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Kapitel 1

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Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. Mahatma Gandhi

Einige Jahre zuvor in Notting Hill, London

Wieder ging ein wunderbares, malerisches Wochenende in Notting Hill zu Ende. Die beiden liebten sich tief und sehnsüchtig. Ein unsichtbares Band zwischen ihnen war vor längerer Zeit entstanden. Sie waren einander verfallen und konnten ihre Gefühle kaum in Worte fassen. Als wären sie füreinander bestimmt. Manchmal konnten sie ihr Glück kaum begreifen. Es fühlte sich für beide vollkommen an. Wie ein formvollendetes Mosaik, ein fertiges Kunstwerk. Nun verstanden sie die Liebesromane und Filme, die sie beide schon in ihrer jeweiligen Jugendzeit so sehr gemocht hatten, noch intensiver – auf einer erwachseneren und tieferen Ebene. Nun erlebten sie ihre eigene sinnliche Geschichte hautnah. Es waren keine Bücher mehr, keine Erzählungen oder Filme. Es war ihre gemeinsame Geschichte. Ihr gemeinsames Buch. Ihr gemeinsamer Liebesrausch. Die zauberhafte Liebesgeschichte von Rosamund – Rose – Harper und Raphael Jaron Rosengarten im edlen London.

Rose stand in der Dusche und wusch sich ihre langen honigblonden Haare, die bis zu ihrer Brust reichten. Reine Natur – keine Haartönung – und weich wie Seide. Sie wusste, dass Raphael dies an ihr liebte. Raphael betrat das große Badezimmer mit den hohen Wänden und beobachtete sie dabei, wie sie ihren Körper und ihre Haare pflegte. Ihr Herz schlug vor Freude schneller, denn sie spürte, dass er im Raum war. Mit geschlossenen Augen und einem Lächeln, das sie nicht verstecken konnte, genoss sie diese Situation und spürte ihn ganz nah bei sich. Sie wusste, dass auch er sie genoss, und dieses Wissen erfreute sie. Ihre Seele sehnte sich nach ihm. Langsam und feminin bewegte sie sich unter dem Wasserstrahl. Sie wollte ihm gefallen, ihm ein schönes Bild schenken mit ihrer sonnenverwöhnten feinen Haut.

„Die eleganten Linien“, flüsterte er leise, denn genau so hatte er Roses Figur in ihrer ersten gemeinsamen Nacht zärtlich genannt. Ihre Augen waren immer noch geschlossen, obwohl sie seine Stimme vernommen hatte. Es gehörte zu ihrem gemeinsamen Spiel. Weißer, duftender Schaum lief über ihren Körper – jede Dusche war für sie ein sinnliches Erlebnis. Das Badezimmer war in einen Duft aus Lavendel und Rosen gehüllt. Blütendüfte liebte sie seit ihrer Kindheit. Mit geschlossenen Augen stellte Rose die Temperatur auf kalt. Ihre Haut zog sich zusammen. Sie riss ihre Augen auf und blickte Raphael, der vor ihr stand, direkt in die Augen.

„Ich beobachte dich wie ein Künstler sein Kunstwerk. Du schönes Gemälde. Du schöne Violine“, flüsterte Raphael. Ihr Herzschlag beschleunigte sich vor Freude erneut. Sie lächelte sanft. „Du blühende Amaryllis!“, hauchte er und zog seinen cremefarbenen, seidigen Bademantel aus, ohne dass sie dabei ihren tiefen Augenkontakt verloren, und legte ihn einladend auf das dunkelbraune Holzregal, welches er einst von einer Afrika-Expedition zuerst mit nach New York und dann mit in sein Haus nach London gebracht hatte.

Er öffnete vorsichtig die Glastür und stellte sich zu ihr unter die Dusche. Rasch zog sie ihn zu sich heran und drehte den Hahn schlagartig auf Heiß, denn sie wusste, dass er heißes Wasser liebte. Er nahm sie sanft in seine Arme und sie fingen an, sich liebevoll zu küssen. Sie hielten sich fest umschlungen, wie wertvolle Schätze. Als wollten sie sich nie mehr wieder loslassen. Sie spürte sein Herz, er das ihre. Sie liebte dieses angenehme Gefühl, welches sie schon in ihrer allerersten Nacht mit ihm erlebt hatte. Seinen betörenden Körper, seine wohlgeformten Hände, seine lebendigen Lippen. Seine gepflegte Haut und seinen natürlichen, weltmännisch edlen Duft. Die feine Art, wie er sie küsste, ließ sie schweben. Schweben wie eine Möwe, die frei über den Canal Grande in der Hafenstadt Venedig segelte. Seine wolkenlosen klaren Augen, seine mondänen und gleichzeitig natürlich wilden Haare – alles, sie liebte alles an ihm. Den anregenden Geschmack seines Körpers und den einzigartigen Duft seiner Haut. Sie hielt ihn fest umschlossen. Das Wasser glitt über ihre Körper und bildete eine Art Springbrunnen. Ein Springbrunnen wie jener, der in seinem Rosengarten stand. Auf den sich im Frühjahr die Vögel setzten und ihnen in der Früh ein Ständchen sangen. Sie spürte seine langsamen, behutsamen Liebkosungen an ihrem Körper, an jeder Stelle ihres Wesens. Ihre Haut glühte. Sie spürte ihn auf eine tiefe und sinnliche Weise und küsste ihn tiefer und leidenschaftlicher. Sein Körper versetzte sie in einen fliegenden Zustand. Rose stellte sich auf ihre Zehenspitzen und drückte sich, so fest es ging, an ihn. An seinen Körper. ‚An meinen‘, dachte sie sich. ‚Dieser Körper gehört mir. Raphael gehört mir. Er ist mein und wird es immer sein. Für immer und ewig Raphael.‘

Der Wecker klingelte. Sie erwachten. Ein neuer Tag in Notting Hill war angebrochen. Sie schaltete ihn auf Wiederholung und drehte sich schlaftrunken wieder zu Raphael. Er zog sie behutsam zu sich heran. Sie küssten sich und schauten sich dabei in die Augen. „Guten Morgen. Schalom, beautiful Rose“, sagte er zu ihr und lächelte dabei. Sie lächelte zurück und hauchte mit einem französisch-amerikanischen Akzent: „Bonjour, Schalom, mein Sonnengott!“

Raphael war ein liberaler Jude, der sehr amerikanisch lebte, aber gewisse jüdische Traditionen in seinen Alltag integrierte. Rose war fasziniert davon und fand es herrlich aufregend. Es waren Kleinigkeiten wie Sprichwörter, Angewohnheiten oder auch kleine Rituale. Wenn sie sich nach dem Abendessen zärtlich in den Armen hielten, las er ihr Gedichte und Erzählungen von jüdischen Dichtern und Schriftstellern vor. Das gehörte zu ihren Abendritualen, die sie sich gemeinsam in seinem Schlafzimmer bei Kerzenschein und angenehmer Klaviermusik gönnten. Sie lauschte dabei seinen Worten und stellte sich manchmal vor, wie er wohl als kleiner Junge gewesen war. Oder auch in seiner Jugend. ‚Was für Musik hörte er wohl, als er das erste Mal in ein Mädchen verliebt war, damals in der Schule?‘, fragte sie sich ab und an.

Rose schaute Raphael an. Sie mochte sein zerknittertes Gesicht kurz nach dem Aufwachen sehr. Ihm gefiel ihr ungekämmtes Haar, das an eine zärtliche Nacht voller Liebe erinnerte und nach wilden Rosen duftete, das war ihr bewusst und damit spielte sie gerne. Sie waren durstig nacheinander. Sie küssten sich zärtlich. Ihr Herz schlug schneller. Wenn sie sich liebten, hielt sie sein Herz und er hielt ihres. Sie waren so tief miteinander verbunden. Durch ihren Kopf schwirrten Farben, Klänge und das Rauschen eines Meeres – gemischt mit dem Gezwitscher der Vögel in seinem Garten. Ihre Augen waren geschlossen. Rose drückte sich stärker an ihn. Spürte seine charmante Leidenschaft und fühlte seine Haut an ihrer. ‚Es fühlt sich an wie ein Sommergewitter‘, dachte Rose. Sie spürte ihn auf eine anmutige Weise an ihrem ganzen Körper.

Sie atmete tief aus und blickte ihm in seine blauen Augen und spürte ihr Herz pochen. Es pochte gegen ihre Rippen. Ihr Körper vibrierte und verband sich so mit dem seinen, als wären sie ein einziger Organismus. Verschmolzen in der Ewigkeit. Sie küssten sich sinnlicher und tiefer. Sie spürte seine weichen Lippen an ihrem ganzen Körper – als wolle er direkt in ihr Herz eindringen. Sie spürte seine liebevollen Küsse an ihrem Hals. Zärtlich küsste er das Goldkreuz, welches sie immerzu um ihren Hals trug. Sie liebten sich zärtlich und leidenschaftlich auf einer Ebene tiefer Verbundenheit. Sie fühlte sich wie auf einem Schiff auf hoher See. Die Wellen brachen über das Schiff herein und die Sonne strahlte und brannte. Als sie sein tiefes Ausatmen vernahm, dachte sie – und gewiss auch er – an seinen barocken Springbrunnen im Garten. Die Vögel zwitscherten. Sie strich über seinen Brustkorb, inhalierte seinen kultivierten Duft, der sie in höchstem Grade anregte, und deckte sich und ihn mit der großen, leichten dunkelblauen Decke zu. Rose empfand wie am ersten gemeinsamen Morgen, damals in seinem Haus in New York.

‚Was bin ich nur für eine glückliche Frau‘, dachte sie sich – und in diesem Augenblick ertönte das erneute Rasseln des Weckers. Sie blinzelte Raphael an. Er küsste ihre Stirn und sagte mit seinem Ostküstenakzent: „Ich habe so gut geschlafen.“ Und drehte sie wie einen Kreisel um ihre eigene Achse, stieg aus dem Bett und riss die Balkontür auf. „Schau, die Vögel am Brunnen.“

Sie sah vom Bett aus zu ihm hinüber und lächelte glückselig. Wie er den Brunnen und den Garten betrachtete und studierte. Sie liebte seinen Körper und die Art, wie er sich bewegte und die Welt studierte.

‚Ein wohlgewachsener und wohlgebildeter Mann‘, dachte sie sich. Ein Mann, der alles detailgenau inspizierte und beobachtete. Raphael wollte wissen, was sich dahinter verbarg. Hinter allem. Dieser durchdringende und einnehmende Blick war es, was sie bei ihrer allerersten Begegnung in London so faszinierend gefunden hatte. Sie nannte ihn Raphaelblick. Sie liebte seine Haare, die in gesunden Wellen, wie ein rauschendes Meer, bis zu seinen Ohren wuchsen. Seine Augenbrauen waren dunkel und mächtig und wuchsen wild über seinem dunklen Wimpernkranz. Seine Nase erinnerte an eine antike Statue, stolz und aufrecht stand er am Balkon. Seine Lippen waren die Lippen eines sinnlichen und erfahrenen Mannes. Weich und tiefrot. Sein Wesen und seine Erscheinung erinnerten sie an Helios, den Sonnengott. So nannte sie ihn seit ihrer ersten Begegnung. Ein kräftiger und sinnlicher Körper zugleich. So war auch sein Wesen. Sinnlich und kraftvoll. Sie liebte ihn mehr als sich selbst.

Raphael drehte sich zu ihr. Seine Blicke und die Sonnenstrahlen spürte sie auf ihrem Körper. Er öffnete die Balkontür und verließ das Schlafzimmer. Sie beobachtete seinen Gang, bis er für sie nicht mehr sichtbar war.

So wie sie für ihn empfand, empfand er für sie. Er blickte auf seinen Garten hinaus und dachte an die letzte Nacht. An das glückliche Gefühl, das er hatte, wenn er mit ihr zusammen war, sie in den Armen hielt und sie küssen durfte. In seinen Beschreibungen war sie immerzu zart, aber auch gleichzeitig stark und feminin. „Eine Augenweide. Ein Frühjahrsgedicht“, sagte er leise vor sich hin. Er versank tiefer in seinen Gedanken. Wann immer er Gedanken fassen wollte, musste er sie aussprechen. Leise fing er an in Richtung des Rosenstrauchs an der Hauswand zu sprechen: „Rose, ich kenne so viele Facetten an dir. Ich weiß nicht, ob ich dich jemals fangen und begreifen kann. Wenngleich wir eine so tiefe Verbundenheit haben und Seelenverwandte sind, erinnerst du mich an ein junges Mädchen und gleichzeitig wieder an eine gereifte Frau mit langer Lebenserfahrung. Ich liebe dich. Du bist noch eine junge Blüte. Blütenjung. Blutjung. Du hast noch nicht viel gesehen von dieser Welt. Du bist keine Frau mit langer Lebenserfahrung. Uns trennen Jahrzehnte.“ Plötzlich überkam ihn eine tiefe Angst. Er atmete tief ein und ging wieder zurück in die Richtung seines Schlafzimmers. Er blickte noch einmal zurück auf den Rosenstrauch und verließ dann den Balkon.

Rose machte ihre morgendlichen Beinbewegungen auf dem großen Bett mit dunkelblauer Satinbettwäsche und schaute dabei lächelnd zu Raphael, der ins Schlafzimmer zurückkehrte. Sie spürte, dass er mit schattigen Gedanken beschäftigt war, und wollte ihn aufheitern. „Schau, kannst du das auch?“, fragte sie ihn und lachte aus vollem Herzen. Er betrachtete ihren Körper. „Nein. Das kann nur Rose. Mit ihren wohlgeformten Beinen und feinen Füßen“, antwortete er und lächelte liebevoll zurück.

„Du wirkst heute so fidel und jung!“, flüsterte er in ihre Richtung und lächelte sanft dabei. Sie lächelte zurück.

Er ging zurück auf seinen Balkon und atmete tief ein und aus. Traurig betrachtete er den Rosenstrauch und fragte ihn mit ernster Miene: „Soll ich diese Liebe beenden? Diesem fidelen Spiel mit Rose ein Ende setzen? Noch an diesem Tag? Sie liebt mich und ich liebe sie, aber ich habe bereits meinen Rucksack des Lebens an und trage meine Vergangenheit mit mir. Jeden Tag. Jede Nacht. Jede Stunde. Jede Minute und jede einzelne Sekunde. Wir können unsere Vergangenheit nicht einfach löschen – wie eine Nachricht oder einen Tafelaufschrieb in der Schule. Die Vergangenheit gehört zu uns und prägt uns. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Realität. Geschaffen durch die Erlebnisse.“ Er schaute zur Schlafzimmertür. „Ich muss die Verantwortung übernehmen“, flüsterte er leise, „sie ist noch so jung. Eine zarte Rose. Jeder Mensch hat sein Päckchen.“ Mit einem unguten Gefühl kehrte er zurück ins Schlafzimmer.

Rose beobachtete, wie er zurückkam, stieg freudestrahlend aus dem Bett, ohne den Blickkontakt zu ihm zu verlieren, bewegte sich auf ihn zu und stand nackt vor ihm und schaute ihm direkt in die Augen. „Ich bin die glücklichste Frau auf dieser Welt“, sagte sie in diesem Moment, um seinen schattigen Blick zu erhellen. „Ich liebe dich, Raphael. Die Sonne scheint für alle umsonst. Ich mache mir einen Kaffee. Willst du einen Tee?“, fragte sie und küsste ihn auf den Mund. Er atmete ihren Atem tief ein und drückte sie zärtlich an sich. Ihre Düfte vermischten sich ein weiteres Mal. Rose stellte sich auf ihre Zehenspitzen und drehte sich wie eine Balletttänzerin um ihre Achse. Sie lief in Richtung Küche.

„Nein, danke. Ich gehe nachher frühstücken. Zu Paul. Ich brauche einen frisch gepressten Orangensaft und ein Croissant mit einer französischen Schokolade. Eine Stärkung française“, antwortete er.

Sie rief aus der Küche: „Eine sehr gute Idee. Es ist wirklich schade, dass ich zur Universität muss. Ich würde gerne mitkommen. Mon Dieu, ich liebe diese Schokolade. Für diese französische Schokolade würde ich sterben.“ Rose bereitete sich einen Kaffee zu. „Heute Abend habe ich übrigens ein Essen mit diesem Kunstagenten. Ich schlafe dann bei mir zu Hause. Es könnte vielleicht spät werden“, sagte sie, während sie mit einer Kaffeetasse in der Hand und noch immer nackt zurück in sein Schlafzimmer kam. Raphael stand an der Balkontür. Er hatte sich keinen Zentimeter bewegt und schaute auf den Brunnen im Garten. Sie spürte ihn, obwohl er sie nicht anschaute.

Rose setzte sich auf den Rand des Bettes und nahm einen Schluck frischen Kaffee. „Die Vögel finden wieder zurück nach dem Winter“, sagte er und drehte sich zu ihr um. „Sie finden den Weg ohne Navigationssystem. Jetzt sitzen sie hier bei mir auf dem Brunnen. Waren den ganzen Winter über fort. Nun beginnt ein neues Leben für sie. Sie mussten hinaus, um überleben zu können. Alleine auf sich gestellt. Wären sie hier geblieben, hätten sie den Winter nicht überlebt. Manchmal muss man hinaus in die Welt, um zu überleben. Alleine und nur auf sich gestellt. Letzten Endes sind wir auch alleine. Wir kommen alleine zur Welt und gehen alleine. Denn unsere Tage sind gezählt. In China sagt man: Besser auf neuen Wegen etwas stolpern als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten.

Als Raphael den letzten Satz aussprach, verschluckte sich Rose an ihrem Kaffee und musste laut husten. Raphael schaute sie an.

„Ach, Rose. Hast du einen zu großen Schluck genommen?“, fragte er wie ein besorgter Vater. Rose hustete weiter und antwortete röchelnd mit erhitztem Gesicht:„Ja. Statistisch gesehen sterben mehr Menschen am Verschlucken von Lebensmitteln als an terroristischen Anschlägen!“ Er lachte und sagte: „Du und deine Statistiken. Heute wird nicht gestorben. Heute beginnt für dich ein neues Leben, du schöne Rose!“

Rose lachte zu ihm rüber und schüttelte den Kopf. Ihre Haare fielen auf ihre Schultern. Rose wippte mit ihrem rechten Bein, das sie über das linke geschlagen hatte. „Ein neues Leben? Du meinst wegen des Abendessens heute?“ Rose lächelte zu ihm hinüber. ‚Wenn das Essen gut verläuft, wäre ich durch diese Chance noch schöner für Raphael‘, dachte sie euphorisch, ‚dann wird er mich noch mehr lieben!‘

Aber er antwortete nicht. Rose stand auf und sagte: „Ich gehe unter die Dusche. Mein Kurs beginnt in einer Stunde.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, drehte sich um ihre Achse und spazierte geschmeidig aus dem Schlafzimmer.

„Was für ein herrlicher Tag!“, flüsterte sie leise vor sich hin und spürte seine Blicke auf ihrem Körper. ‚Dieser Tag wird mein Leben verändern‘, dachte sie hoffnungsvoll. „Ich freue mich auf die Wochen am Meer mit dir, Raphael! Das Meer, du und ich. Es wird ein wunderbarer Sommer mit dir werden“, flüsterte sie verheißungsvoll in sich hinein.

Raphael beobachtete, wie Rose das Schlafzimmer verließ, und flüsterte: „Dieser unbeschwerte Gang, diese eleganten Linien, diese edlen Haare, dieser feine und zarte Rücken und die femininen Beine. Diese begehrenswerten Füße. Du schöne Rose!“

Er atmete tief ein. Schmerzverzerrt schaute er ihr nach. Tränen stiegen ihm in die Augen. „Goodbye, lustige Rose! Schalom!“, flüsterte er und seufzte schweren Herzens leise weiter, „ich werde dich nie wieder im Leben aus meinem Schlafzimmer gehen sehen. Was für ein furchtbarer Tag!“

Mandarinen aus Jaffa

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