Читать книгу Miss Claires sinnliche Versuchung - Patricia Sveden - Страница 7

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3. Kapitel

Wieso hatte sie ihn angestarrt? Warum war die Tochter des Hauses überhaupt hier hinter den Bäumen herumgeschlichen? Wollte sie das Personal ausspionieren?

Greg hatte bislang zwar nicht genau gewusst, wie Lord Fortescues Tochter aussah, er nahm aber an, dass sie es gewesen sein musste. Sonst trieben sich hier in der Nähe der Ställe keine jungen Damen umher. Und ihres überaus noblen und wertvollen Kleidungsstils nach zu urteilen, musste sie die reiche Tochter des Hauses sein. Greg hatte in den wenigen Wochen, die er bereits hier arbeitete, schon einiges über sie und ihre Familie gehört. Lord Fortescue, der Duke of Ramesford, soll ein überaus wohlhabendes und einflussreiches Mitglied des Hochadels sein. Zudem wäre er nicht gerade glücklich darüber, keine Söhne gezeugt zu haben. Offenbar hatte es zwei weitere Töchter gegeben, die allerdings kurz nach der Geburt verstorben waren. Für Lord Fortescue und seine Gemahlin ein bitterer Verlust. Nach einiger Zeit hatten sie dann ihre dritte Tochter, Miss Claire, zur Welt gebracht. Aus der großen Angst heraus, ein weiteres Kind zu verlieren, war Miss Claire wohl sehr überbehütet und isoliert aufgewachsen. Kaum ein Angestellter hatte sie jemals zu Gesicht bekommen. Wenn sie in den vergangenen Jahren hatte ausreiten wollen, war stets eine Zofe oder sonstige Bedienstete zu den Ställen geschickt worden, um Miss Claires Stute Wendy vorbereiten zu lassen. Wendy war ein ausgesprochen teures und schönes Pferd. Sie war hellbraun und von perfekten Proportionen. Von der Größe her war sie optimal für eine junge Dame, und offenbar sehr umgänglich und gutmütig. Um Wendy durfte sich aber nur auserwähltes und alteingesessenes Personal kümmern. Sie wurde, vermutlich so wie ihre Besitzerin, wie ein kostbarer und zerbrechlicher Rohdiamant behandelt. Greg fand dieses ganze Getue etwas lächerlich und konnte es nicht ganz nachvollziehen. Warum sollten manche Lebewesen, manche Menschen, mehr wert sein als andere? Das war doch absurd. Nur weil sie mehr Geld besaßen?

Außerdem hatte Greg Gerüchte gehört, dass Miss Claire zwar wunderschön, aber absolut unnahbar und weltfremd sein soll. Wie ein kostbares Juwel unter einer gläsernen Glocke, das kaum jemand jemals zu Gesicht bekam. Greg stellte sie sich seither wie ein klassisches verwöhntes, reiches Mädchen vor, das keine Ahnung vom wirklichen Leben hatte, und vermutlich immer seinen Willen bekam.

Jedoch war ihm all dies bislang recht gleichgültig gewesen, auch wenn sich das Personal offenbar gerne Tratsch und Klatsch berichtete und Greg mitunter dazu gezwungen war, es mit anzuhören.

Doch nun war diese vermeintlich eingebildete, reiche Tochter hier gewesen und hatte ihn bei seiner schweißtreibenden Arbeit angestarrt. Was wollte sie hier also? Sich über ihn lustig machen? War ihr in dem riesigen Haus etwa langweilig geworden?

Die Familie war erst vor Kurzem angereist und alle in den Ställen waren damit beschäftigt gewesen, die vielen Pferde der zahlreichen Kutschen zu versorgen und unterzubringen.

Greg war davon überzeugt, dass es genug Personal geben würde, das um das Wohl und die Laune von Miss Claire bemüht war. Also konnte Langeweile vermutlich nicht der Grund ihres Auftauchens hier bei den Pferdeställen sein, noch dazu im wildwuchernden Gras zwischen den Obstbäumen. Wussten ihre Eltern über diesen ungebührlichen Ausflug ihrer Tochter Bescheid?

Greg beschloss, sich nun nicht länger damit zu befassen, und widmete sich wieder seiner Aufgabe, das gesamte Heu vor dem nahenden Regenwetter in Sicherheit zu bringen. Das würde ihn schon von seinen Gedanken, die vollkommen überflüssig und sinnlos waren, denn er würde Miss Claires wahre Beweggründe wohl niemals erfahren, ablenken.

Miss Claires sinnliche Versuchung

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