberrechtlich geschützte Datei mit beschränkten Verwendungslizenzen, ist in solchen offenen Lernumgebungen nicht oder nur begrenzt möglich. Es sind daher Regelungen zu entwickeln, die die Lernaktivitäten und den Umgang mit Lernergebnissen in anderen Umgebungen klären (Schaffert/Kaltz 2009).

Mit Blick auf die Individualisierbarkeit der PLE und damit auch der Nutzung unterschiedlicher Informations- und Kommunikationsressourcen ist es nur sehr schwer möglich, die Integration der Lernergebnisse aus verschiedenen Quellen zu gewährleisten. Hier sind administrative Empfehlungen und Absprachen innerhalb der Lerngruppe zu treffen, welche Instrumente und Formate genutzt werden, um einen Austausch der Daten innerhalb der Lerngemeinschaft zu ermöglichen. Die Entwicklung des PLE-Konzepts bedeutet nicht, dass die herkömmlichen Lernplattformen ihre Berechtigung verlieren. Wie oben beschrieben, müssen sie aber für eine Modularisierung von Instrumenten und die Individualisierung der Lernprozesse offen sein. Umgekehrt werden Lernplattformen und der virtuelle Bildungsraum in die PLE eines Lerners als eine Lernressource neben anderen integriert. Das Konzept der PLE bindet also auch die bereits zur Verfügung gestellten und genutzten Instrumente ein, erweitert diese jedoch um die Komponenten, die für einen erfolgreichen Lernprozess des Einzelnen notwendig sind.

Handbuch E-Learning

Подняться наверх